In dieser Woche legt die Deutsche Forschungsgemeinschaft ihren jährlichen Bericht vorlegen. Dann wird wieder einmal deutlich, welcher Wissenschaftler sich am besten vermarkten konnte. Die Höhe der so genannten Drittmittel hängt nicht nur von der wissenschaftlichen Leistung ab, sondern natürlich auch davon, wie gut man diese Leistung darstellen kann. Das fällt nicht allen gleich leicht, meint Thomas Baaken Leiter des Forschungsschwerpunkts "Science Marketing" an der FH Münster:
Der deutsche Professor ist ja häufig genug noch so, dass er seine Vorträge möglichst verwissenschaftlicht, mit sehr vielen Fremdwörtern durchsetzt. Die Australier sind aber so, dass sie in der Sprache des Kunden präsentieren, sich sehr damit beschäftigen, wie der Kunde denkt und spricht und sich dieser Sprache bemächtigen, damit es verständlich wird.
Der Kunde, das sind Unternehmen die Forschungsaufträge extern, sprich an Hochschulen oder außeruniversitäre Wissenschaftseinrichtungen vergeben. Baaken hat mit seinem Team verglichen, wie zufrieden diese Kunden in Deutschland sind und wie zufrieden sie in Australien sind. Ergebnis: In Deutschland ist man gerade noch zufrieden. In Australien werden die Leistungen mit gut bewertet. Vor allem weil das, was vorher als Kosten kalkuliert wurde, dann auch eingehalten wurde.
Die Australier sind insofern professioneller, als dass sie wirklich Manager einsetzen und nicht wie bei uns nur Professoren die Hochschulleitung stellen.
Allerdings, muss Baaken einräumen, es gibt auch Dinge, die die Australier von den Deutschen lernen können. Eine bessere persönliche Kommunikation, Termintreue und unbürokratische Abwicklung, das sind unsere Tugenden in der Auftragsforschung. Carolin Plewa arbeitet mit Baaken zusammen. Sie promoviert zurzeit an der Universität in Adelaide. Die FH-Betriebswirtin ist eine der wenigen Wissenschaftlerinnen, die vom australischen Staat ein Stipendium für ihre Doktorarbeit erhält. Die dreht sich natürlich auch um Wissenschaftsvermarktung. Der Enthusiasmus, mit dem sich Australier diesem Thema widmen, kennt keine Grenzen, meint Plewa:
Was mir immer wieder auffällt, dass die Unis ein sehr gutes Marketing betreiben. Es werden schon in den Schulen die Leute mit einbezogen, dass heißt, es gibt für die Jahrgänge zehn bis zwölf komplette Science-Tage, lernt Science kennen. Bei uns an der Uni wird das von Siemens gefördert, dass die Schüler drei, vier Tage zu uns kommen und mit uns im Prinzip durch die ganze Uni mitlaufen. Ich kenne das zum Beispiel von der Uni Adelaide, die versuchen ein Image zu bekommen bezüglich des Live-Impact. Das heißt, die sagen, die Studenten, die bei uns sind, die lernen nicht nur was, sondern die lernen um einen Job zu bekommen, was ein ganz anderer Ansatz ist bezüglich der Schüler, die sie ja anziehen wollen.
Dieses Versprechen auf eine beruflich Zukunft macht es Hochschulen natürlich leichter eine Gegenleistung zu fordern. In Australien werden seit einigen Jahren Studiengebühren erhoben. Für die deutsche Doktorandin Carolin Plewa kein Problem.
Ich würde sagen, diese Studiengebühren lohnen sich. Was man da wiederbekommt an der Lehre aber auch an den ganzen anderen Möglichkeiten lohnt es sich auf jeden Fall. Es ist teuer, je nach Uni 3000 bis 4000 Euro pro Semester, für ein Promotionsstudium geht es bereits auf 8000 pro Semester hoch, aber meiner Meinung nach lohnt es sich.
Hochschulmarketing umfasse schließlich nicht nur die Verwertung von Forschungsleistungen, so Plewa, und verweist damit auf einen anderen Unterschied zum deutschen Hochschulsystem. Während sich Australien auf den Kunden Student mit unterschiedlich teuren Angeboten eingestellt hat, streiten wir hierzulande immer noch über die Frage, ob Bildung eine geldwerte Sache ist.
Der deutsche Professor ist ja häufig genug noch so, dass er seine Vorträge möglichst verwissenschaftlicht, mit sehr vielen Fremdwörtern durchsetzt. Die Australier sind aber so, dass sie in der Sprache des Kunden präsentieren, sich sehr damit beschäftigen, wie der Kunde denkt und spricht und sich dieser Sprache bemächtigen, damit es verständlich wird.
Der Kunde, das sind Unternehmen die Forschungsaufträge extern, sprich an Hochschulen oder außeruniversitäre Wissenschaftseinrichtungen vergeben. Baaken hat mit seinem Team verglichen, wie zufrieden diese Kunden in Deutschland sind und wie zufrieden sie in Australien sind. Ergebnis: In Deutschland ist man gerade noch zufrieden. In Australien werden die Leistungen mit gut bewertet. Vor allem weil das, was vorher als Kosten kalkuliert wurde, dann auch eingehalten wurde.
Die Australier sind insofern professioneller, als dass sie wirklich Manager einsetzen und nicht wie bei uns nur Professoren die Hochschulleitung stellen.
Allerdings, muss Baaken einräumen, es gibt auch Dinge, die die Australier von den Deutschen lernen können. Eine bessere persönliche Kommunikation, Termintreue und unbürokratische Abwicklung, das sind unsere Tugenden in der Auftragsforschung. Carolin Plewa arbeitet mit Baaken zusammen. Sie promoviert zurzeit an der Universität in Adelaide. Die FH-Betriebswirtin ist eine der wenigen Wissenschaftlerinnen, die vom australischen Staat ein Stipendium für ihre Doktorarbeit erhält. Die dreht sich natürlich auch um Wissenschaftsvermarktung. Der Enthusiasmus, mit dem sich Australier diesem Thema widmen, kennt keine Grenzen, meint Plewa:
Was mir immer wieder auffällt, dass die Unis ein sehr gutes Marketing betreiben. Es werden schon in den Schulen die Leute mit einbezogen, dass heißt, es gibt für die Jahrgänge zehn bis zwölf komplette Science-Tage, lernt Science kennen. Bei uns an der Uni wird das von Siemens gefördert, dass die Schüler drei, vier Tage zu uns kommen und mit uns im Prinzip durch die ganze Uni mitlaufen. Ich kenne das zum Beispiel von der Uni Adelaide, die versuchen ein Image zu bekommen bezüglich des Live-Impact. Das heißt, die sagen, die Studenten, die bei uns sind, die lernen nicht nur was, sondern die lernen um einen Job zu bekommen, was ein ganz anderer Ansatz ist bezüglich der Schüler, die sie ja anziehen wollen.
Dieses Versprechen auf eine beruflich Zukunft macht es Hochschulen natürlich leichter eine Gegenleistung zu fordern. In Australien werden seit einigen Jahren Studiengebühren erhoben. Für die deutsche Doktorandin Carolin Plewa kein Problem.
Ich würde sagen, diese Studiengebühren lohnen sich. Was man da wiederbekommt an der Lehre aber auch an den ganzen anderen Möglichkeiten lohnt es sich auf jeden Fall. Es ist teuer, je nach Uni 3000 bis 4000 Euro pro Semester, für ein Promotionsstudium geht es bereits auf 8000 pro Semester hoch, aber meiner Meinung nach lohnt es sich.
Hochschulmarketing umfasse schließlich nicht nur die Verwertung von Forschungsleistungen, so Plewa, und verweist damit auf einen anderen Unterschied zum deutschen Hochschulsystem. Während sich Australien auf den Kunden Student mit unterschiedlich teuren Angeboten eingestellt hat, streiten wir hierzulande immer noch über die Frage, ob Bildung eine geldwerte Sache ist.