Apple und Google setzen auf dezentrale Corona-Apps
Bei der Entwicklung einer App zum Tracking der Kontakte von Corona-Infizierten favorisiert die Bundesregierung derzeit das PEPP-PT-Konzept mit zentralem Datenspeicher. Doch Google und Apple setzen auf eine andere Strategie. Die Entwickler der Smartphone-Betriebssysteme Android und iOS haben angekündigt, die Bluetooth-Schnittstelle der Geräte nur für eine dezentrale Speicherlösung öffnen zu wollen. Welche Folgen die Haltung der beiden Technologieriesen für die weitere Entwicklung einer Corona-App in Deutschland haben wird, ist unklar. Deutschland und Frankreich wollen mit Apple und Google verhandeln. Frankreich gilt ebenso als Befürworter einer zentralen Speicherlösung. Der Europäische Datenschutzausschuss veröffentlichte Richtlinien für die Nutzung von Corona-Apps. Demnach wären sowohl der zentrale wie der dezentrale Ansatz machbare Optionen. Fachleute gehen aber davon aus, dass die formulierten Kriterien leichter mit einem dezentralen Ansatz zum Contact-Tracing erfüllt werden könnten.
Quelle: Agenturen
Cyberkriminelle verstärken in der Coronakrise ihre Aktivitäten
Das geht aus einer Untersuchung des Cybersicherheitsunternehmens Palo Alto Networks hervor. Demnach wurden von Jahresbeginn bis Ende März mehr als 116.000 neue Domainnamen im Zusammenhang mit Corona registriert. Die Sicherheitsexperten stuften die Inhalte in rund 2000 Fällen als bösartig, bei weiteren 40.000 als risikoreich ein. Dazu zählen unter anderem gefälschte Seiten, um Zugangsdaten oder Kreditkarteninformationen abzugreifen. Ein Schwerpunkt sind betrügerische Webshops, die Schutzmasken oder auch Desinfektionsmittel zu Niedrigpreisen anbieten, aber dann nicht liefern. Zuvor hatten auch schon das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik und die europäische Polizeibehörde Europol vor verstärkter Cyberkriminalität in der Corona-Krise gewarnt.
Quelle: Heise
Eine Textbombe kann Iphones lahmlegen
Neben der großen Sicherheitslücke in der Mail-App ist bei Apple-Geräten mit dem iOS-Betriebssystem noch ein weiterer, kurioser Fehler bekannt geworden. Wenn Iphones oder Ipads eine Textnachricht mit einer bestimmten Zeichenfolge in Kombination mit einem bestimmten Emoji erhalten, werden sie gewissermaßen lahmgelegt. Sie können dann nur durch einen erzwungenen Neustart wieder reaktiviert werden. Es handelt sich um spezifische Schriftzeichen aus der in Pakistan verwendeten Sprache Sindhi gekoppelt mit der italienischen Flagge als Emoji. Aktuell sollen alle iOS-Geräte davon betroffen sein. Der Fehler soll mit dem nächsten Update des mobilen Betriebssystems von Apple behoben werden. 2018 war schon einmal ein ähnlicher Fehler aufgetreten. Damals stand er in Verbindung mit Schriftzeichen der in Teilen Indiens gesprochenen Sprache Telugu.
Quelle: Winfuture
Unbefugte hatten Zugriff auf 160.000 Nutzerkonten von Nintendo
Das hat das Unternehmen in einem Sicherheitshinweis bekannt gegeben. Nintendo bestätigte damit Berichte von Nutzern über nicht autorisierte Logins durch Fremde auf ihren Nintendo-Accounts. Die gekaperten Konten könnten zum Kauf von Artikeln im Online-Shop von Nintendo missbraucht worden sein. Wie sich die Eindringlinge widerrechtlich Zugriff auf die Nintendo-Konten verschafften, ist unklar. Als Reaktion deaktivierte Nintendo bestimmte Login-Varianten und gab Nutzern die Empfehlung, ihren Account zusätzlich mit einer Zweifaktor-Autorisierung zu schützen.
Quelle: Heise
Unesco sieht eine weltweite digitale Kluft
Die Hälfte aller Schüler und Studenten weltweit hat nach Angaben der UN-Kulturorganisation Unesco keinen Zugriff auf einen Computer. 43 Prozent haben auch keinen Internetzugang zu Hause. Das sei in Zeiten der Corona-Krise mit der steigenden Nachfrage nach Fernunterricht ein großes Problem. Die Pandemie offenbare eine "erschreckende digitale Kluft" zwischen Arm und Reich, so die Unesco. Weltweit sind den Angaben zufolge mindestens 1,5 Milliarden Schüler sowie 63 Millionen Lehrer von Störungen aufgrund der Corona-Pandemie betroffen. In 191 Ländern wurden laut Unesco Schulen geschlossen. Ohne Fernunterricht bedeute das vielerorts einen kompletten Unterrichtsausfall.
Quelle: Agenturen
Markus Richter wird neuer Regierungsbeauftragter für Informationstechnik
Markus Richter wurde zum beamteten Staatssekretär im Bundesinnenministerium ernannt. Als Nachfolger von Staatssekretär Klaus Vitt übernimmt er damit ab Mai auch die Rolle des Beauftragten der Bundesregierung für Informationstechnik. Richter, ein Jurist, war zuletzt Vizepräsident beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Bis 2018 hatte er dort die IT-Abteilung geleitet und war an der Gründung eines behörden-übergreifenden Verwaltungsnetzwerks namens Next beteiligt, das sich für die Zusammenarbeit der Behörden bei der Digitalisierung einsetzt. 2017 wurde Richter als Europas CIO des Jahres ausgezeichnet.
Quelle: BMI
SpaceX will noch in diesem Jahr mit Beta-Tests von Starlink beginnen
Die Pläne von Starlink sehen vor, mithilfe von Tausenden Mini-Satelliten die Erde aus dem All mit Internet zu versorgen. In dieser Woche hat SpaceX 60 weitere Starlink-Satelliten ins All geschossen, so dass mittlerweile rund 400 die Erde umkreisen. Nach Angaben von Elon Musk, dem Chef von SpaceX, ist damit eine Stückzahl erreicht, die einen ersten Beta-Test für das Internet aus dem All ermöglicht. In rund drei Monaten soll eine private Testphase beginnen, öffentliche Beta-Tests könnten dann in rund einem halben Jahr starten. Das Starlink-Projekt ist umstritten. Kritiker befürchten ein enormes Anwachsen des Weltraumschrotts. Zudem lassen Lichtreflektionen die in geringer Höhe fliegenden Satelliten am Himmel heller erscheinen als viele Sterne, wodurch sie Himmelsbeobachtungen von Astronomen stören können.
Quelle: Winfuture
Googles Rechenzentren richten sich nach dem Wetter
Um seine Rechenzentren möglichst klimaneutral betreiben zu können, optimiert Google den Energie-Einsatz. Bestimmte Aufgaben, die zeitlich flexibel sind, werden nur noch gestartet, wenn ausreichend erneuerbare Energie aus Sonne und Wind vorhanden ist. Carbon-Intelligent-Computing nennt Google diesen Ansatz, der ohne zusätzliche Hardware auskommt. Zu den Aufgaben, die nur bei ausreichender Versorgung mit grünem Strom starten, zählt die Verarbeitung von Videos für Youtube. Nach Angaben von Google werden mittlerweile alle Rechenzentren des Unternehmens mit solchen Energie-Effizienz-Algorithmen gesteuert. Künftig soll das sogar Rechenzentren-übergreifend möglich sein, um Aufgaben – je nach vorhandener Energie – zwischen ihnen zu verschieben.
Quelle: Heise