Freitag, 19. April 2024

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Erforscht, entdeckt, entwickelt
Das Info-Update

Das US-Justizministerium billigt die Fusion von T-Mobile US und Sprint +++ Facebook löscht zahlreiche Beiträge wegen Hassrede +++ Apple schickt Kamera-Autos auf deutsche Straßen +++ EU-Bürger dürfen eu-Domains außerhalb der Europäischen Union behalten +++ "Silver Surfer" haben nur wenig digitale Kompetenz +++ Bayern beklagt mangelhafte Datenraten und Netzabdeckung +++ Louisiana ruft Notstand wegen Erpressungstrojaner-Angriff aus

Von Michael Stang | 27.07.2019
Forschung aktuell: Computer und Kommunikation - Die Meldungen
Wochenrückblick aus der IT-Welt - das Info-Update bei „Computer und Kommunikation“ (Deutschlandradio)
Das US-Justizministerium billigt die Fusion von T-Mobile US und Sprint
Die Telekom-Tochter T-Mobile US darf sich unter Auflagen mit dem Konkurrenten Sprint zusammenschließen. Das hat das Justizministerium in Washington entschieden. Durch die Fusion entsteht ein Unternehmen mit 127 Millionen Kunden und einem Jahresumsatz von mehr als 70 Milliarden US-Dollar. Der Zusammenschluss ist kartellrechtlich umstritten. Damit der Wettbewerb auf dem US-Mobilfunkmarkt nicht leidet, müssen beide Unternehmen Geschäftsteile und Funkfrequenzen verkaufen. Zudem will eine Allianz mehrerer US- Bundesstaaten weiter gegen die Fusion gerichtlich vorgehen.
Quelle: T-Mobile | Wall Street Journal

Facebook löscht zahlreiche Beiträge wegen Hassrede
Der Internetkonzern hat in Deutschland eigenen Angaben zufolge im ersten Quartal dieses Jahres mehr als 160.000 Inhalte entfernt, die als Hassrede eingestuft wurden und somit gegen die hausinternen Richtlinien verstießen. Rund 70 Prozent davon seien vom Online-Netzwerk selbst entdeckt worden. Beschwerden von Nutzern machten nur einen Bruchteil aus. Facebook veröffentlichte die erstmals ausgerechnete Zahl zusammen mit dem halbjährlichen Transparenzbericht zur Umsetzung des Netzwerkdurchsetzungsgesetzes gegen Hass und Hetze im Internet. Gemäß Gesetz wurden laut Facebook im ersten Halbjahr 1.050 Inhalte gemeldet, von denen 349 gelöscht oder gesperrt wurden.
Quelle: Facebook | NetzDG Transparenzbericht | heise

Apple schickt Kamera-Autos auf deutsche Straßen
Neun Jahre nach der Debatte um Google Street View bringt nun auch Apple eigene Kamera-Wagen nach Deutschland. Anfang kommender Woche beginnen die rund 80 Fahrzeuge hierzulande mit den Aufnahmen. Die Daten sollen in erster Linie das bestehende Kartenmaterial verbessern. Die Bilder könnten zukünftig aber auch im neuen Panorama-Dienst Look Around zum Einsatz kommen, Apples Konkurrenzangebot zu Google Street View. Vor Deutschland waren die Kamerawagen in Europa bereits in Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Kroatien und Slowenien unterwegs.
Quelle: Apple | Agenturen

EU-Bürger dürfen eu-Domains außerhalb der Europäischen Union behalten
Damit müssen EU-Bürger im Vereinigten Königreich und auf Gibraltar nicht mehr um ihre .eu Domains fürchten. Der Registrar Eurid hat neue Regeln erlassen, die als Reaktion auf ein Schreiben der Europäischen Kommission im Zuge der Brexit-Verhandlungen entstanden sind. Demnach dürfen EU-Bürger, die sich außerhalb der EU befinden, auch nach dem Ausscheiden des Vereinigten Königsreichs aus der Europäischen Union .eu-Domains besitzen. Im Januar 2019 hieß es noch, dass EU-Bürger, die etwa ihren Wohnsitz in England oder Schottland haben, ihre .eu-Domains abgeben müssen.
Quelle: Golem | EURID

"Silver Surfer" haben nur wenig digitale Kompetenz
Bei der Mehrheit der älteren Menschen in Deutschland bestehen erhebliche Defizite in puncto digitaler Kompetenz. Das ist das Ergebnis einer Studie des Marktforschungsunternehmens Kantar, die im Auftrag der Bertelsmann Stiftung durchgeführt und diese Woche vorgestellt wurde. Demnach fühlen sich unter den 60- bis 69-Jährigen nur 41 Prozent der rund eintausend Befragten sicher oder sehr sicher im Umgang mit dem Internet. Um die ältere Generation digital ausreichend fit zu machen, brauche es mehr als die Fähigkeit, Apps auf das Smartphone zu laden oder Online-Banking durchzuführen. Niedrigschwellige Lernangebote in den Kommunen seien nötig.
Quelle: Studie | Agenturen

Bayern beklagt mangelhafte Datenraten und Netzabdeckung
Der Freistaat Bayern ist zwar Spitzenreiter beim Ausbau der digitalen Infrastruktur, jedoch gibt es weiter viele weiße Flecken bei der LTE-Abdeckung. Erstmals sind mehr als die Hälfte der bayerischen Unternehmen unzufrieden mit der mobilen Datenrate sowie der Netzabdeckung und -verfügbarkeit. Das ist das Ergebnis zweier Studien der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw), die diese Woche vorgestellt wurden. Beim Thema Mobilfunk geben 85 Prozent der Unternehmen an, auf mobile Technik und schnelle Datenverbindungen angewiesen zu sein. Im Jahr 2017 waren es 71 Prozent. Zwar stünden mittlerweile in 97,4 Prozent aller bayerischen Haushalte mobile Sprachtelefonie und Datenübertragung in Form von LTE zur Verfügung. Im Gegensatz dazu zeigt die Studie aber, dass die Empfangsqualität entlang häufig genutzter Verkehrswege teils große Lücken aufweist.
Quelle: vbw-bayern

Louisiana ruft Notstand wegen Erpressungstrojaner-Angriff aus
Der Gouverneur des US-Bundesstaates Louisiana hat den Notstand erklärt, nachdem drei Schulbezirke in seinem Staat von Erpressungstrojanern angegriffen wurden. Damit können nun Experten der Nationalgarde, der Landespolizei und der Homeland-Security-Abteilung bei der Untersuchung der Ransomware-Angriffe helfen. Der Notstand soll vorerst bis zum 21. August bestehen bleiben. Ob die Schulbezirke das von den Erpressern geforderte Lösegeld gezahlt haben, ist nicht bekannt.
Quelle: Erklärung Louisiana | heise