Dienstag, 19. März 2024

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Das Info-Update

Computerfehler löschte tausende Daten aus britischen Polizeiakten +++ Corona-Warn-App wird ausgebaut +++ WhatsApp verschiebt Einführung neuer Datenschutzrichtlinien +++ Datenleck beim Netzwerk Parler +++ EU-Kommission will verschlüsselte Kommunikation doch nicht schwächen +++ Bundestag will Faxgeräte abschaffen +++ Internet-Sperre in Uganda ++++

Von Michael Stang | 16.01.2021
Forschung aktuell: Computer und Kommunikation - Die Meldungen
Wochenrückblick aus der IT-Welt (Deutschlandradio)
Ein Computerfehler hat tausende Daten aus britischen Polizeiakten gelöscht
Beim wöchentlichen Bereinigen alter Daten in der nationalen Datenbank der Strafverfolgungsbehörden Police National Computer (PNC) hat das britische Innenministerium versehentlich mehr als 150.000 Festnahmeprotokolle mit DNA-Daten und Fingerabdrücken gelöscht. Wie die Zeitung 'The Times' berichtet, sei der Grund ein Bug in einer Software gewesen, ein Angriff könne ausgeschlossen werden. Das Innenministerium teilte mit, es seien nur Daten von Menschen betroffen, die freigelassen worden seien und bei denen keine weiteren Ermittlungen stattfänden.
Quelle: The Times

Die Corona-Warn-App wird ausgebaut
In den kommenden Wochen werden die Funktionen der offiziellen Corona-Warn-App des Bundes erweitert. Dazu gehört unter anderem ein Dashboard, auf dem aktuelle Informationen über das Infektionsgeschehen zur Verfügung gestellt werden sollen. Auch soll die App um eine Darstellung der Begegnungshistorie erweitert werden. Dabei sollen App-Nutzende genauer über den Zeitpunkt von Risikobegegnungen informiert werden. Diese Funktion werde im Einklang mit dem geltenden Datenschutz umgesetzt, teilte das Bundesgesundheitsministerium gestern mit. Zudem soll die App ab Mitte Februar auch auf den älteren iPhone-Modellen 5s und 6 laufen können.
Quelle: heise

WhatsApp verschiebt die Einführung neuer Datenschutzrichtlinien
Nach massiven Protesten hat der Messengerdienst seine Datenschutz-Änderungen vom 8. Februar auf Mitte Mai verschoben. Laut WhatsApp geht es vor allem darum, bessere Möglichkeiten für die Kommunikation mit Unternehmen zu schaffen, heißt es im Blogeintrag von WhatsApp. An der sogenannten Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, mit der Chat-Inhalte nur für die teilnehmenden Nutzer sichtbar sind, werde nicht gerüttelt. Es sei innerhalb der EU auch keine erweiterte Datenweiterleitung an Facebook vorgesehen. Wegen der Änderungen hatten die WhatsApp-Konkurrenten Telegram und Signal Millionen neuer Anmeldungen verzeichnet.
Quelle: WhatsApp

Beim Netzwerk Parler gab es ein Datenleck
Das Nachrichtenportal Gizmodo hat fast 70.000 Geodaten des inzwischen geschlossenen sozialen Netzwerks Parler ausgewertet, die aufgrund schlechter Sicherheitsvorkehrungen verfügbar waren. Diese GPS-Daten erlauben offenbar Einblicke in das Bewegungsverhalten einiger Nutzer während des Sturms auf das Kapitol in Washington am 6. Januar. Parler hat mittlerweile der Bundespolizei FBI personenbezogene Daten herausgegeben, die im Zusammenhang mit den Ermittlungen in Folge des Angriffs auf das Kapitol stehen.
Quelle: Businessinsider | SPON | heise

Die EU-Kommission will die verschlüsselte Kommunikation doch nicht schwächen
Die Verschlüsselung von Nachrichten-Diensten wie WhatsApp oder Telegram soll nach dem Willen der EU-Kommission nicht aufgeweicht werden. Die Brüsseler Behörde plant keinen Vorschlag für ein allgemeines Verbot verschlüsselter Kommunikation, heißt es in einem Schreiben von EU-Innenkommissarin Ylva Johansson an drei EU-Abgeordnete. Demnach werde keine Lösung in Betracht gezogen, die eine Verschlüsselung grundsätzlich für alle Bürger schwächen oder direkt oder indirekt verbieten würde. Ausgeschlossen sei auch die Einführung von "Hintertüren" für den Zugriff auf verschlüsselte Daten.
Quelle: heise

Der Bundestag will Faxgeräte abschaffen
Ab der kommenden Legislaturperiode sollen im deutschen Parlament keine Faxgeräte mehr zur Anwendung kommen. Das hat der Ältestenrat des Bundestags diese Woche beschlossen, wie zwei seiner Mitglieder per Twitter mitteilten. Aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP im Jahr 2020 ging hervor, dass sich noch rund 900 Faxgeräte im Besitz des Parlamentes befinden.
Quelle: Golem | heise

In Uganda wurde das Internet gesperrt.
Nachdem seit Wochenbeginn bereits soziale Netzwerke und Messenger in dem ostafrikanischen Land blockiert wurden, hat die Führung Ugandas zu den Wahlen Mitte der vergangenen Woche das Internet gesperrt. Auch nach Schließung der Wahllokale am Donnerstagnachmittag war der Internetzugang nicht wieder hergestellt, berichtete die Nichtregierungsorganisation Netblocks, die die Cybersicherheit und die Steuerung des Internets überwacht. Teilweise stand die Internetkonnektivität in dem Land nur bei rund zwölf Prozent. Am Donnerstag waren die Bürger Ugandas aufgerufen, ein neues Parlament und den Präsidenten zu wählen.
Quelle: netblocks