Freitag, 19. April 2024

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Erforscht, entdeckt, entwickelt
Meldungen aus der Wissenschaft

Der dritte Lauschangriff aufs All hat begonnen +++ Röntgenstrahlen entlocken Wandmalereien ihre Geheimnisse +++ Indien hat 29 Satelliten ins All befördert +++ Ein tragbares Gerät könnte Biopsien überflüssig machen +++ Sicherheitsforscher aus China wollen einen Tesla gehackt haben +++ Forscher haben Spuren vom Beginn eines Massenaussterbens entdeckt

Von Piotr Heller | 01.04.2019
Neues aus der Wissenschaft - Die Wissenschaftsmeldungen aus "Forschung aktuell"
Neues aus der Wissenschaft - Die Wissenschaftsmeldungen aus "Forschung aktuell" (Deutschlandradio)
Der dritte Lauschangriff aufs All hat begonnen
Heute, am 1. April, startet nämlich die dritte Messperiode der Gravitationswellen-Forscher. Sowohl die beiden Ligo-Anlagen in den USA, wie auch das Virgo in Italien nehmen wieder ihre Arbeit auf. Die Anlagen messen Gravitationswellen, die etwa bei der Kollision von schwarzen Löchern entstehen. Trifft eine solche Welle auf eine der Anlagen, verändert sich deren Länge minimal, was mit Hilfe eines Lasers registriert wird. Auf diese Weise hat das Ligo-Observatorium im Jahr 2015 erstmals eine Gravitationswelle direkt nachgewiesen. Inzwischen verfügt es über neue Laser und Spiegel und misst damit noch genauer.
Quelle: heise.de

Röntgenstrahlen entlocken Wandmalereien ihre Geheimnisse
Bisher muss man Proben nehmen, um etwa die Zusammensetzung der Farben prähistorischer Wandmalereien zu entschlüsseln. Forscher aus den USA haben auf einem Treffen der Amerikanischen Chemischen Gesellschaft nun eine schonende Methode präsentiert.
Es handelt sich laut einer um ein tragbares Gerät zur Röntgenfluoreszenzanalyse. Damit haben die Wissenschaftler bereits Malereien an den Schluchten entlang des Rio Grande untersucht, die vor zwei- bis viertausend Jahren entstanden sind. Die Wissenschaftler konnten mit ihrer neuen Methode bisher unbekannte schwarze Schichten unter den roten Pigmenten ausmachen.
Quelle: Mitteilung der Universität

Indien hat 29 Satelliten ins All befördert
Die Trägerrakete hob heute vom Weltraumbahnhof auf einer Insel im Südosten des Landes ab. Wie Indiens Weltraumbehörde mitteilte, brachte sie einen knapp 440 Kilogramm schweren Satelliten ins All, der elektromagnetische Signale messen kann. Medienberichten zufolge soll er Radarstellungen feindlicher Staaten überwachen. Außerdem hatte die Rakete 28 Satelliten anderer Staaten an Bord.
Der Start ist ein weiterer Schritt im ambitionierten Raumfahrtprogramm des Landes. Vergangene Woche hatte Premierminister Modi den erfolgreichen Test eines Abwehrsystems verkündet, bei dem ein Satellit im Orbit abgeschossen worden war.
Quelle: dpa

Ein tragbares Gerät könnte Biopsien überflüssig machen
Ein Forschungsteam aus den USA hat ein tragbares Gerät vorgestellt, das Blut kontinuierlich auf Tumorzellen untersucht. Wie die Wissenschaftler im Fachmagazin "Nature Communications" schrieben, könnten Organbiopsien bei Verdacht auf Tumore dadurch überflüssig werden.
Tumore geben pro Minute mehr als 1000 Krebszellen in den Blutstrom ab. Bislang können diese aber nur schwer gemessen werden, denn eine einzelne Blutprobe reicht dafür nicht aus. Die Idee hinter dem neuen Gerät ist es, das Blut eines Patienten mehrere Stunden lang umzuleiten und durch das Gerät fließen zu lassen, welches wiederum nach den Tumorzellen fahndet. Die Erfindung könnte dabei helfen, Tumore zu entdecken und den Verlauf von Krebstherapien zu kontrollieren. Bislang wurde sie jedoch nur an Hunden getestet.
Quelle: Nature Communications

Sicherheitsforscher aus China wollen einen Tesla gehackt haben
Die Experten des Keen Lab schreiben auf ihrem Blog, dass sie mittels eines Hackerangriffs die Kontrolle über ein Tesla Model S übernommen haben. Außerdem wollen sie den so genannten "Autopiloten" des Autos reingelegt haben. Dazu hätten sie kleine Aufkleber auf einer Straße angebracht. Diese Aufkleber hätten das System zur Spurerkennung des Autos verwirrt und es dazu gebracht, automatisch auf die Gegenfahrbahn zu wechseln. Die Forscher haben den Test jedoch ohne Gegenverkehr durchgeführt.
Unter anderem berichtet das Magazin Forbes über die Versuche. Die Sicherheitsexperten selbst schreiben, dass Tesla die ausgenutzten Sicherheitslücken inzwischen geflickt habe. Den Angriff mit den Aufklebern habe der Autobauer als nicht realistisch bezeichnet.
Quelle: Blog des Keen Lab, Forbes

Forscher haben Spuren vom Beginn eines Massenaussterbens entdeckt
Vor 66 Millionen Jahren schlug ein Meteorit vor der Küste des heutigen Mexiko ein. Die Folgen des Einschlags lösten ein Massenaussterben aus. Heute berichten Forscher aus mehreren Ländern im Magazin PNAS, dass sie Fossilien von Tieren gefunden haben, die wahrschein am Tag des Einschlags verendet sind. Die Wissenschaftler entdeckten die Fossilien im US-Bundesstaat North Dakota. Es handelt sich unter anderem um Fische, die von Flutwellen an Land gespült worden waren.
In den Kiemen der Fische sowie in erhaltenem Holz fanden die Wissenschaftler winzige Glaskugeln. Sie sind beim Einschlag entstanden und regneten dann auf die Erde nieder. Neben den Fischen und Bäumen fanden sich auch Überreste von Säugetieren und Dinosauriern. Die Verteilung der Fossilien deutet darauf hin, dass Erdbeben nach dem Einschlag die Flutwellen in einem See ausgelöst haben. Der Einschlag verändert damals wahrscheinlich die Ökosysteme der Erde, wodurch drei Viertel der Arten ausstarben. Insbesondere endete damals die Ära der Dinosaurier.
Quelle: PNAS, Eurekalert