
Darmbakterien beeinflussen autistisches Verhalten bei Mäusen
Eine Vielzahl von genetischen und Umwelt-Faktoren wird mit der Entstehung von Autismus in Verbindung gebracht. Eine Maus-Studie im Fachmagazin Cell weist jetzt darauf hin, dass auch das Mikrobiom im Darm autistische Verhaltenssymptome zumindest fördern kann. Die Wissenschaftler hatten im Labor keimfrei aufgewachsenen Mäusen Darmbakterien von Menschen mit und ohne Autismus übertragen. Nager der ersten Gruppe interagierten weniger mit ihren Artgenossen, äußerten seltener Laute und zeigten sich wiederholende Verhaltensweisen – Symptome, die oft mit Autismus assoziiert sind.
Zudem wiesen diese Mäuse auch eine veränderte Aktivität von Genen im Gehirn auf, die mit Autismus in Verbindung gebracht werden.
Die Studie zeige nicht, dass Darmbakterien Autismus verursachen, betonen die Forscher. Vielleicht könnten die Erkenntnisse aber helfen, eines Tages Autismus-Symptome mit Wirkstoffen auf bakterieller Basis bzw. auf das Mikrobiom abgestimmten Therapien zu lindern.
Quelle: Cell
Zwei Kosmonauten haben die ISS von außen gereinigt
Der Einsatz hat etwa sechs Stunden gedauert. Währenddessen haben Kommandeur Oleg Kononenko und Alexej Owtschinin auch eine Reihe von Wartungsarbeiten erledigt. Dazu zählte die Reinigung von Lichtluken, die mit stempelartigen Vorrichtungen gesäubert wurden. Die dabei entfernten Ablagerungen sollen später auf der Erde analysiert werden. Auch von anderen Stellen der ISS-Hülle entnahmen die Kosmonauten während des Außeneinsatzes Proben.
Zudem sammelten sie ein Stofftuch ein, das mehrere Jahre an einem Geländer gehangen hatte. Der Frotteestoff soll später auf seine chemische und mikrobiologische Beschaffenheit hin untersucht werden.
Während des Außeneinsatzes montierten die Raumfahrer außerdem mehrere Ausrüstungsteile und bauten andere ab.
In der Nacht zum Donnerstag wurde die Mission erfolgreich beendet, und die beiden Kosmonauten stiegen zurück in die ISS.
Abnehmende Fruchtbarkeit könnte der Grund für das Aussterben der Neandertaler gewesen sein
Zu diesem Schluss kommt ein französisches Forschungsteam im Fachblatt Plos One. Neandertaler lebten vor etwa 400.000 bis 40.000 Jahren in Europa – zuletzt parallel mit dem Homo sapiens – bis sie innerhalb einiger Jahrtausende verschwanden. Der Studie zufolge könnte ein leichter Rückgang der Fruchtbarkeitsrate bei jungen Neandertalerinnen zum Aussterben geführt haben. Möglicherweise hätten zunehmende Konkurrenz bei der Nahrungssuche durch den Homo sapiens und damit weniger verfügbare Kalorien in der Schwangerschaft den Neandertalerinnen zugesetzt.
Die Wissenschaftler hatten ein demografisches Modell entwickelt. Damit berechneten sie mehrere Szenarien, nach denen die Neandertaler innerhalb von 10.000 Jahren oder weniger verschwinden konnten. Hypothesen wie Kriege oder Epidemien erscheinen danach unwahrscheinlich, da sie zu einem schnelleren als dem beobachteten Aussterben geführt hätten.
Warum junge Neandertalerinnen irgendwann weniger Kinder bekommen hätten, könne aber nur mit Hilfe weiterer Untersuchungen und Fossilfunde rekonstruiert werden.
Quelle: Plos One
Graumulle sind schmerzfrei
Afrikanische Graumulle leben in unterirdischen Bauten. Die in Südafrika lebende Unterart teilt ihre Behausung dabei oft mit einer Ameisen-Spezies, die schmerzhaft zustechen kann. Im Fachmagazin Science schreibt jetzt ein Forschungsteam vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin, dass die Graumulle die Stiche der Insekten dank einer genetischen Veränderung nicht spüren. Diese Eigenschaft habe es den Tieren möglich gemacht, neue Lebensräume zu besiedeln. Denn andere Mull-Spezies scheuen die Nähe der giftigen Ameisen. Die Erkenntnisse könnten helfen, künftig neue Schmerzmittel zu entwickeln, so die Autoren.
Eine frühere Studie hatte gezeigt, dass Afrikanische Graumulle als einzige Mull-Spezies nicht auf die Verbindung reagieren, die Wasabi seine extreme Schärfe verleiht. Die Autoren der aktuellen Studie haben nun mit Hilfe von Gewebeproben die Ursache dafür ergründet: Veränderungen in der Aktivität mehrerer Gene, die das Schmerzempfinden über bestimmte Ionenkanäle regulieren. Dadurch spüren die Graumulle offenbar auch das Gift der Ameisen nicht, mit denen sie ihre Bauten teilen.
Quelle: Science
Die ältesten Filmaufnahmen einer Sonnenfinsternis sind wieder aufgetaucht
Das hat die Royal Astronomical Society mitgeteilt, in deren Archiven die Bewegtbilder der totalen Sonnenfinsternis wiederentdeckt wurden. Das verwackelte Material stammt vom britischen Filmemacher Nevil Maskelyne. Aufgenommen hat er es im Jahr 1900 während einer Expedition im US-Bundesstaat North Carolina.
Der gut einminütige, überarbeitete Film ist auf einer Onlineseite der Royal Astronomical Society kostenlos abrufbar.
Es war bereits der zweite Versuch Maskelynes, eine Sonnenfinsternis zu filmen. 1898 machte er bereits entsprechende Aufnahmen in Indien. Das Material wurde allerdings während der Rückreise gestohlen.
Eine totale Sonnenfinsternis entsteht, wenn sich der Mond zwischen Erde und Sonne schiebt und diese – von einem bestimmten Ort auf der Erde aus betrachtet – ganz verdeckt.
Quelle: Royal Astronomical Society, DPA
Nutzer von Dating Apps setzen offenbar auch öfter auf ungesunde Abnehm-Methoden
Das legt die Studie eines US-Forschungsteams im Journal of Eating Disorders nahe. Zu den ungesunden Methoden zählen unter anderem Diätpillen, absichtliches Erbrechen oder das Nutzen von Abführmitteln und anabolen Steroiden. Ob der Gebrauch von auf Äußerlichkeiten zielenden Apps ungesunde Verhaltensweisen verschärft, können die Autoren mit der Studie nicht beantworten. Es würden aber immer häufiger Dating Apps in den USA genutzt. Daher sollte auch eingehender untersucht werden, wie sie sich auf das gesundheitsrelevante Verhalten auswirken.
Die Wissenschaftler hatten Daten von mehr als 1.700 US-Amerikanerinnen und -Amerikanern analysiert. Diese hatten in Online-Fragebögen Informationen über ihre Nutzung von Dating Apps im vergangenen Monat und das Anwenden ungesunder Strategien zur Gewichtskontrolle im vergangenen Jahr bereitgestellt. Dabei zeigte sich: Nutzer von Dating Apps griffen auch mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit auf ungesunde Abnehm-Methoden zurück.
Die Autoren betonen, dass die Studie keine Rückschlüsse auf Ursache und Wirkung zulasse.
Quelle: Journal of Eating Disorders