Bohrkerne geben Einblicke in den Untergang der Dinosaurier
Ein internationales Forschungsteam hat mithilfe von Bohrkernanalysen die Folgen des Einschlags jenes Asteroiden rekonstruiert, der vor rund 66 Millionen Jahren das Aussterben aller großen Dinosaurier auslöste. Im Fachblatt PNAS heißt es, dass sich entlang der heutigen Küste der mexikanischen Halbinsel Yucatan binnen 24 Stunden eine 130 Meter dicke Schicht von verschiedenen Ablagerungen bildete, etwa Asche oder Holzkohle. Demnach könnte der Einschlag Tsunamis und Buschbrände hervorgerufen und gewaltige Mengen Schwefel freigesetzt haben. Ein Tsunami kam den Autoren zufolge durch Reflexionen an Küsten wieder zurück und lagerte auch gewaltige Massen an verkohlten Pflanzenresten am Krater ab.
Quelle: PNAS
Eine sensible Beinprothese lindert Phantomschmerzen
Menschen spüren, wenn sie ihr Knie bewegen oder ihre Füße den Boden berühren. Das Nervensystem nutzt solche sensorischen Rückmeldungen, um die Muskeln präzise zu steuern. Personen, die eine Beinprothese tragen, verfügen nicht über diese Rückmeldung. Sie laufen daher unsicher, zudem leiden viele Betroffene unter Phantomschmerzen. Einen neuen Ansatz präsentiert ein Team der ETH Zürich im Fachblatt NATURE Medicine. Die Forschenden haben Algorithmen entwickelt, um die Informationen eines Tastsensors an der künstlichen Fußsohle sowie der Bewegungssensoren im elektronischen Kniegelenk in Stromimpulse zu übersetzen und an den Körper weiterzuleiten. Bei ersten Tests haben zwei Menschen mit einer Beinamputation oberhalb des Knies die neue Prothese ausprobiert, bei der sie den künstlichen Fuß und das artifizielle Bein in Echtzeit spüren konnten. Demnach liefen die Studienteilnehmer nicht nur sicherer, sondern litten dank des Neurofeedback auch weniger unter Phantomschmerzen.
Quelle: NATURE Medicine | ETH
Ein Olivenbaum-Schädling wurde auch in Frankreich nachgewiesen
Xylella fastidiosa gilt seit 2013 als Schreckgespenst für den Olivenanbau in Europa. Diese vermutlich in Zierkaffeesträuchern aus Südamerika nach Italien eingeschleppte Bakterienart lässt jahrhundertealte Olivenbäume vertrocknen. Ein Heilmittel gibt es bisher nicht. In den vergangenen Jahren sind in Italien rund eine Million Olivenbäume an diesem Bakterium gestorben. Nun hat sich die Krankheit nach Frankreich ausgebreitet. Dem französischen Landwirtschaftsministerium zufolge wurde eine Unterart des Bakteriums bei zwei Olivenbäumen im Süden des Landes nachgewiesen. Die erkrankten Bäume sollen zerstört und verbrannt werden, ebenso wie alle anderen anfälligen Bäume und Pflanzen in einem Radius von anderthalb Kilometern.
Quelle: The Guardian
Physiker weisen einen Suprafestkörper zweifelsfrei nach
Ein Team der Universität Stuttgart hat erstmals einen exotischen Materiezustand erzeugt, bei dem Material fest und superflüssig zugleich ist. Wie die Physiker im Fachblatt NATURE schreiben, bildeten bei dem Experiment Dysprosium-Atome gleichzeitig einen Kristall und eine suprafluide Flüssigkeit, also eine Flüssigkeit, die widerstandsfrei fließt. Die Existenz solcher Suprafestkörper wurde zwar schon vor rund 70 Jahren vorhergesagt, aber erst jetzt gelang der eindeutige Beweis.
Quelle: NATURE | Universität Stuttgart
In Asien grassiert weiter das Dengue-Fieber
Auf den Philippinen sind in diesem Jahr bereits mehr als 1.000 Menschen an der Infektionskrankheit gestorben. Wie das Gesundheitsministerium heute mitteilte, handelt es sich bei annähernd 40 Prozent der Toten um Kinder im Alter von fünf bis neun Jahren. Besonders schlimm betroffen ist die Hauptstadtregion rund um Manila, wo viele Menschen in Slums leben. Insgesamt wurden seit Beginn des Jahres 250.000 Dengue-Fälle registriert - mehr als doppelt so viel wie in den ersten acht Monaten 2018. Das von Stechmücken übertragene Virus hat sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch ausgebreitet.
Quelle: Agenturen
Neandertaler hatten viele Kinder
Bei Ausgrabungen an einem Strand in der Normandie sind Prähistoriker des Nationalen Zentrums für wissenschaftliche Forschung in Frankreich CNRS auf 257 Fußspuren von Neandertalern gestoßen. Die 80.000 Jahre alten Abdrücke geben neue Einblicke in die Sozialstruktur der heute ausgestorbenen Menschen. Wie die Forschenden im Fachblatt PNAS darlegen, stammen nur 21 Prozent der Abrücke von Erwachsenen. Dies interpretieren die Studienautoren dahingehend, dass es in dieser Gruppe sehr viele Kinder gab. Die Abdrücke könnten von bis zu 13 Individuen stammen. Ein Fußabdruck stammte offenbar von einem recht großen Neandertaler: mit einer Länge von 28,4 Zentimetern entspricht dies Schuhgröße 45. Den Hochrechnungen zufolge könnte dieser Neandertaler bis zu 1,89 Meter groß gewesen sein. Die neu entdeckten Spuren machen nunmehr 95 Prozent aller wissenschaftlich beschriebenen Neandertaler-Fußabdrücke aus.
Quelle: PNAS