In einer Glasvitine stehen Fläschchen mit winzigen Proben von menschlichen Darmzellen. Die beträufelt der Laborant gerade mit einer Flüssigkeit . Toxikologe Prof. Pablo Steinberg vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung in Potsdam-Rehbrücke:
" Hier werden zur Zeit die Dickdarm-Epithel-Zellen mit kanzerogenen Stoffen behandelt, um dann nach einer bestimmten Zeit die Wirkung dieser Stoffe auf die Zellen zu untersuchen. "
Es handelt sich genau um die Substanzen, die auch nach der Verdauung von bestimmten Fleischsorten im Dickdarm und im Enddarm wirken. Sie entstehen vor allem durch die Anwesenheit von Eisenverbindungen in der verdauten Nahrung. Denn Eisen ist ein Katalysator. Es begünstigt, dass aus Nahrungsresten im Darm krebserregende Stoffe entstehen, sogenannte Nitrinoverbindungen.
"Und da sehen wir, dass die Stoffe in der Tat in der Lage sind, aus einer normalen Dickdarm-Epithel-Zelle eine Krebszelle entstehen zu lassen. Dieses Potential haben die Stoffe. Die Schwierigkeit besteht darin, diese Daten auf den Menschen zu übertragen, der viele weniger von diesen Substanzen über eine sehr lange Zeit zu sich nimmt. "
Denn Darmzellen werden nur fünf Tage alt. Außerdem hat der Körper verschiedene Mechanismen, um sich vor Krebs zu schützen. Es muss aber davon ausgegangen werden, dass die Art der Ernährung auch Langzeitwirkungen hat. Genau hier setzt die so genannte EPIC-Studie an. Sie erfasst seit 1992 die Essgewohnheiten und die Gesundheit von einer halbe Millionen Probanden aus 10 europäischen Ländern. Darunter waren auch rund 1300 Menschen mit Dickdarm- und Enddarmkrebs. Genau wie bei den Laboruntersuchungen wird allerdings deutlich: nicht jedes Fleisch erhöht automatisch das Darmkrebsrisiko. Riskant scheint insbesondere rotes Fleisch.. Also beispielsweise vom Rind, Schwein oder Lamm. EPIC-Studienleiter Prof. Heiner Boeing aus Potsdam:
"Wir haben die Neuerkrankungen der letzten sechs Jahre darauf hin untersucht, ob es eine Beziehung gibt zwischen der Aufnahme von Fleisch und Fleischwaren, Geflügel und Fisch und dem Erkrankungsrisiko. Und wir haben herausgefunden, dass das Risiko pro 100 g Aufnahme, das ist ungefähr das, was eine Frau jeden Tag aufnimmt, an Fleisch und Fleischwaren, zwischen 49 Prozent, das bezieht sich also auf das Fleisch, und 70 Prozent, das bezieht sich auf die Fleischwaren, ansteigt. "
Warum Wurst besonders gefährlich ist, konnte noch nicht abschließend geklärt werden. Vermutlich begünstigt der hohe Fettanteil zusätzlich die Entstehung von Darmkrebs. Anders bei Geflügel: Es enthält weniger Eisen und steigert das Krebsrisiko für den Dick- und Enddarm nicht. Und geradezu vorbeugend wirkt der Verzehr von Fisch. Schon
100 g pro Tag senken die Krebsgefahr radikal:
" Wie sehen eine Absenkung des Risikos bei steigendem Fischkonsum auf ungefähr die Hälfte, Fisch ist ja dadurch ernährungswissenschaftlich eine interessante Substanz, da Fisch relativ viele Omega-3-Fettsäuren enthält. Also langkettige Omega-3-Fettsäuren. "
Und diese schützen die Darmzellen. Obst und Gemüse wirken ähnlich wie Fisch. Zudem liefern viele pflanzliche Produkte, etwa Getreide, genug Eisen. Denn ein Minimum ist wichtig für den Körper. Die neuen Studienergebnisse untermauern Zusammenhänge, die aufgrund verschiedener früherer Untersuchungen bereits vermutet wurden.
Veränderte Essgewohnheiten erscheinen also für viele Menschen noch ratsamer: Wenn Fleisch, dann sollte es wenig sein und am besten immer mit viel Gemüse kombiniert. Die Deutschen belegen nämlich nach den Spaniern den zweiten Platz beim Fleischkonsum ein. Und beim Wurstverzehr sind sie sogar Europameister. Mit fatalen Folgen, so Pablo Steinberg:
" Wir haben um die 50 Tausend erkranke Patienten an Dickdarmkrebs pro Jahr, und das ist eine viel zu hohe Zahl an Neuerkrankungen, die hinzu kommen, und wir gehen davon aus, dass etwa die Hälfte bis zwei Drittel dieser Fälle zu vermeiden wären mit einer adäquaten Ernährung."
Mindestens ein, besser mehrere Fischgerichten pro Woche helfen schon. Und weniger Fleisch schützt nicht nur den Darm. Die Gefahr, an Leberkrebs zu erkranken, lässt sich so ebenfalls minimieren.
" Hier werden zur Zeit die Dickdarm-Epithel-Zellen mit kanzerogenen Stoffen behandelt, um dann nach einer bestimmten Zeit die Wirkung dieser Stoffe auf die Zellen zu untersuchen. "
Es handelt sich genau um die Substanzen, die auch nach der Verdauung von bestimmten Fleischsorten im Dickdarm und im Enddarm wirken. Sie entstehen vor allem durch die Anwesenheit von Eisenverbindungen in der verdauten Nahrung. Denn Eisen ist ein Katalysator. Es begünstigt, dass aus Nahrungsresten im Darm krebserregende Stoffe entstehen, sogenannte Nitrinoverbindungen.
"Und da sehen wir, dass die Stoffe in der Tat in der Lage sind, aus einer normalen Dickdarm-Epithel-Zelle eine Krebszelle entstehen zu lassen. Dieses Potential haben die Stoffe. Die Schwierigkeit besteht darin, diese Daten auf den Menschen zu übertragen, der viele weniger von diesen Substanzen über eine sehr lange Zeit zu sich nimmt. "
Denn Darmzellen werden nur fünf Tage alt. Außerdem hat der Körper verschiedene Mechanismen, um sich vor Krebs zu schützen. Es muss aber davon ausgegangen werden, dass die Art der Ernährung auch Langzeitwirkungen hat. Genau hier setzt die so genannte EPIC-Studie an. Sie erfasst seit 1992 die Essgewohnheiten und die Gesundheit von einer halbe Millionen Probanden aus 10 europäischen Ländern. Darunter waren auch rund 1300 Menschen mit Dickdarm- und Enddarmkrebs. Genau wie bei den Laboruntersuchungen wird allerdings deutlich: nicht jedes Fleisch erhöht automatisch das Darmkrebsrisiko. Riskant scheint insbesondere rotes Fleisch.. Also beispielsweise vom Rind, Schwein oder Lamm. EPIC-Studienleiter Prof. Heiner Boeing aus Potsdam:
"Wir haben die Neuerkrankungen der letzten sechs Jahre darauf hin untersucht, ob es eine Beziehung gibt zwischen der Aufnahme von Fleisch und Fleischwaren, Geflügel und Fisch und dem Erkrankungsrisiko. Und wir haben herausgefunden, dass das Risiko pro 100 g Aufnahme, das ist ungefähr das, was eine Frau jeden Tag aufnimmt, an Fleisch und Fleischwaren, zwischen 49 Prozent, das bezieht sich also auf das Fleisch, und 70 Prozent, das bezieht sich auf die Fleischwaren, ansteigt. "
Warum Wurst besonders gefährlich ist, konnte noch nicht abschließend geklärt werden. Vermutlich begünstigt der hohe Fettanteil zusätzlich die Entstehung von Darmkrebs. Anders bei Geflügel: Es enthält weniger Eisen und steigert das Krebsrisiko für den Dick- und Enddarm nicht. Und geradezu vorbeugend wirkt der Verzehr von Fisch. Schon
100 g pro Tag senken die Krebsgefahr radikal:
" Wie sehen eine Absenkung des Risikos bei steigendem Fischkonsum auf ungefähr die Hälfte, Fisch ist ja dadurch ernährungswissenschaftlich eine interessante Substanz, da Fisch relativ viele Omega-3-Fettsäuren enthält. Also langkettige Omega-3-Fettsäuren. "
Und diese schützen die Darmzellen. Obst und Gemüse wirken ähnlich wie Fisch. Zudem liefern viele pflanzliche Produkte, etwa Getreide, genug Eisen. Denn ein Minimum ist wichtig für den Körper. Die neuen Studienergebnisse untermauern Zusammenhänge, die aufgrund verschiedener früherer Untersuchungen bereits vermutet wurden.
Veränderte Essgewohnheiten erscheinen also für viele Menschen noch ratsamer: Wenn Fleisch, dann sollte es wenig sein und am besten immer mit viel Gemüse kombiniert. Die Deutschen belegen nämlich nach den Spaniern den zweiten Platz beim Fleischkonsum ein. Und beim Wurstverzehr sind sie sogar Europameister. Mit fatalen Folgen, so Pablo Steinberg:
" Wir haben um die 50 Tausend erkranke Patienten an Dickdarmkrebs pro Jahr, und das ist eine viel zu hohe Zahl an Neuerkrankungen, die hinzu kommen, und wir gehen davon aus, dass etwa die Hälfte bis zwei Drittel dieser Fälle zu vermeiden wären mit einer adäquaten Ernährung."
Mindestens ein, besser mehrere Fischgerichten pro Woche helfen schon. Und weniger Fleisch schützt nicht nur den Darm. Die Gefahr, an Leberkrebs zu erkranken, lässt sich so ebenfalls minimieren.