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Was ist Industrie 4.0?

Bundesregierung, Wirtschaft und Wissenschaft versprechen sich einiges von der Industrie 4.0. Neue Technologien sollen bis 2020 für ein Wirtschaftswachstum von bis zu 153 Milliarden Euro sorgen. Vor allem in Bereichen der Produktion, die schon stark automatisiert sind, wird die Industrie 4.0 ein Schlüsselthema sein.

Von Martin Krinner | 17.08.2016
    Operationssaal des Universitätsklinikums Halle (Sachsen-Anhalt) an einem modernen Operationsroboter. Das Gerät soll auch bei Prostataoperationen eingesetzt werden.
    Roboter spielen in vielen Bereichen eine wichtige Rolle. Zum Beispiel bei der Gesundheit und der Medizintechnik. Hier ist ein Operationsroboter für Prostataeingriffe im Einsatz. (dpa / picture alliance / Peter Endig)
    Der Begriff "Industrie 4.0" bezeichnet die vierte industrielle Revolution. Dabei sollen künstliche Intelligenz und autonome Maschinen viele bisher vom Menschen erledigte Aufgaben übernehmen. Die erste industrielle Revolution war der Einsatz von Wasser- und Dampfkraft – zum Beispiel beim mechanischen Webstuhl 1784. Die zweite war etwa 100 Jahre später dran, als elektrische Energie in den Fabriken eingesetzt und Waren in Massenproduktion am Fließband gefertigt wurden. Die dritte, oder auch digitale Revolution, kam dann ab 1970 mit den ersten Mikrochips zur Steuerung von Maschinen. Und heute – in der vierten industriellen Revolution – werden diese Chips nicht nur programmierbar, sondern intelligent. Und sie können sich im Internet der Dinge miteinander unterhalten.
    Die Robotik spielt eine große Rolle
    Frage: Industrie 4.0 ist ein sehr weitreichender Begriff. In welchen Bereichen der Wirtschaft spielt diese "vierte Revolution" eine Rolle?
    Klemens Kindermann aus der Deutschlandfunk Wirtschaftsredaktion: "In allen Bereichen der Produktion, die jetzt schon stark automatisiert sind, da wird Industrie 4.0 ein Schlüsselthema sein. Am augenfälligsten wahrscheinlich in der Robotik. Ganz wichtig Maschinenbau, Automobilindustrie. Roboter spielen aber auch in ganz anderen Bereichen eine wichtige Rolle. Zum Beispiel bei der Gesundheit, Medizintechnik, denken Sie mal an den Pflegeroboter, der uns irgendwann mal bedienen wird. Oder nehmen Sie die Logistik die vernetzte Lagerhalle, wo gar kein Mensch mehr arbeitet. Oder 3D-Drucker. Da haben wir Ersatzteile für Flugzeugtriebwerke, die schon dadurch gedruckt werden können oder sogar der selbstfahrende Minibus."
    Die Bundesregierung, diverse Wirtschaftsberater und die Wissenschaft versprechen sich einiges von der Industrie 4.0. Bis zum Jahr 2020 sollen die neuen Technologien für ein Wirtschaftswachstum von bis zu 153,5 Milliarden Euro sorgen.