
Die dem 61-Jährigen zur Last gelegten Straftaten, die sich auf Laportas erste Amtszeit von 2003 bis 2010 beziehen, seien verjährt, teilte das Landgericht in Barcelona mit. Sowohl Laporta als auch die weiteren damaligen Mitglieder des Vereinsvorstands werden somit von jeglicher strafrechtlichen Verantwortung freigesprochen. Bereits vorige Woche hatte das Gericht den Vorwurf der Bestechung fallengelassen. Ermittelt wird noch wegen des Verdachts der Korruption und der unlauteren Verwaltung im Sport gegen mehrere Vorstandsmitglieder der Jahre 2010 bis 2018.
Die Ermittlungen waren im März vorigen Jahres nach einer Anzeige der Staatsanwaltschaft aufgenommen worden. Zwischen 2001 und 2018 überwies der Club demnach gut 7,3 Millionen Euro an den damaligen Vizechef des Schiedsrichter-Ausschusses CTA, José María Enríquez Negreira. Die Ermittler hegen den Verdacht, dass diese Zahlungen dazu gedient haben könnten, Barcelona zu begünstigen. Laporta hatte erklärt, sein Verein habe Beraterdienste in Anspruch genommen. Das sei im Fußball "bei den großen Clubs sehr normal".
Enríquez Negreira war zwischen 1977 und 1992 Schiedsrichter in der ersten Liga Spaniens und anschließend zwischen 1994 und 2018 Vizepräsident des CTA. Der 78-Jährige versicherte in Interviews, er habe den FC Barcelona als CTA-Vizepräsident bei keiner Entscheidung oder Schiedsrichterernennung bevorzugt behandelt. Seine Firma Dasniel 95 SL habe den Club beraten, etwa wie sich die Spieler je nach Schiedsrichter verhalten sollten.
Diese Nachricht wurde am 01.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.