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Corona-Pandemie
Ermittlungen gegen Italiens Ex-Regierungschef Conte

Im Zuge der juristischen Aufarbeitung der Corona-Pandemie in Italien hat die Staatsanwaltschaft der Stadt Bergamo Ermittlungen gegen den früheren Ministerpräsidenten Conte aufgenommen.

    Ein schwer kranker Covid-19-Patient aus Italien wird in Leipzig aufgenommen. Die insgesamt zwei Patienten, die nun auf der Intensivstation des Herzzentrums behandelt werden sollen, waren mit einer Maschine der italienischen Luftwaffe aus Bergamo nach Sachsen geflogen worden.
    Corona-Patient aus dem italienischen Bergamo (Archivbild) (ZB/Hendrik Schmidt)
    Dem Politiker und 18 weiteren Personen werden Versäumnisse in der ersten Phase der Pandemie im Frühjahr 2020 vorgeworfen. Durch frühzeitige Maßnahmen hätte man Tausende Todesfälle verhindern können, hieß von Seiten der Staatsanwaltschaft. Die Ermittler kritisieren vor allem, dass die von Corona betroffenen Gebiete nicht frühzeitig abgeriegelt wurden. Conte erklärte, er habe in einem der schwierigsten Momente Italiens mit vollem Verantwortungsbewusstsein gehandelt. Auch gegen den früheren Gesundheitsminister Speranza wird ermittelt. Bergamo wurde Anfang 2020 zu einem Sinnbild der Pandemie, als Militärlastwagen Särge mit Corona-Toten zur Einäscherung aus der Stadt abtransportierten.
    Diese Nachricht wurde am 02.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.