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Russland
Ermittlungen wegen Überfall auf Journalistin Milaschina eingeleitet

Nach dem Überfall auf die russische Investigativreporterin Jelena Milaschina sind Ermittlungen eingeleitet worden.

    Milaschina sitzt mit ernstem Blick in einem Raum auf einer Liege und telefoniert mit einem Handy. Ihre Hände sind verbunden. Ihr Gesicht und ihr weißes Hemd sind mit grüner Farbe beschmiert. Hinter ihr sitzt eine Frau mit Kopftuch, die ihr Gesicht mit der Hand verdeckt.
    Jelena Milaschina in einem Krankenhaus nach dem Überfall. (dpa /Novaya Gazeta Europe)
    Dies gab das russische Investigativkomitee bekannt, die höchste Ermittlungsbehörde des Landes. Sie erklärte in Moskau, man untersuche die Hintergründe der Tat und die Frage, wer dahinterstecke.
    Milaschina und ein Rechtsanwalt waren am Dienstag in der russischen Republik Tschetschenien überfallen und schwer misshandelt worden. Unbekannte stoppten das Fahrzeug der beiden, schlugen auf sie ein und zerstörten Dokumente und technische Geräte. Die international preisgekrönte Journalistin der kremlkritischen Zeitung "Nowaja Gaseta" wollte in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny über einen Prozess berichten. Sie hatte in der Vergangenheit Menschenrechtsverletzungen in der Region aufgedeckt. Der tschetschenische Machthaber Kadyrow hatte bereits vor drei Jahren gedroht, sie umbringen zu lassen; im Jahr 2020 wurde sie schon einmal zusammengeschlagen.
    Diese Nachricht wurde am 06.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.