Freitag, 29. März 2024

Umstrittener Pink-Floyd-Mitgründer
Ermittlungen wegen Volksverhetzung gegen Roger Waters nach Berliner Auftritt

Nach seinem Konzert in Berlin wird gegen den Musiker Waters wegen des Verdachts der Volksverhetzung ermittelt.

26.05.2023
    Roger Waters auf der Bühne in Hamburg mit ausgebreiteten Armen. Hinter ihm rote Symbole vor schwarzem Hintergrund.
    Roger Waters gibt zur Zeit mehrere Konzerte in Deutschland - hier eine Aufnahme aus Hamburg. (picture alliance / dpa / Daniel Bockwoldt)
    Das erklärte die Berliner Polizei. Der Pink-Floyd-Mitgründer hatte bei seinem Auftritt einen langen schwarzen Ledermantel mit roter Armbinde getragen, der dem Polizeisprecher zufolge an Kleidung eines SS-Offiziers ähnelt. Die Kleider seien geeignet, "die Herrschaft des nationalsozialistischen Regimes zu verherrlichen". Dadurch könne zudem der öffentliche Frieden gestört werden. Das Verfahren wird dem Sprecher zufolge nach Abschluss der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft übergeben, welche dann zu entscheiden hat, ob eine Straftat besteht.
    Waters war bereits zuvor mehrfach durch antisemitische Äußerungen aufgefallen. Ihm wird zudem Nähe zur sogenannten BDS-Kampagne vorgeworfen, einer anti-israelischen Boykottinitiative. Die Stadt Frankfurt am Main wollte ein Konzert des Musikers Ende Mai absagen, das dortige Verwaltungsgericht gab jedoch einem Eilantrag Waters' gegen die Absage statt. Die Stadt München ließ ein Konzert ebenfalls zu - Oberbürgermeister Reiter nannte die Entscheidung "unerträglich", sah aber rechtlich keine andere Möglichkeit.
    Diese Nachricht wurde am 26.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.