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Ernährung im Leistungssport
"Ein Snickers muss mal erlaubt sein"

Wird die perfekt eingestellte Ernährung für die Spieler die nächste Innovation im Profifußball? Klaus Pöttgen, Mannschaftsarzt des SV Darmstadt, hält das für möglich. In seinem Team ernährt sich ein Profi sogar vegan – mit richtiger Nahrungsergänzung kein Problem, sagte Pöttgen im DLF.

Klaus Pöttgen im Gespräch mit Philipp May | 22.11.2015
    Der Sportmediziner Klaus Pöttgen
    Klaus Pöttgen leitet den Medizinischen Bereich des SV Darmstadt 1898. (picture-alliance / dpa / Fredrik von Erichsen)
    Die Ernährung spiele eine wichtige Rolle für die Spieler im Saisonverlauf. Bei falscher Ernährung könne es vermehrt zu Ausfällen wegen Infekten oder Verletzungen kommen.
    Der Bereich Ernährung gewinne immer mehr an Bedeutung, so Pöttgen und zog den Vergleich zum Individualsport: "Da ist die Achtsamkeit höher und auch messbarer, in Höhen oder Weiten. Man versucht jetzt, das auch auf den Mannschaftssport auszuweiten, um da für eine Verbesserung zu sorgen." Allein schon die Auseinandersetzung mit dem Thema Ernährung könne beim Atlethen etwas bewirken.
    Der Darmstädter Spieler Marcus Seiler ernährt sich vegan. Mit richtiger Beratung und Ernährungsergänzung kein Problem, meint Pöttgen: "Man kann es so einstellen, dass er seine Leistung voll abrufen kann."
    Einen vollständigen Verzicht auf Nahrungsergänzungsmittel, wie von der NADA empfohlen, hält Pöttgen für unrealistisch. Gleichzeitig glaubt er auch nicht, dass sich eine grammgenaue "Astronauten-Ernährung" durchsetzen werde – das sei nicht nötig: "Auch ein Snickers muss mal erlaubt sein."
    Das gesamte Gespräch können Sie mindestens sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.