FIFA-Betrugsprozess
Erneut Bewährungsstrafe für Blatter und Platini gefordert

Im neuerlichen FIFA-Prozesses gegen die früheren Fußball-Funktionäre Joseph Blatter und Michel Platini fordert die Schweizer Staatsanwaltschaft abermals jeweils Gefängnisstrafen von einem Jahr und acht Monaten auf Bewährung.

    FIFA-Präsident Sepp Blatter und UEFA-Präsident Michel Platini, nebeneinander sitzend, beide eine Hand nachdenklich am Mund.
    Der damalige FIFA-Präsident Sepp Blatter (links) und der seinerzeitige UEFA-Präsident Michel Platini in einer Aufnahme aus dem Jahr 2013 (imago/ZUMA Press)
    Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP. Die Bewährungszeit soll bei zwei Jahren liegen. Der frühere Weltverbands-Präsident Blatter und Platini, einst Chef der Europäischen Fußball-Union UEFA, waren im Sommer 2022 in erster Instanz freigesprochen worden. Schon damals hatten die Strafverfolger ein Jahr und acht Monate auf Bewährung gefordert. Die Staatsanwaltschaft legte anschließend Berufung ein, das Urteil bei der Berufungsverhandlung im schweizerischen Muttenz wird nun am 25. März erwartet.
    Blatter hatte zum Auftakt des neuerlichen FIFA-Prozesses seine Unschuld und die von Michel Platini beteuert. Der 88-Jährige sagte bei der Berufungsverhandlung, Fälschungen, Lügen und Betrug habe es in seinem ganzen Leben nicht gegeben.
    Die Schweizer Ermittlungsbehörden werfen Blatter und dem früheren UEFA-Chef Platini unter anderem Betrug vor. Den Erkenntnissen der Ankläger zufolge ließ Blatter 2011 Platini aus der FIFA-Kasse ohne nachweisbare Veranlassung umgerechnet rund zwei Millionen Euro auszahlen. Sowohl der Schweizer Blatter als auch der Franzose Platini bezeichneten die strittige Zahlung seit Beginn der Untersuchungen als ein mündlich vereinbartes Honorar für FIFA-Beratertätigkeiten Platinis von 1999 bis 2002, also rund zehn Jahre vor der Honorar-Zahlung.
    Diese Nachricht wurde am 05.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.