
So seien alleine in der südlichen Stadt Chan Junis mindestens 48 Menschen getötet worden. Unter ihnen seien auch 18 Kinder, habe eine Krankenhaus-Sprecherin gesagt. Weiter heißt es, bei einigen der Angriffe seien Häuser und Zelte getroffen worden, in denen Flüchtlinge untergebracht gewesen seien. Auch aus dem Norden des Küstenstreifens werden etliche Opfer gemeldet, darunter viele Kinder. Am Mittag berichteten Agenturen, Kliniken hätten laut der Hamas wegen der militärische Eskalation den Betrieb eingestellt.
Das israelische Militär hat sich bislang nicht öffentlich geäußert. Die Armee hat nach eigenen Angaben mit einer neuen Großoffensive gegen die Terrororganisation Hamas begonnen. Seit mehreren Tagen gibt es immer wieder Berichte über zahlreiche Todesopfer unter der palästinensischen Bevölkerung.
Auswärtiges Amt kritisiert Bodenoffensive Israels im Gazastreifen
Das Auswärtige Amt kritisierte die neue Militäroffensive Israels im Gazastreifen. Das Vorgehen der Armee sei ein Grund zu tiefer Sorge, teilte ein Sprecher von Minister Wadephul (CDU) mit. Das gelte sowohl mit Blick auf die strategischen Ziele Israels als auch für die humanitäre Lage in Gaza. Israel habe wie jeder Staat das Recht, sich im Rahmen des geltenden Völkerrechts zu verteidigen. Aber das aktuelle Vorgehen könne das Leben der verbliebenen Geiseln gefährden. Eine großflächige Militäroffensive berge zudem das Risiko, dass die katastrophale humanitäre Lage der Bevölkerung in Gaza sich weiter verschlechtere.
Auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Miersch übte Kritik. Nur wenige Flugstunden entfernt spiele sich eine humanitäre Katastrophe ab, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. EU-Ratspräsident Costa meinte, er sei schockiert über die täglichen Nachrichten aus dem Gazastreifen. Zivilisten hungerten, Krankenhäuser würden weiterhin angegriffen.
Neue Gespräche zwischen Israel und Hamas
Unterdessen wurden die Gespräche zwischen Israel und der Hamas in Doha über eine Waffenruhe fortgeführt. Allerdings sind die indirekten Unterredungen seit Monaten festgefahren. Bei der neuen Großoffensive Israels wurden nach Angaben palästinensischer Gesundheitsbehörden etwa 150 Menschen im Gazastreifen getötet.
In der Nacht wehrte Israels Armee nach eigenen Angaben einen weiteren Raketenbeschuss aus dem Jemen ab. Die dortigen pro-iranischen Huthi-Milizen beteiligen sich am Kampf gegen Israel. Sie geben vor, die Hamas zu unterstützen.
Diese Nachricht wurde am 18.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.