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Frankreich
Erneut Krawalle in mehreren Städten - mehr als 470 Festnahmen

In mehreren französischen Städten hat es die vierte Nacht in Folge Krawalle gegeben.

    Frankreich, Lyon: Menschen fliehen während es zu Zusammenstößen mit der Polizei kommt.
    In Frankreich gibt es erneut Krawalle in mehreren Städten. (Laurent Cipriani / AP / dpa / Laurent Cipriani)
    Dabei wurden nach Angaben von Innenminister Darmanin mehr als 470 Menschen vorläufig festgenommen. Darmanin sagte dem Sender BFM TV in der Nacht, in Marseille und Lyon sei es zu inakzetablen Gewaltakten gekommen. Dennoch hätten die Ausschreitungen im Land im Vergleich zu den Tagen zuvor an Intensität abgenommen.
    In Marseille hatten Gruppen teils maskierter und überwiegend junger Leute am Abend und in der Nacht eine Reihe von Geschäften geplündert, darunter einen Waffenladen. Bürgermeister Payan sprach von Vandalismus und Gewalt, die er in aller Form verurteile. Als die Polizei anrückte, schleuderten Jugendliche offenbar Wurfgeschosse auf Einsatzfahrzeuge. Die Polizei setzte Tränengas ein. In Lyon spielten sich nach einer nicht genehmigten Kundgebung gegen Polizeigewalt chaotische Szenen in der Innenstadt ab. Die Zusammenstöße weiteten sich später auf die Vororte aus.
    Zu Ausschreitungen kam es auch in französischen Überseegebieten. In Cayenne, der Hauptstadt von Französisch-Guayana in Südamerika, wurde ein Mann auf seinem Balkon von einem Querschläger getötet.
    In ganz Frankreich waren in der Nacht 45.000 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz. Der Verkehr von Bussen und Straßenbahnen war vielerorts eingestellt. Auslöser der Krawalle war der Tod eines 17-Jährigen, der bei einer Verkehrskontrolle von einem Polizisten erschossen wurde.
    Diese Nachricht wurde am 01.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.