
Nach Angaben von Innenminister Darmanin wurden bislang 270 Personen vorläufig festgenommen, davon allein 80 in Marseille. Dort würden die Einsatzkräfte inzwischen deutlich verstärkt. Nach Agenturberichten wurden im Zentrum der Stadt mehrere Geschäfte geplündert, darunter ein Waffenladen. Bürgermeister Payan sprach von Vandalismus und Gewalt, die er in aller Form verurteile.
Auch in Lyon, Nantes und Straßburg kam es zu Zusammenstößen. In Lyon spielten sich dem Korrespondenten von "Le Monde" zufolge nach einer nicht genehmigten Kundgebung chaotische Szenen in der Innenstadt ab. Die Zusammenstöße weiteten sich demnach später auf die Vororte aus. Mehr als 20 Personen sollen in Gewahrsam genommen worden sein. In Paris räumte die Polizei den Place de la Concorde, den größten Platz der Hauptstadt. Dort hatten sich rund 300 militante Aktivisten versammelt.
Im ganzen Land sind nach Angaben von Innenminister Darmanin 45.000 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz, um weitere gewaltsame Ausschreitungen zu verhindern. Der Verkehr von Bussen und Straßenbahnen wurde vielerorts eingestellt.
Schon in den vergangenen drei Nächten hatte es in mehreren Städten Krawalle gegeben. Auslöser war der Tod eines 17-Jährigen, der bei einer Verkehrskontrolle von einem Polizisten erschossen wurde.
Diese Nachricht wurde am 01.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.