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Frankreich
Erneut Krawalle in mehreren Städten - Polizei mit Großaufgebot im Einsatz

In mehreren französischen Städten hat es die vierte Nacht in Folge Krawalle gegeben.

    Frankreich, Lyon: Menschen fliehen während es zu Zusammenstößen mit der Polizei kommt.
    In Frankreich gibt es erneut Krawalle in mehreren Städten. (Laurent Cipriani / AP / dpa / Laurent Cipriani)
    Nach Angaben von Innenminister Darmanin wurden bislang 270 Personen vorläufig festgenommen, davon mehr als 80 in Marseille, der zweitgrößten Stadt in Frankreich. Dort plünderten Gruppen teils maskierter und überwiegend junger Leute mehrere Geschäfte, darunter einen Waffenladen. Bürgermeister Payan sprach von Vandalismus und Gewalt, die er in aller Form verurteile. Die Polizei setzte Tränengas ein.
    Auch aus Lyon, Nantes und Straßburg wurden Zusammenstöße gemeldet. In Lyon spielten sich nach einer nicht genehmigten Kundgebung chaotische Szenen in der Innenstadt ab. Die Zusammenstöße weiteten sich später auf die Vororte aus. In Paris räumte die Polizei den Place de la Concorde, den größten Platz der Hauptstadt. Dort hatten sich rund 300 militante Aktivisten versammelt.
    Zu Ausschreitungen kam es auch in einigen französischen Überseegebieten. In Cayenne, der Hauptstadt von Französisch-Guayana in Südamerika, wurde ein Mann auf seinem Balkon von einem Querschläger getötet. Bei dem Opfer soll es sich um einen Mitarbeiter der Verwaltung handeln.
    In ganz Frankreich sind in der Nacht 45.000 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz. Der Verkehr von Bussen und Straßenbahnen wurde am Abend vielerorts eingestellt. Auslöser der Krawalle war der Tod eines 17-Jährigen, der bei einer Verkehrskontrolle von einem Polizisten erschossen wurde.
    Diese Nachricht wurde am 01.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.