Es gab neben einer Kundgebung in der Hauptstadt Belgrad auch Protestveranstaltungen in rund 30 weiteren Städten. Die Demonstrationen gehen vor allem von Studierenden aus, denen sich in den vergangenen sechs Monaten immer mehr Menschen in Serbien angeschlossen haben. Ihr Protest richtet sich gegen Präsident Vucic, der seit 2012 in wechselnden Ämtern an der Macht ist. Er kontrolliert zahlreiche Medien im Land, nimmt Einfluss auf Polizei und Justiz und sieht sich mit zahlreichen Vorwürfen der Korruption konfrontiert. Eine Neuwahl in Serbien lehnt Vucic ab.

Auslöser der Proteste war der Einsturz eines renovierten Bahnhofsvordachs in der nordserbischen Stadt Novi Sad, bei dem 16 Menschen starben. Im Raum stehen Vermutungen über Schlamperei und Korruption.