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Erneut Studentenunruhen im Iran

    Am 13. Juli protestierten erneut mehrere Tausend iranische Studenten in Teheran für Meinungsfreiheit und eine unabhängige Presse. Dabei soll es vereinzelt zu Zusammenstößen mit der Polizei gekommen sein, so der ARD-Korrespondent Michael Matting im Deutschlandfunk. Bei der chaotischen Situation im Iran gebe es allerdings kaum verläßliche Informationen. Hauptsächlich wurde in Teheran demonstriert, doch auch in anderen Städten gingen die Studierenden auf die Straße, meldeten iranische Presseagenturen. Die Proteste hatten am vergangenen Donnerstag begonnen, als die Studenten gegen das Verbot einer populären liberalen Zeitschrift und gegen ein neues, sehr restriktives Pressegesetz demonstrierten, das die Meinungsfreiheit und die Entfaltungsmöglichkeiten der Presse stark eingeschränkt hätte. Zunächst blieb die Lage ruhig, doch als die Studierenden am Freitag abend erneut auf die Straße gingen, kam es zu brutalen Übergriffen von Sicherheitskräften auch auf Studentenwohnheime. Neun von elf Wohnheimen sind dabei verwüstet worden, Studenten behaupten außerdem, es habe dabei auch mehrere Todesfälle gegeben. Der nationale Sicherheitsrat dementiert das; es sei nur ein Mensch umgekommen, dabei habe es sich um einen Polizisten gehandelt. Unabhängige Untersuchungen durch internationale Beobachter, wie sie von Menschenrechtsorganisationen nun gefordert werden, wird es wohl kaum geben. Ähnliches hat die iranische Regierung in der Vergangenheit schon mehrmals abgelehnt.

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