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Statistisches Bundesamt
Erneut weniger Jugendliche mit Alkoholvergiftung

Die Zahl der Jugendlichen, die wegen einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus stationär behandelt werden müssen, ist im vergangenen Jahr gesunken. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, gingen die Fälle das dritte Jahr in Folge zurück.

    Mehrere Arme stoßen mit den bunten Fläschchen an; die Köpfe sieht man nicht.
    Jugendliche beim Likör-Trinken. (picture alliance / dpa / Ingo Wagner)
    Demnach wurden 2022 gut 11.500 Menschen im Alter zwischen 10 und 19 Jahren mit einer Alkoholvergiftung in eine Klinik gebracht. Im Vergleich zum Vorjahr war das ein Rückgang um 1,3 Prozent. Im Vergleich zum letzten vollständigen Jahr vor der Corona-Pandemie, sprich 2019, betrug das Minus gar 43,1 Prozent. Der Höchstwert wurde im Jahr 2012 mit rund 26.700 Behandlungsfällen verzeichnet.
    Auch die Zahl der Jugendlichen, die überhaupt Alkohol getrunken haben, ging auf 57,5 Prozent zurück. Und: Die These, dass Jugendliche statt Alkohol etwa mehr Cannabis konsumieren, konnte nicht belegt werden - beim Konsum anderer Suchtmittel wurde kein deutlicher Anstieg vermeldet.

    Dauerhafter Pandemie-Effekt vermutet

    Experten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) vermuteten, dass Einschränkungen während der Corona-Pandemie einen dauerhaften Effekt haben könnten. Möglicherweise hätten Jugendliche in der Pandemie einen anderen Umgang mit Alkohol erfahren und die Gewohnheiten beibehalten. Auch demografische Effekte hätten eine Rolle gespielt. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes schrumpfte die Altersgruppe zwischen 2001 und 2022 um 16,6 Prozent.

    Warnung vor Langzeitfolgen von Alkoholkonsum

    Die Gruppe der 15- bis 19-Jährigen ist im Gesamtvergleich weiter die Altersgruppe mit den häufigsten Fällen von Alkohol bedingten Klinikaufenthalten. Die BZgA warnte vor den erheblichen Schäden, die Alkoholkonsum für junge Menschen anrichten könne. Beispielsweise könne das Gehirn auf Dauer beeinträchtigt werden.