Gesetzentwurf
Erneute Debatte über Kopftuch-Verbot bei französischen Sportlerinnen

In Frankreich könnten Sportlerinnen bald Konsequenzen drohen, wenn sie bei Wettkämpfen religiöse Symbole wie einen Hijab tragen. Bereits Mitte Februar hatte der französische Senat einen Gesetzesentwurf verabschiedet, der das Tragen der muslimischen Kopfbedeckung verbieten soll - auch in Amateur-Ligen.

    Eine Boxerin mit schwarzem Hijab steht im Boxring und ballt die Fäuste.
    Während in England auch im Hijab geboxt werden darf, ist das in Frankreich teils verboten. (picture alliance / ZUMAPRESS.com / Mickael Chavet)
    Teile der Regierung unterstützen den Entwurf, allen voran Innenminister Retailleau. Befürworter nennen mehrere Argumente für ein Verbot, zum Beispiel die Stärkung des Prinzips der Laizität - also der strikten Trennung von Religion und Staat - sowie das Ziel, islamistische Radikalisierung im Sport zu verhindern.

    Diskriminierung oder Partizipationsmöglichkeit?

    Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International dagegen sehen ein mögliches Verbot als Diskriminierung von Menschen mit muslimischem Glauben – und als eine Maßnahme, die vor allem jungen Frauen eine wichtige Möglichkeit der Emanzipation und gesellschaftlichen Teilhabe nehmen würde; nämlich Sport zu treiben - auch mit Kopftuch.
    Das Thema hatte bereits im vergangenen Jahr bei den Olympischen Spielen in Paris Diskussionen ausgelöst. Dort durften französische Sportlerinnen nicht mit Kopftuch antreten.
    Diese Nachricht wurde am 17.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.