
Schüler blockierten die Eingänge zu ihren Schulen. In der Hauptstadt Paris kam es zu erheblichen Störungen im Nahverkehr, da zahlreiche U-Bahn-Linien nur zu den Stoßzeiten am Morgen fuhren. Auch der regionale Zugverkehr ist stark beeinträchtigt.
Der inzwischen aus dem Amt geschiedene Premierminister Bayrou hatte Sparpläne im Umfang von 44 Milliarden Euro vorgelegt. Sein Nachfolger Lecornu berät derzeit mit der Opposition über mögliche Kompromisse für das hochverschuldete Land.
Bereits vergangene Woche hatte es landesweite Kundgebungen und Blockaden gegeben. Einige Demonstranten unterbrachen den Verkehr auf Autobahnen und lieferten sich Auseinandersetzungen mit der Polizei. Es gab mehr als 300 Festnahmen.
Preise für Lebensmittel und Mieten sind vielen zu hoch
Unsere Frankreich-Korrespondentin Christiane Kaess berichtet, für viele Menschen seien die Preise für Lebensmittel und Mieten immer noch zu hoch - und das, obwohl die Inflation laut dem Statistik-Institut INSEE gesunken und Kaufkraft und Löhne gestiegen seien.
Der Verein "Observatoire des inégalités" (Beobachtungsstelle für Ungleichheit) sieht denn auch eine wachsende soziale Kluft im Land. Vereinschef Louis Maurin sagte dem Deutschlandfunk, Frankreich gehöre unter den reichen Ländern zu denen, wo die soziale Ungleichheit am größten sei - größer noch als in Ländern wie Deutschland oder Spanien.
Streiktag Nummer zwei: Soziale Spaltung in Frankreich
Frankreich: Neue Regierung, alte Sorgen
Diese Nachricht wurde am 18.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.