Donnerstag, 28. März 2024

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Ernst Peter Fischer: "Hinter dem Horizont"
Warum die Erde eine blaue Kugel ist

Der Wissenschaftshistoriker Ernst Peter Fischer hat in "Hinter dem Horizont" unzählige Geschichten zusammengetragen, die den menschlichen Ideenreichtum bei der Erklärung der Welt dokumentieren. Man folgt seinen Ausführungen gerne, auch wenn es dabei zuweilen etwas chaotisch zugeht.

Von Michael Lange | 15.10.2017
    Als die ersten Raumfahrer von oben auf die Erde schauten, waren sie ergriffen von der Schönheit des blauen Planeten, aber keinesfalls überrascht. Dass die Erde eine blaue Kugel ist, die um die Sonne kreist, gehörte längst zur Allgemeinbildung.
    Eratosthenes von Kyrene bestimmte bereits Erdumfang
    Immer wieder haben sich Menschen ein Bild von ihrer Welt gemacht. Sie wollten wissen, wie es hinter dem Horizont weiter geht. Bereits der griechische Philosoph Eratosthenes von Kyrene stellte fest, dass die Erde eine Kugel ist. Er sah sich die heimkehrenden Schiffe am Horizont an und erkannte, dass stets zuerst die Segel zu sehen waren und erst später der Rumpf. Durch mathematische Berechnungen konnte er schon vor über 2200 Jahren aus seinen Beobachtungen den Umfang der Erde relativ genau bestimmen
    Bis sich ein wissenschaftlich begründetes Weltbild in den Köpfen der Menschen festsetzt, dauert es allerdings etwas länger. In Zeiten von Überseeflügen ist es selbstverständlich, dass die Erde eine Kugel ist, aber die gekrümmte Raumzeit, wie Einstein sie postulierte, ist von unserem Alltag zu weit entfernt, um sie in das persönliche Weltbild einzubauen.
    Hinter dem Horizont: Eine Geschichte der Weltbilder
    Von Ernst Peter Fischer
    Rowohlt Verlag Berlin, 384 Seiten, 22,95 Euro