Die gute Ernte sollte eigentlich ein Grund zur Freude sein, doch die Bauern in den GUS-Staaten sehen das erzielte Ergebnis mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Ihre Hoffnungen auf hohe Einnahmen aus dem Verkauf der Ernte haben sich nicht erfüllt. Die Absatzprobleme und der damit verbundene Preisverfall machten den Landwirten einen Strich durch die Rechnung. So stieg in Russland die gesamte Verschuldung der Landwirtschaft 2001 sogar an.
Praktisch misslungen sind die im November 2001 erstmals im Lande durchgeführten Interventionsankäufe von Getreide: Die Stützungskäufe wurden zu spät eingeleitet, zu wenig Haushaltsmittel wurden bereitgestellt.
Zu einer günstigeren Preisentwicklung könnte der Absatz von Getreide an internationalen Märkten beitragen, doch war die russische Exportwirtschaft der guten Ernte ebenfalls nicht gewachsen. Unabhängige Experten urteilten, das diesjährige Exportpotential läge bei 10 Millionen Tonnen , die Kapazität reicht aber nur für 4 Millionen Tonnen. Als Ursachen hierfür werden vor allem die geringe Umschlagkapazität in russischen Häfen genannt. Außerdem ist die gesamte Infrastruktur auf diesem Gebiet unterentwickelt, da sie Jahrzehnte lang auf die Einfuhren von Getreide eingestellt war.
Erfolgreicher im Export scheint die Ukraine zu sein, die bislang schon mehr als 6 Millionen Tonnen Getreide aus der Ernte 2001 an den internationalen Märkten abgesetzt haben soll. Doch trotzdem konnte der Verfall von Ankaufspreisen nicht verhindert werden. Dementsprechend stiegen die Gewinne der landwirtschaftlichen Betriebe im Vergleich zum vergangenen Jahr lediglich um 2 Prozent. Das war für die ukrainische Regierung besonders peinlich, da die Bauern gerade durch die günstige Preislage im Vorjahr zum Ausbau der Getreideerzeugung angelockt wurden. Außerdem beteuerte Kiew lange, keinen Preisrutsch zuzulassen. Das einzige dafür vorgesehene Instrument war aber der angekündigte Ankauf von 3 Mio. Tonnen Getreide für staatliche Vorräte, doch auch dafür konnte die Regierung nicht rechtzeitig und ausreichend Finanzmittel zur Verfügung stellen. Nun waren mehrere Betriebe gezwungen, Getreide schnell und billig an Zwischenhändler abzugeben, andernfalls wären sie nicht in der Lage, ihre Kredite zurückzuzahlen und Lohnschulden zu begleichen.
Besonders auf der nationalen Ebene werden nun Schritte zur Exportförderung und besseren Organisation der Getreidemärkte diskutiert. Russland beispielsweise bereitet ein Programm zur Förderung der Getreideausfuhren vor. Im Rahmen dieses Programms sollen zinsverbilligte Kredite an die Exporteure vergeben werden. Auch die heimische Hafen-Infrastruktur soll mit Beteiligung des Staates ausgebaut werden. Im ukrainischen Parlament wird derzeit ein Gesetzentwurf diskutiert, der die Einführung von Interventionen und weiteren Marktregulierungsmaßnahmen für Getreide vorsieht.
Das alles deutet zumindest darauf hin, dass die GUS-Länder wissen, wie dringend marktpolitische und infrastrukturelle Voraussetzungen geschaffen werden müssen für die Entlastung ihrer Getreidemärkte. Sollten die guten Vorsätze jedoch nicht rasch umgesetzt werden, wird auch jede zukünftige, reiche Ernte den dortigen Landwirten wieder mehr Enttäuschung als Freude bringen.
Praktisch misslungen sind die im November 2001 erstmals im Lande durchgeführten Interventionsankäufe von Getreide: Die Stützungskäufe wurden zu spät eingeleitet, zu wenig Haushaltsmittel wurden bereitgestellt.
Zu einer günstigeren Preisentwicklung könnte der Absatz von Getreide an internationalen Märkten beitragen, doch war die russische Exportwirtschaft der guten Ernte ebenfalls nicht gewachsen. Unabhängige Experten urteilten, das diesjährige Exportpotential läge bei 10 Millionen Tonnen , die Kapazität reicht aber nur für 4 Millionen Tonnen. Als Ursachen hierfür werden vor allem die geringe Umschlagkapazität in russischen Häfen genannt. Außerdem ist die gesamte Infrastruktur auf diesem Gebiet unterentwickelt, da sie Jahrzehnte lang auf die Einfuhren von Getreide eingestellt war.
Erfolgreicher im Export scheint die Ukraine zu sein, die bislang schon mehr als 6 Millionen Tonnen Getreide aus der Ernte 2001 an den internationalen Märkten abgesetzt haben soll. Doch trotzdem konnte der Verfall von Ankaufspreisen nicht verhindert werden. Dementsprechend stiegen die Gewinne der landwirtschaftlichen Betriebe im Vergleich zum vergangenen Jahr lediglich um 2 Prozent. Das war für die ukrainische Regierung besonders peinlich, da die Bauern gerade durch die günstige Preislage im Vorjahr zum Ausbau der Getreideerzeugung angelockt wurden. Außerdem beteuerte Kiew lange, keinen Preisrutsch zuzulassen. Das einzige dafür vorgesehene Instrument war aber der angekündigte Ankauf von 3 Mio. Tonnen Getreide für staatliche Vorräte, doch auch dafür konnte die Regierung nicht rechtzeitig und ausreichend Finanzmittel zur Verfügung stellen. Nun waren mehrere Betriebe gezwungen, Getreide schnell und billig an Zwischenhändler abzugeben, andernfalls wären sie nicht in der Lage, ihre Kredite zurückzuzahlen und Lohnschulden zu begleichen.
Besonders auf der nationalen Ebene werden nun Schritte zur Exportförderung und besseren Organisation der Getreidemärkte diskutiert. Russland beispielsweise bereitet ein Programm zur Förderung der Getreideausfuhren vor. Im Rahmen dieses Programms sollen zinsverbilligte Kredite an die Exporteure vergeben werden. Auch die heimische Hafen-Infrastruktur soll mit Beteiligung des Staates ausgebaut werden. Im ukrainischen Parlament wird derzeit ein Gesetzentwurf diskutiert, der die Einführung von Interventionen und weiteren Marktregulierungsmaßnahmen für Getreide vorsieht.
Das alles deutet zumindest darauf hin, dass die GUS-Länder wissen, wie dringend marktpolitische und infrastrukturelle Voraussetzungen geschaffen werden müssen für die Entlastung ihrer Getreidemärkte. Sollten die guten Vorsätze jedoch nicht rasch umgesetzt werden, wird auch jede zukünftige, reiche Ernte den dortigen Landwirten wieder mehr Enttäuschung als Freude bringen.