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Eröffnung der deutsch-vietnamesischen Universität in Ho-Chi-Minh-Stadt

Eröffnung der deutsch-vietnamesischen Universität in Ho-Chi-Minh-Stadt

Von Anne Raith |
    Vor gut zwei Jahren existierte sie noch nicht einmal auf dem Papier, sondern einzig und allein in Gedanken. Doch der Plan nahm ungewöhnlich schnell Formen an: Absichtserklärungen und Gründungsverträge wurden unterzeichnet - heute Vormittag folgte dann die feierliche Eröffnung der deutsch-vietnamesischen Hochschule in Ho-Chi-Minh-Stadt, der ersten staatlichen internationalen Hochschule im Land.

    70 Studenten sollen ab dem kommenden Wintersemester im ehemaligen Saigon zunächst in den Fächern Elektrotechnik und Bauingenieurswesen ausgebildet werden. Unterrichtssprachen sind Englisch und Deutsch. Untergebracht werden Studenten und Lehrkräfte noch provisorisch, sozusagen als Untermieter in der Vietnamesischen Nationaluniversität, was sich bald mit einem eigenen Gebäude ändern soll. Finanziert wird die Hochschule vom Bund, vom Kooperationspartner Hessen, Sponsoren aus der Wirtschaft und durch Studiengebühren von knapp 1500 Dollar im Jahr. Auch das Gastland wird sich beteiligen.

    Dennoch werde die Hochschule so autonom sein wie keine andere in Vietnam, versicherte Unirektor Wolf Rieck in einem Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung": Die Satzung der Hochschule garantiere die Freiheit von Forschung und Lehre. Das Bundesforschungsministerium zeigte sich zuversichtlich, dass die deutsch-vietnamesische Uni ein Flaggschiff deutschen Engagements im Ausland werde. Und das Engagement soll in Zukunft auch in den Bereichen Wirtschaft und Kultur verstärkt werden: Vietnam ist die am zweitschnellsten wachsende Volkswirtschaft in der Region, nur China hat höhere Wachstumsraten.