Herzklappen müssen etwa 100.000 Herzschläge am Tag und einen Druck von einem Viertel Atü aushalten. Künstliche Herzklappen nur aus körpereigenen Zellen des Patienten herzustellen, war deshalb eine große Herausforderung für Stefan Jockenhövel, Arzt am Uniklinikum Aachen. Er zeigt eine dünne, milchig-weiße Struktur, umhüllt von einem Silikon-Mantel: die künstliche Herzklappe: "Diese Klappe ist noch aufgehängt. Sie ist frisch gegossen. Man sieht die Aortenwand, die Wand der Hauptschlagader. Und wenn man ein bisschen durch den Deckel durchschaut, sieht man diese dreizipfligen Segel." Das hauchdünne Material ist nicht dicker als ein Zehntel Millimeter. Es stammt aus Zellkulturen, die in einer rötlichen Kulturflüssigkeit gezüchtet und vermehrt wurden. Dazu kam noch ein Gel, das aus Blutflüssigkeit gewonnen wurde und nach Zugabe einer besonderen Flüssigkeit hauchdünn aushärtet.
Die Herzklappe hat dann zwar schon die richtige Form, ist aber längst noch nicht stabil genug. In einer von Jockenhövel konstruierten Flusskammer wird eine rote Nährflüssigkeit hin und herbewegt, die die Herzklappe umströmt und sie belastet - ganz wie in der Natur. Jockenhövel: "Vom Prinzip her sind Zellen faul. Wenn sie nicht gesagt bekommen, dass sie etwas tun müssen, tun sie auch nichts. Entsprechend sagen diese Flusskammern den Zellen, dass sie jetzt etwas tun müssen, um ein festes Gewebe zu werden." Dieser Vorgang dauert etwa sechs Wochen.
Insbesondere für Kinder, die mit einem Herzklappenfehler auf die Welt kommen, könnte diese neue Herzklappe ein wichtiger Fortschritt sein. Kinder benötigen heute noch mehrere Operationen bis zum Erwachsenenalter, weit die Klappe nicht mitwächst. Jockenhövels Ziel ist, dass die Zellen der Herzklappe auf die Wachstumsreize des Körpers ansprechen: "Wir hoffen, dass diese Klappe mitwachsen kann." Ob sie wirklich so gut ist wie gesunde, eigene Herzklappen, das muss sich noch zeigen - zunächst im Tierversuch. Die ersten Patienten könnten frühestens in vier bis fünf Jahren eine Herzklappe aus dem Labor erhalten.
[Quelle: Michael Lange]
Die Herzklappe hat dann zwar schon die richtige Form, ist aber längst noch nicht stabil genug. In einer von Jockenhövel konstruierten Flusskammer wird eine rote Nährflüssigkeit hin und herbewegt, die die Herzklappe umströmt und sie belastet - ganz wie in der Natur. Jockenhövel: "Vom Prinzip her sind Zellen faul. Wenn sie nicht gesagt bekommen, dass sie etwas tun müssen, tun sie auch nichts. Entsprechend sagen diese Flusskammern den Zellen, dass sie jetzt etwas tun müssen, um ein festes Gewebe zu werden." Dieser Vorgang dauert etwa sechs Wochen.
Insbesondere für Kinder, die mit einem Herzklappenfehler auf die Welt kommen, könnte diese neue Herzklappe ein wichtiger Fortschritt sein. Kinder benötigen heute noch mehrere Operationen bis zum Erwachsenenalter, weit die Klappe nicht mitwächst. Jockenhövels Ziel ist, dass die Zellen der Herzklappe auf die Wachstumsreize des Körpers ansprechen: "Wir hoffen, dass diese Klappe mitwachsen kann." Ob sie wirklich so gut ist wie gesunde, eigene Herzklappen, das muss sich noch zeigen - zunächst im Tierversuch. Die ersten Patienten könnten frühestens in vier bis fünf Jahren eine Herzklappe aus dem Labor erhalten.
[Quelle: Michael Lange]