Messdaten aus vier Jahrzehnten lagern in der Abteilung für Globalbeobachtung der NOAA. Schon so lange unterhält das US-Wetter- und Meeresamt ein weltweites Netz aus Stationen, die Spurengase messen. Darunter auch das Treibhausgas Kohlendioxid. Seinen Gehalt in der Atmosphäre geben die Forscher in Relation zu allen anderen Luftmolekülen an, als Anteil unter einer Million Gesamtpartikel. Die international gebräuchliche Einheit heißt ppm oder parts per million.
Abteilungsdirektor James Butler und einige seiner Kollegen nahmen die CO2-Meßreihe jetzt genauer unter die Lupe. Und stießen dabei auf einen bemerkenswerten Trend:
"Als wir uns die Messdaten näher anschauten, sahen wir: In den 60er-Jahren nahm CO2 noch nicht einmal um ein ppm pro Jahr zu. In den 90ern waren es schon zwei ppm, und heute sind wir bereits bei 2,5 und mehr. Das heißt: Der Kohlendioxid-Gehalt steigt nicht einfach gleichbleibend, sondern die Zuwachsrate selbst nimmt kontinuierlich zu."
Butler und seine Mitarbeiter stießen auf etwas, was wie eine Gesetzmäßigkeit im anthropogenen Treibhaus aussieht: Ungefähr alle drei Jahrzehnte verdoppelt sich demnach die jährliche Menge CO2, die der Mensch durch seine Aktivitäten in die Atmosphäre pustet.
"Wir haben uns dann Eisbohrkerne angeschaut und sind noch weiter in der Zeit zurückgegangen, bis zum Jahr 1800, als die industrielle Revolution richtig startete. Das geht, denn das Eis enthält Informationen über frühere Spurengasmengen und ihre Veränderungen. Als wir dann die CO2-Kurven auftrugen, sahen wir, dass der Trend sich verlängern lässt. Etwa alle 30 Jahre kommt es seit dem 19. Jahrhundert zu einer Verdopplung der jährlichen CO2-Zunahme in der Atmosphäre."
Butlers Kollege Pieter Tans räumt gerne ein, dass ihn dieser Befund am Anfang selbst verblüfft hat. Denn eigentlich wurden Öl und Kohle erst im späten 19. Jahrhundert intensiver genutzt.
Wie also kann es sein, dass die Eisbohrkerne schon vor dem Einstieg ins fossile Zeitalter steigende CO2-Emissionen andeuten? Dafür gebe es durchaus eine schlüssige Erklärung, so der Atmosphärenphysiker:
"Man sieht, dass CO2 seit Mitte des 19. Jahrhunderts stärker steigt. Aber auch schon vorher gibt es eine Zunahme. Und das hat mit der großflächigen Rodung von Wäldern zu tun. In unserem Teil der Welt hatte sie das ganze 19. Jahrhundert über enorme Ausmaße. Wald wurde abgeholzt und in Weideland und Ackerflächen umgewandelt."
Auch das führte zu einem Anstieg von Kohlendioxid in der Atmosphäre. Denn wenn Wälder gerodet werden, gehen damit wichtige CO2-Speicher der Biosphäre verloren.
In weiteren Analysen versuchten die US-Forscher herauszufinden, wie sich der Emissionstrend am besten erklären lässt. Es zeigte sich, dass er praktisch deckungsgleich ist mit dem Wachstum der Weltbevölkerung. James Butler hatte angenommen, dass der CO2-Zuwachs dem steigenden Bruttosozialprodukt in den reichen Ländern geschuldet ist, also dem wachsenden Wohlstand. Denn wer sich mehr leisten kann, geht auch verschwenderischer mit Energie um, sollte man meinen.
"Das Bruttosozialprodukt steigt zwar auch ständig. Doch der damit verbundene CO2-Ausstoß nimmt tendenziell ab, weil unsere Wirtschaft immer effizienter wird. Nur muss man sehen: Wir werden auch immer mehr Menschen auf diesem Planeten. Und die Entwicklungsländer nutzen verstärkt moderne Technik, die Energie verbraucht. Da kann einem schon bange werden, wenn man in die Zukunft blickt."
Nach aktuellen Prognosen könnten im Jahr 2050 zwei Milliarden Menschen mehr auf der Erde leben als heute. Und dennoch ließen sich Bevölkerungswachstum und CO2-Emissionen durchaus entkoppeln. Dafür müsste die Welt eine radikale Wende vollziehen: weg von den schmutzigen fossilen Energieträgern hin zu sauberen Alternativen.
Abteilungsdirektor James Butler und einige seiner Kollegen nahmen die CO2-Meßreihe jetzt genauer unter die Lupe. Und stießen dabei auf einen bemerkenswerten Trend:
"Als wir uns die Messdaten näher anschauten, sahen wir: In den 60er-Jahren nahm CO2 noch nicht einmal um ein ppm pro Jahr zu. In den 90ern waren es schon zwei ppm, und heute sind wir bereits bei 2,5 und mehr. Das heißt: Der Kohlendioxid-Gehalt steigt nicht einfach gleichbleibend, sondern die Zuwachsrate selbst nimmt kontinuierlich zu."
Butler und seine Mitarbeiter stießen auf etwas, was wie eine Gesetzmäßigkeit im anthropogenen Treibhaus aussieht: Ungefähr alle drei Jahrzehnte verdoppelt sich demnach die jährliche Menge CO2, die der Mensch durch seine Aktivitäten in die Atmosphäre pustet.
"Wir haben uns dann Eisbohrkerne angeschaut und sind noch weiter in der Zeit zurückgegangen, bis zum Jahr 1800, als die industrielle Revolution richtig startete. Das geht, denn das Eis enthält Informationen über frühere Spurengasmengen und ihre Veränderungen. Als wir dann die CO2-Kurven auftrugen, sahen wir, dass der Trend sich verlängern lässt. Etwa alle 30 Jahre kommt es seit dem 19. Jahrhundert zu einer Verdopplung der jährlichen CO2-Zunahme in der Atmosphäre."
Butlers Kollege Pieter Tans räumt gerne ein, dass ihn dieser Befund am Anfang selbst verblüfft hat. Denn eigentlich wurden Öl und Kohle erst im späten 19. Jahrhundert intensiver genutzt.
Wie also kann es sein, dass die Eisbohrkerne schon vor dem Einstieg ins fossile Zeitalter steigende CO2-Emissionen andeuten? Dafür gebe es durchaus eine schlüssige Erklärung, so der Atmosphärenphysiker:
"Man sieht, dass CO2 seit Mitte des 19. Jahrhunderts stärker steigt. Aber auch schon vorher gibt es eine Zunahme. Und das hat mit der großflächigen Rodung von Wäldern zu tun. In unserem Teil der Welt hatte sie das ganze 19. Jahrhundert über enorme Ausmaße. Wald wurde abgeholzt und in Weideland und Ackerflächen umgewandelt."
Auch das führte zu einem Anstieg von Kohlendioxid in der Atmosphäre. Denn wenn Wälder gerodet werden, gehen damit wichtige CO2-Speicher der Biosphäre verloren.
In weiteren Analysen versuchten die US-Forscher herauszufinden, wie sich der Emissionstrend am besten erklären lässt. Es zeigte sich, dass er praktisch deckungsgleich ist mit dem Wachstum der Weltbevölkerung. James Butler hatte angenommen, dass der CO2-Zuwachs dem steigenden Bruttosozialprodukt in den reichen Ländern geschuldet ist, also dem wachsenden Wohlstand. Denn wer sich mehr leisten kann, geht auch verschwenderischer mit Energie um, sollte man meinen.
"Das Bruttosozialprodukt steigt zwar auch ständig. Doch der damit verbundene CO2-Ausstoß nimmt tendenziell ab, weil unsere Wirtschaft immer effizienter wird. Nur muss man sehen: Wir werden auch immer mehr Menschen auf diesem Planeten. Und die Entwicklungsländer nutzen verstärkt moderne Technik, die Energie verbraucht. Da kann einem schon bange werden, wenn man in die Zukunft blickt."
Nach aktuellen Prognosen könnten im Jahr 2050 zwei Milliarden Menschen mehr auf der Erde leben als heute. Und dennoch ließen sich Bevölkerungswachstum und CO2-Emissionen durchaus entkoppeln. Dafür müsste die Welt eine radikale Wende vollziehen: weg von den schmutzigen fossilen Energieträgern hin zu sauberen Alternativen.