"Wir haben ja später noch Gelegenheit, mit den Nobelpreisträgern direkt im kleinen Kreis zu reden: Wie sie ihre Karriere forciert haben, wie sie zu ihren großen Ideen gekommen sind. Da gibt es sicherlich viele Anknüpfungspunkte, über die man reden sollte."
Andreas König studiert an der Uni Hohenheim Volkswirtschaftslehre und schreibt gerade an seiner Diplomarbeit. Er ist einer von 291 Studierenden und Hochschulassistenten aus aller Welt, die in Lindau mit nobelpreisgekrönten Wirtschaftswissenschaftlern zusammentreffen. Manchmal ist sich Andreas König nicht sicher, was schwieriger ist: Die Diplomarbeit oder die Zulassung zum Nobelpreisträgertreffen? Das Tagungskomitee zählte immerhin 4500 Bewerber und legte deswegen strenge Auswahlkriterien an. Thomas Ellerbeck, Vorstandsmitglied der Stiftung "Nobelpreisträgertreffen Bodensee"
"Wichtig ist ihre wissenschaftliche Leistung: Sie müssen eine hohe Reputation haben über ihre Hochschule oder die Institution, die sie entsenden. Wir haben einen sehr strengen Auswahlprozess, die wir mit den wissenschaftlichen Leitern implementiert haben, so dass wirklich die besten ihres Faches nach Lindau kommen konnten. "
Heute Lindau - und vielleicht schon bald nach Davos, zum Weltwirtschaftsgipfel? So ganz abwegig ist das nicht. Viele der Studierenden und Nachwuchswissenschaftler nutzen in Lindau vor allem die Möglichkeit der informellen Gespräche - zum einen mit den Nobelpreisträgern, zum anderen aber auch mit den zahlreichen Managern großer Unternehmen. Und die halten sehr intensiv Ausschau nach ihrem zukünftigen Führungsnachwuchs. Dirk Demmer vom Software-Konzern SAP aus Waldorf:
"Wer hier ausgewählt wird, der hat etliche Hürden genommen. Der ist empfohlen worden von seinen Professoren, von seinen akademischen Botschaftern und dann noch mal selektiert worden durch das Komitee hier in Lindau. Das ist ein Ausweis für Exzellenz. Das ist sicherlich ein Prädikatssiegel."
Viele der Gesprächsforen werden ohne festes Thema veranstaltet. Sie dienen dazu, erste Kontakte zu knüpfen. Außerdem erfahren die Studierenden ganz informell Nützliches zum Thema Karriereplanung. Julia Heidemann studiert in Augsburg und in München Finance- and Informations-Management:
"Das Netzwerken...für mich ist persönlich der Punkt: Ich bin Studentin und muss jetzt entscheiden: promovieren - ja oder nein? Und da möchte ich ein paar Anregungen sammeln, für mich persönlich."
Überraschend dabei: Viele Studierende erzählen im Gespräch, dass sie gar nicht so viel auf gut bezahlte Manager-Jobs in der Wirtschaft geben und lieber in der Forschung weiterarbeiten möchten. Karin Mayr arbeitet bereits seit sechs Jahren im Bereich Finanzwissenschaften als Universitätsassistentin an der Universität Linz:
"Man könnte sich Kooperationen vorstellen, die man anknüpft mit Leuten, die man hier kennen lernt, um den Horizont zu erweitern, neue Fragestellungen vielleicht kennen zu lernen, neue interessante Arbeitsgebiete vielleicht auch zu erschließen."
Wer auf die Teilnehmerliste blickt, der entdeckt dort häufig Namen von Studierenden, die aus Osteuropa angereist sind. Aus finanziellen Gründen, aber auch wegen der Visa-Probleme gibt es für sie normalerweise nicht so viele Gelegenheiten, an internationalen Tagungen teilzunehmen. Da ist die Einladung nach Lindau fast schon so etwas wie ein Karriere-Bonus, glaubt Marcin Podles, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der polnischen Universität Worclaw:
"Das ist eine einzigartige Chance, Leuten mit großen Namen aus der Wirtschaftswissenschaft zu begegnen. Normalerweise haben wir diese Möglichkeit nicht. Ebenso gibt es hier die Möglichkeit, junge Wirtschaftsforscher zu finden, die auf dem gleichen Gebiet arbeiten wie ich. Das kann für die Zukunft sehr wichtig sein."
Und wer weiß? Vielleicht ergibt sich ja gerade für den einen oder anderen Studierenden aus Osteuropa in Lindau die Chance auf einen Hochschulwechsel, beispielsweise als Assistent ? Thomas Ellerbeck von der Stiftung "Nobelpreisträgertreffen Lindau":
"Ich denke an die letzte Tagung der Chemie-Preisträger, wo Professor Hänsch, ein Nobelpreisträger aus Deutschland, seinen Vortrag schloss mit den Worten: Und im Übrigen - ich suche noch Assistenten an meinem Lehrstuhl. Herr Professor Hänsch war sofort umgeben von vielen Studierenden. Wir haben nicht verfolgt, ob daraus ein Arbeitsvertrag entstanden ist. Aber es ist ein Dialog angestoßen worden."
Ein Dialog, der noch bis zum Wochenende andauert. So lange bleiben Preisträger, Studierende und Nachwuchs-Ökonomen noch in Lindau.
Andreas König studiert an der Uni Hohenheim Volkswirtschaftslehre und schreibt gerade an seiner Diplomarbeit. Er ist einer von 291 Studierenden und Hochschulassistenten aus aller Welt, die in Lindau mit nobelpreisgekrönten Wirtschaftswissenschaftlern zusammentreffen. Manchmal ist sich Andreas König nicht sicher, was schwieriger ist: Die Diplomarbeit oder die Zulassung zum Nobelpreisträgertreffen? Das Tagungskomitee zählte immerhin 4500 Bewerber und legte deswegen strenge Auswahlkriterien an. Thomas Ellerbeck, Vorstandsmitglied der Stiftung "Nobelpreisträgertreffen Bodensee"
"Wichtig ist ihre wissenschaftliche Leistung: Sie müssen eine hohe Reputation haben über ihre Hochschule oder die Institution, die sie entsenden. Wir haben einen sehr strengen Auswahlprozess, die wir mit den wissenschaftlichen Leitern implementiert haben, so dass wirklich die besten ihres Faches nach Lindau kommen konnten. "
Heute Lindau - und vielleicht schon bald nach Davos, zum Weltwirtschaftsgipfel? So ganz abwegig ist das nicht. Viele der Studierenden und Nachwuchswissenschaftler nutzen in Lindau vor allem die Möglichkeit der informellen Gespräche - zum einen mit den Nobelpreisträgern, zum anderen aber auch mit den zahlreichen Managern großer Unternehmen. Und die halten sehr intensiv Ausschau nach ihrem zukünftigen Führungsnachwuchs. Dirk Demmer vom Software-Konzern SAP aus Waldorf:
"Wer hier ausgewählt wird, der hat etliche Hürden genommen. Der ist empfohlen worden von seinen Professoren, von seinen akademischen Botschaftern und dann noch mal selektiert worden durch das Komitee hier in Lindau. Das ist ein Ausweis für Exzellenz. Das ist sicherlich ein Prädikatssiegel."
Viele der Gesprächsforen werden ohne festes Thema veranstaltet. Sie dienen dazu, erste Kontakte zu knüpfen. Außerdem erfahren die Studierenden ganz informell Nützliches zum Thema Karriereplanung. Julia Heidemann studiert in Augsburg und in München Finance- and Informations-Management:
"Das Netzwerken...für mich ist persönlich der Punkt: Ich bin Studentin und muss jetzt entscheiden: promovieren - ja oder nein? Und da möchte ich ein paar Anregungen sammeln, für mich persönlich."
Überraschend dabei: Viele Studierende erzählen im Gespräch, dass sie gar nicht so viel auf gut bezahlte Manager-Jobs in der Wirtschaft geben und lieber in der Forschung weiterarbeiten möchten. Karin Mayr arbeitet bereits seit sechs Jahren im Bereich Finanzwissenschaften als Universitätsassistentin an der Universität Linz:
"Man könnte sich Kooperationen vorstellen, die man anknüpft mit Leuten, die man hier kennen lernt, um den Horizont zu erweitern, neue Fragestellungen vielleicht kennen zu lernen, neue interessante Arbeitsgebiete vielleicht auch zu erschließen."
Wer auf die Teilnehmerliste blickt, der entdeckt dort häufig Namen von Studierenden, die aus Osteuropa angereist sind. Aus finanziellen Gründen, aber auch wegen der Visa-Probleme gibt es für sie normalerweise nicht so viele Gelegenheiten, an internationalen Tagungen teilzunehmen. Da ist die Einladung nach Lindau fast schon so etwas wie ein Karriere-Bonus, glaubt Marcin Podles, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der polnischen Universität Worclaw:
"Das ist eine einzigartige Chance, Leuten mit großen Namen aus der Wirtschaftswissenschaft zu begegnen. Normalerweise haben wir diese Möglichkeit nicht. Ebenso gibt es hier die Möglichkeit, junge Wirtschaftsforscher zu finden, die auf dem gleichen Gebiet arbeiten wie ich. Das kann für die Zukunft sehr wichtig sein."
Und wer weiß? Vielleicht ergibt sich ja gerade für den einen oder anderen Studierenden aus Osteuropa in Lindau die Chance auf einen Hochschulwechsel, beispielsweise als Assistent ? Thomas Ellerbeck von der Stiftung "Nobelpreisträgertreffen Lindau":
"Ich denke an die letzte Tagung der Chemie-Preisträger, wo Professor Hänsch, ein Nobelpreisträger aus Deutschland, seinen Vortrag schloss mit den Worten: Und im Übrigen - ich suche noch Assistenten an meinem Lehrstuhl. Herr Professor Hänsch war sofort umgeben von vielen Studierenden. Wir haben nicht verfolgt, ob daraus ein Arbeitsvertrag entstanden ist. Aber es ist ein Dialog angestoßen worden."
Ein Dialog, der noch bis zum Wochenende andauert. So lange bleiben Preisträger, Studierende und Nachwuchs-Ökonomen noch in Lindau.