
Man wolle ein neues Kapitel in den Beziehungen beider Staaten aufschlagen, betonte al-Schaibani. Zuvor hatten syrische Staatsmedien berichtet, der Besuch komme "auf Einladung des saudiarabischen Außenministers" zustande.
HTS-Chef al-Scharaa empfing bereits saudi-arabiche Delegation in Damaskus
Vergangenen Monat empfing der Führer der islamistischen Miliz Hajat Tahrir al-Schams (HTS), al-Scharaa, nach Angaben aus Regierungskreisen in Riad eine saudi-arabische Delegation in Damaskus. In einem Interview mit dem Sender Al Arabija sagte al-Scharaa später, Saudi-Arabien werde "sicherlich eine große Rolle in Syriens Zukunft" spielen. Sein Land biete "große Investitionsgelegenheiten für alle Nachbarländer". Nach 13 Jahren Bürgerkrieg liegt die Wirtschaft und Infrastruktur in Syrien danieder.
Das Königreich hatte seit Ausbruch des Bürgerkriegs 2011 syrische Rebellen unterstützt. Vergangenes Jahr stellte Riad seine diplomatischen Beziehungen zur Assad-Regierung jedoch wieder her und trug zur Rückkehr Syriens in die Arabische Liga bei, wodurch die regionale Isolation des Landes endete. Kämpfer unter Führung der HTS hatten am 8. Dezember Damaskus erobert und die jahrzehntelange Herrschaft der Familie Assad in Syrien beendet. Der langjährige Machthaber floh nach Russland. Außer Russland zählte Saudi-Arabiens Rivale Iran zu seinen Unterstützern.
Saudi-Arabien liefert Hilfsgüter nach Syrien
Am Mittwoch startete Saudi-Arabien eine humanitäre Luftbrücke nach Syrien. Zwei Flugzeuge mit humanitären Hilfsgütern flogen in die Hauptstadt Damaskus. Die Lebensmittel, Notunterkünfte und medizinischen Hilfsgüter sollten die "schwierigen" Lebensbedingungen der Menschen in Syrien verbessern, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur SPA.
In Syrien kündigten derweil die neuen Machthaber an, die Presse- und Meinungsfreiheit zu stärken. Informationsminister Omar sagte der Nachrichtenagentur AFP, man arbeite am Wiederaufbau einer freien, objektiven und professionellen Medienlandschaft. Dazu wolle man auch die Arbeit für ausländische Presseteams erleichtern. Seit dem Sturz von Machthaber Assad haben sich die Vertreter der siegreichen Islamisten wiederholt betont gemäßigt geäußert. Unter anderem wurden bereits drei wichtige Ämter an Frauen vergeben.
Seine Eindrücke zur aktuellen Lage in der syrischen Hauptstadt Damaskus hat unser Korrespondent Moritz Behrendt in den "Informationen am Morgen" geschildert.
Diese Nachricht wurde am 02.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.