Medizin
Erste Patienten bekommen Alzheimer-Mittel Lecanemab

Seit gut einem Monat ist das Alzheimer-Medikament Lecanemab in Deutschland verfügbar - inzwischen haben erste Patientinnen und Patienten mit der Therapie begonnen.

    Ein Arzt betrachtet den Scan eines Gehirn auf einem Bildschirm.
    Ein Arzt betrachtet den Scan eines Gehirn auf einem Bildschirm. (picture alliance / Image Source / Andrew Brookes)
    Es gebe Kliniken und Praxen, die bereits Infusionen verabreicht hätten, sagte die Präsidentin der Deutschen Hirnstiftung, Reetz, der Deutschen Presse-Agentur. Auch an der Berliner Universitätsmedizin Charité ist Lecanemab nun im Einsatz, wie eine Sprecherin mitteilte. 
    Lecanemab ist ein neuartiges Alzheimer-Medikament, das seit dem 1. September in Deutschland offiziell auf dem Markt ist. Anders als bisherige Alzheimer-Medikamente behandelt der Antikörper nicht nur Symptome, sondern zielt auf zugrundeliegende Krankheitsprozesse ab. Er kann bei einer kleinen Auswahl von Patienten den Verlauf der Krankheit im Frühstadium um einige Monate verzögern. Um Heilung oder eine gravierende Verbesserung geht es auch bei diesem Wirkstoff nicht - ein solches Mittel ist weiterhin nicht in Sicht.

    Aufwendige Prüfung notwendig

    Da für eine Behandlung viele Kriterien zu beachten seien, müssten bei einigen Patienten zum Teil noch Befunde eingeholt werden, sagte Reetz, die das Zentrum für Demenz und Prävention Aachen leitet. "Das gilt insbesondere für die MRT-Bildgebung, die meist noch einmal vor Beginn der Behandlung mit Lecanemab durchgeführt werden muss." Lieferengpässe sind ihr nach eigenen Worten bisher nicht bekannt.

    Weiteres Alzheimer-Medikament vor Kurzem zugelassen

    Die EU-Kommission hatte nach Lecanemab auch das Medikament Donanemab mit ganz ähnlicher Wirkweise zugelassen. Bis Donanemab verfügbar ist, wird es aber voraussichtlich noch einige Monate dauern. 
    Von den geschätzt rund 1,2 Millionen Alzheimer-Erkrankten in Deutschland kommt laut Experten des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) letztlich nur ein sehr kleiner Teil für die neuen Therapien infrage.
    Diese Nachricht wurde am 03.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.