Lissabon
Erster Untersuchungsbericht: Schaden an Seilverbindung löste wohl Unglück aus

Das Standseilbahnunglück in Lissabon mit 16 Toten ist einem ersten Untersuchungsbericht zufolge durch einen Schaden an der Verbindung des Seils mit dem Unglückswagen verursacht worden. Das Seil habe sich von dem Wagen gelöst, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Lusa.

    Zwei Polizeibeamte begutachten einen Waggon der Standseilbahn in Lissabon, dahinter ist der zerschellte Waggon zu sehen
    Die Polizei sucht nach dem Unglück einer Standseilbahn in Lissabon nach Hinweisen auf die Ursache. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Armando Franca)
    Sie berief sich auf das Amt für die Verhütung und Untersuchung von Flug- und Eisenbahnunfällen in der portugiesischen Hauptstadt. Warum die Bremsen das Gefährt nicht stoppten, blieb zunächst unklar. Das Kabel sollte erst in knapp neun Monaten ausgetauscht werden. Das verwendete Kabel bestehe aus sechs Strängen mit je 36 Stahldrähten und einem Faserkern mit einem Gesamtdurchmesser von 32 Millimetern. Die Bruchlast beträgt etwa 68 Tonnen. Der Kabeltyp werde in dieser Standseilbahn seit etwa sechs Jahren verwendet.
    Die veranschlagte Lebensdauer eines solchen Kabels liege bei 600 Tagen. Das zum Unfallzeitpunkt vorhandene Kabel sei erst seit 337 Tagen im Einsatz gewesen, ging aus dem ersten Bericht hervor. Einen ausführlicheren Bericht beabsichtigt die Behörde nach Angaben ihres Direktors Nelson Oliveira in etwa 45 Tagen vorzulegen, einen umfassenden Abschlussbericht in einem Jahr.
    Bei dem Unglück am Mittwochabend waren 16 Menschen ums Leben gekommen, 21 weitere Personen wurden verletzt.
    Diese Nachricht wurde am 06.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.