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Premier League
Erstmals mehr als zwei Milliarden Pfund für Fußball-Transfers ausgegeben

Die Premier League dominiert den Transfersommer in Europa. Die englische Topliga hat einer Studie zufolge erstmals mehr als zwei Milliarden Pfund in einer Transferperiode für neue Spieler ausgegeben. Das ist fast so viel wie in Deutschland, Italien, Spanien und Frankreich zusammen.

    Das Logo der Premier League auf einem Fußball, der auf dem Rasen eines Stadions liegt.
    Die Premier League dominiert den Transfersommer in Europa. (AFP / JON SUPER)
    Der Meilenstein sei bereits vor Ende des Transferfensters in der Nacht zum Samstag erreicht worden, teilte der Wirtschaftsdienstleister Deloitte mit. Insgesamt schätzte die Unternehmensberatung die Ausgaben der 20 Vereine auf rund 2,36 Milliarden Pfund - umgerechnet rund 2,33 Milliarden Euro. Es habe 14 Transferfenster gedauert, um die eine-Milliarde-Grenze zu überschreiten, aber es brauchte nur sieben weitere, um die 2-Milliarden-Grenze zu überschreiten, sagte Deloitte-Experte Calum Ross der britischen Nachrichtenagentur PA. Das spiegele ein unglaubliches Wachstumstempo wider. Gleich zehn Vereine gaben demnach jeweils mehr als 100 Millionen Pfund aus. Das sei ein Hinweis auf eine zunehmende Wettbewerbsfähigkeit.

    Konkurrenz in Saudi-Arabien

    Mit dem neuen Wert bricht die Premier League bereits nach einem Jahr ihren bisherigen Rekord von schätzungsweise 1,92 Milliarden Pfund aus dem Sommer 2022 und hat laut Deloitte fast so viel ausgegeben wie die anderen vier europäischen Topligen in Spanien, Italien, Deutschland und Frankreich zusammen.
    Mit Saudi-Arabien ist aber ein neuer Konkurrent erwachsen, der vermutlich noch mehr Geld zur Verfügung hat als die Engländer.
    Allein der FC Chelsea gab für drei Spieler - Moises Caicedo (Brighton), Christopher Nkunku (Leipzig) und Cole Palmer (Manchester City) - mehr als 200 Millionen Pfund aus. Seit der Übernahme durch den US-Unternehmer Todd Boehly vor 16 Monaten hat Chelsea nun mehr als eine Milliarde Pfund für neue Spieler gezahlt.
    Trainer Mauricio Pochettino verteidigte den Kurs. Vor 20 Jahren habe vielleicht niemand geglaubt, dass dies passiere, sagte der Argentinier. Heute sei es normal, dass so viel Geld im Fußball bewegt werde. Fußball sei ein großes Geschäft.
    Diese Nachricht wurde am 04.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.