Von Wolfgang Nitschke.
Als 1911 der Russische Immunologe Elie Metchnikoff nachweisen konnte, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Jogurt und der Langlebigkeit der Bulgaren gab, war klar dass es Funktionslebensmittel gibt - Nahrung, die nicht nur der Sättigung dient, sondern auch positive oder Risiko mindernde Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Heute sind Lebensmittel mit reduziertem Fett-, Zucker-, Kalorien- oder Salzgehalt bei jedem Discounter zu kaufen. Doch der Absatz von Designer-Food - wie es neudeutsch heißt - stagniert, die Verbraucher sind skeptisch, denn nicht alle diese Lebensmittel, werden auf natürlichem Weg verändert und mit gesundheitlich positiven Eigenschaften ausgestattet. Dr. Kerr C. Walker vom Scottish Agricultural Collage in Aberdeen forscht seit Jahren über Möglichkeiten und Marktchancen für funktionelle Lebensmittel:
Wir denken, dass die Leute noch nicht verstanden haben, welche Vorteile solche Nahrungsmittel haben können. Das Marktpotential ist groß, aber wir müssen besser erklären, dass man mit solchem Essen Osteoporose vorbeugen oder das Herzinfarktrisiko mindern kann. Aber die öffentliche Meinung ist eine komplizierte Sache und ändert sich im Lauf der Jahre. Die Wissenschaft muss bessere Antworten finden und die Botschaft klarer rüberbringen - dann wird der Verbraucher unterscheiden können, von welchen Produkten er gesundheitliche Vorteile hat.
Man wird also auch weiterhin Wurst, Käse, Brot oder Fleisch essen. Die Lebensmittel haben jedoch den Vorteil, dass sie Krankheiten vorbeugen. Eine viel versprechend Möglichkeit solch neue Produkteigenschaften zu realisieren sehen die Forscher in kleingehackten Proteinen, den so genannten Peptiden. Sie zeigen Bioaktivitäten - das heißt, sie stärken beispielsweise das Immunsystem, töten schädliche Bakterien oder wirken auf den Blutdruck. Christian Schäfer vom Fraunhofer Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung:
Sie wissen alle, dass wir viel zu viel Salze mit unserer Nahrung aufnehmen und dass dadurch immer wieder diese Bluthochdruckproblematik entsteht. Wenn ich jetzt sage, ich habe ein bioaktives Peptid, das kann ich zu Lebensmitteln dazu tun - etwa zu einer Wurst, die dann den Blutdruck wieder senkt - dann könnte ich einerseits auch das Salz weglassen, aber Salz ist ein Geschmacksträger, wie Fett. Wenn ich aber so, mit dem Peptid, den gegenteiligen Effekt erzielen kann, warum soll man das nicht probieren?
Problematisch dabei ist aber noch, dass sich die Beimischung solcher Proteine oder Peptide oft auf den Geschmack auswirkt. Die Lösung für die Geschmacksnerven könnte aber eine Lupine sein, die allerdings mit der, die man aus dem heimischen Garten kennt nur sehr entfernt verwandt ist. Wolfgang Holley, Direktor des Fraunhofer Instituts für Verfahrenstechnik und Verpackung in Freising:
Die Lupine ist eine sehr neutrale Proteinpflanze. Sie bekommen damit zum Beispiel nicht den typischen Sojageschmack. Die Lupine hat einen ganz leicht nussigen Geschmack, und selbst den kann man noch durch die Rezeptur maskieren. Sie haben eigentlich nicht den Eindruck, dass Sie ein Pflanzenprotein essen. In Europa ist es ja so, dass Pflanzenproteine vom Verbraucher aus geschmacklichen Gründen abgelehnt werden. Und daneben hat sie - wie wir sagen - sehr gute technische Eigenschaften. Sie kann sehr gut Öl in Rezepturen binden, wo Öl und Wasser in gleichem Maße vorkommen und wo man keine freie Ölfaser haben will, weil das den Geschmack auf der Zunge stört. Das Produkt setzt nicht ab - in der Verpackung beispielsweise. Das sind Vorteile der Lupine, die wir gefunden haben. Wir haben ja auch auf diesem Gebiet als Fraunhofer-Gesellschaft Schutzrechte erworben und wollen sie industriell umsetzen.
Und ein weiterer großer Vorteil für die Markteinführung von Lupinen-Proteinen ist, dass es von der Pflanze keine gentechnisch veränderten Arten gibt und dass Nahrungsbestandteile aus Lupinen deshalb wohl vom Verbraucher akzeptiert werden.
Als 1911 der Russische Immunologe Elie Metchnikoff nachweisen konnte, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Jogurt und der Langlebigkeit der Bulgaren gab, war klar dass es Funktionslebensmittel gibt - Nahrung, die nicht nur der Sättigung dient, sondern auch positive oder Risiko mindernde Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Heute sind Lebensmittel mit reduziertem Fett-, Zucker-, Kalorien- oder Salzgehalt bei jedem Discounter zu kaufen. Doch der Absatz von Designer-Food - wie es neudeutsch heißt - stagniert, die Verbraucher sind skeptisch, denn nicht alle diese Lebensmittel, werden auf natürlichem Weg verändert und mit gesundheitlich positiven Eigenschaften ausgestattet. Dr. Kerr C. Walker vom Scottish Agricultural Collage in Aberdeen forscht seit Jahren über Möglichkeiten und Marktchancen für funktionelle Lebensmittel:
Wir denken, dass die Leute noch nicht verstanden haben, welche Vorteile solche Nahrungsmittel haben können. Das Marktpotential ist groß, aber wir müssen besser erklären, dass man mit solchem Essen Osteoporose vorbeugen oder das Herzinfarktrisiko mindern kann. Aber die öffentliche Meinung ist eine komplizierte Sache und ändert sich im Lauf der Jahre. Die Wissenschaft muss bessere Antworten finden und die Botschaft klarer rüberbringen - dann wird der Verbraucher unterscheiden können, von welchen Produkten er gesundheitliche Vorteile hat.
Man wird also auch weiterhin Wurst, Käse, Brot oder Fleisch essen. Die Lebensmittel haben jedoch den Vorteil, dass sie Krankheiten vorbeugen. Eine viel versprechend Möglichkeit solch neue Produkteigenschaften zu realisieren sehen die Forscher in kleingehackten Proteinen, den so genannten Peptiden. Sie zeigen Bioaktivitäten - das heißt, sie stärken beispielsweise das Immunsystem, töten schädliche Bakterien oder wirken auf den Blutdruck. Christian Schäfer vom Fraunhofer Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung:
Sie wissen alle, dass wir viel zu viel Salze mit unserer Nahrung aufnehmen und dass dadurch immer wieder diese Bluthochdruckproblematik entsteht. Wenn ich jetzt sage, ich habe ein bioaktives Peptid, das kann ich zu Lebensmitteln dazu tun - etwa zu einer Wurst, die dann den Blutdruck wieder senkt - dann könnte ich einerseits auch das Salz weglassen, aber Salz ist ein Geschmacksträger, wie Fett. Wenn ich aber so, mit dem Peptid, den gegenteiligen Effekt erzielen kann, warum soll man das nicht probieren?
Problematisch dabei ist aber noch, dass sich die Beimischung solcher Proteine oder Peptide oft auf den Geschmack auswirkt. Die Lösung für die Geschmacksnerven könnte aber eine Lupine sein, die allerdings mit der, die man aus dem heimischen Garten kennt nur sehr entfernt verwandt ist. Wolfgang Holley, Direktor des Fraunhofer Instituts für Verfahrenstechnik und Verpackung in Freising:
Die Lupine ist eine sehr neutrale Proteinpflanze. Sie bekommen damit zum Beispiel nicht den typischen Sojageschmack. Die Lupine hat einen ganz leicht nussigen Geschmack, und selbst den kann man noch durch die Rezeptur maskieren. Sie haben eigentlich nicht den Eindruck, dass Sie ein Pflanzenprotein essen. In Europa ist es ja so, dass Pflanzenproteine vom Verbraucher aus geschmacklichen Gründen abgelehnt werden. Und daneben hat sie - wie wir sagen - sehr gute technische Eigenschaften. Sie kann sehr gut Öl in Rezepturen binden, wo Öl und Wasser in gleichem Maße vorkommen und wo man keine freie Ölfaser haben will, weil das den Geschmack auf der Zunge stört. Das Produkt setzt nicht ab - in der Verpackung beispielsweise. Das sind Vorteile der Lupine, die wir gefunden haben. Wir haben ja auch auf diesem Gebiet als Fraunhofer-Gesellschaft Schutzrechte erworben und wollen sie industriell umsetzen.
Und ein weiterer großer Vorteil für die Markteinführung von Lupinen-Proteinen ist, dass es von der Pflanze keine gentechnisch veränderten Arten gibt und dass Nahrungsbestandteile aus Lupinen deshalb wohl vom Verbraucher akzeptiert werden.