Kristin aus der 6a weiß Bescheid, was im Partnerschaftsvertrag Ihrer Grundschule im brandenburgischen Dossow steht. In den Eltern-Lehrer-Pakt sollen auch die Schüler bald mit Rechten und Pflichten eingebunden werden. Linda aus der sechsten Klasse macht sich schon dafür bereit:
Ick pass` auf und hab immer meine Schulsachen bereit und mach auch immer meine Hausaufgaben, ick meld mich öfter...
Auch Annika hat konkrete Vorstellungen, wie Schüler zum guten Unterrichtsklima beitragen können:
Man sollte nicht einschlafen und auch ein bisschen auf die Schrift achten.
Durch den Partnerschaftsvertrag, so hofft Annika hören bestimmte Dinge im Unterricht auf, die sie jetzt manchmal nerven:
Wenn die Jungs so untereinander quatschen mit ihrer stillen Post. Det sollte schon wegbleiben. Denn auch bestimmte Lehrer, die dann immer nur so Zeug quatschen, wat denn uninteressant ist und wir nur die letzten zehn Minuten Unterricht machen. Det stört mich schon.
Noch bevor das brandenburgische Bildungsministerium kürzlich mit seinem Bündnis für Bildung und Erziehung an die Öffentlichkeit ging, wurden in Dossow Nägel mit Köpfen gemacht. Die Waldschule ist die bis jetzt einzige Schule des Landes, in der ein solcher Partnerschaftsvertrag umgesetzt wird. Die Lehrer haben sich zu großem Engagement und Weiterbildung verpflichtet. Es gibt zusätzliche Förderstunden für schwächere Schüler, Unterrichtsausfall soll möglichst niedrig gehalten werden. Auf dem vier Hektar großen Gelände sind Schulfeste geplant, Bildungsfahrten sollen den Horizont erweitern. Von Elternseite erklärte man sich bereit, aktiv in den Schulgremien mitzuarbeiten, Hausaufgaben zu überprüfen, sich mehr mit den Kindern zu beschäftigen und sie zu Höflichkeit, Pünktlichkeit und Einhaltung der Schulregeln zu erziehen. Mit seinem Konzept rechnet sich Rektor Frank Reese auch bessere Überlebenschancen für seine Grundschule aus, die, wie viele Schulen im ländlichen Brandenburg, immer wieder von Schließung bedroht ist:
Wenn ich Eltern habe, die sagen, die Dossower Schule ist meine Schule, brauch` ich vielleicht irgendwann keinen Partnerschaftsvertrag, weil die sagen: Ok, dort wird entsprechend Erziehung und Bildung gemacht. Das ist durch die Zwangszuweisung in den letzten Jahren, seitdem wir kein offener Einzugsbereich mehr sind, nicht mehr vorhanden gewesen.
Unabhängig von ministerialen Beschlüssen verfolgt Reese sein Projekt mit großem Engagement, und immer mehr Eltern lassen sich von seiner Begeisterung anstecken. Katrin Besler, Mutter zweier Kinder, arbeitet regelmäßig in der Schulkonferenz mit und will den Erziehungspakt nach Kräften unterstützen:
Ich sag immer zu meinem Sohn: Bitte pack Deine Mappe aus! Was habt ihr heute gemacht? Gab´s Zensuren, welches Stoffgebiet habt ihr grade? Das muss ich wissen, als Mutter!
Auf so engagierte Eltern setzt auch Günter Wignanek. Er hat den Erziehungspakt Brandenburgs federführend für das Bildungsministerium ausgearbeitet. Modelle waren die Niederlande und England, wo Vereinbarungen zwischen den Schul-Beteiligten sogar rechtsverbindlich sind. In Deutschland gibt es ähnliche Modelle in NRW und Hessen. Für Wignanek ist das Bündnis für Bildung und Erziehung Chance und Herausforderung gleichzeitig:
Wir erwarten uns natürlich, dass in den Schulen was passiert. Das Entscheidende ist: Können wir dort eine Schulkultur entwickeln, dass man sich austauscht? Welche Erwartungen hat man untereinander, und dass man dafür auch die gesetzlich vorgesehenen Mitwirkungsgremien nutzt.
Ick pass` auf und hab immer meine Schulsachen bereit und mach auch immer meine Hausaufgaben, ick meld mich öfter...
Auch Annika hat konkrete Vorstellungen, wie Schüler zum guten Unterrichtsklima beitragen können:
Man sollte nicht einschlafen und auch ein bisschen auf die Schrift achten.
Durch den Partnerschaftsvertrag, so hofft Annika hören bestimmte Dinge im Unterricht auf, die sie jetzt manchmal nerven:
Wenn die Jungs so untereinander quatschen mit ihrer stillen Post. Det sollte schon wegbleiben. Denn auch bestimmte Lehrer, die dann immer nur so Zeug quatschen, wat denn uninteressant ist und wir nur die letzten zehn Minuten Unterricht machen. Det stört mich schon.
Noch bevor das brandenburgische Bildungsministerium kürzlich mit seinem Bündnis für Bildung und Erziehung an die Öffentlichkeit ging, wurden in Dossow Nägel mit Köpfen gemacht. Die Waldschule ist die bis jetzt einzige Schule des Landes, in der ein solcher Partnerschaftsvertrag umgesetzt wird. Die Lehrer haben sich zu großem Engagement und Weiterbildung verpflichtet. Es gibt zusätzliche Förderstunden für schwächere Schüler, Unterrichtsausfall soll möglichst niedrig gehalten werden. Auf dem vier Hektar großen Gelände sind Schulfeste geplant, Bildungsfahrten sollen den Horizont erweitern. Von Elternseite erklärte man sich bereit, aktiv in den Schulgremien mitzuarbeiten, Hausaufgaben zu überprüfen, sich mehr mit den Kindern zu beschäftigen und sie zu Höflichkeit, Pünktlichkeit und Einhaltung der Schulregeln zu erziehen. Mit seinem Konzept rechnet sich Rektor Frank Reese auch bessere Überlebenschancen für seine Grundschule aus, die, wie viele Schulen im ländlichen Brandenburg, immer wieder von Schließung bedroht ist:
Wenn ich Eltern habe, die sagen, die Dossower Schule ist meine Schule, brauch` ich vielleicht irgendwann keinen Partnerschaftsvertrag, weil die sagen: Ok, dort wird entsprechend Erziehung und Bildung gemacht. Das ist durch die Zwangszuweisung in den letzten Jahren, seitdem wir kein offener Einzugsbereich mehr sind, nicht mehr vorhanden gewesen.
Unabhängig von ministerialen Beschlüssen verfolgt Reese sein Projekt mit großem Engagement, und immer mehr Eltern lassen sich von seiner Begeisterung anstecken. Katrin Besler, Mutter zweier Kinder, arbeitet regelmäßig in der Schulkonferenz mit und will den Erziehungspakt nach Kräften unterstützen:
Ich sag immer zu meinem Sohn: Bitte pack Deine Mappe aus! Was habt ihr heute gemacht? Gab´s Zensuren, welches Stoffgebiet habt ihr grade? Das muss ich wissen, als Mutter!
Auf so engagierte Eltern setzt auch Günter Wignanek. Er hat den Erziehungspakt Brandenburgs federführend für das Bildungsministerium ausgearbeitet. Modelle waren die Niederlande und England, wo Vereinbarungen zwischen den Schul-Beteiligten sogar rechtsverbindlich sind. In Deutschland gibt es ähnliche Modelle in NRW und Hessen. Für Wignanek ist das Bündnis für Bildung und Erziehung Chance und Herausforderung gleichzeitig:
Wir erwarten uns natürlich, dass in den Schulen was passiert. Das Entscheidende ist: Können wir dort eine Schulkultur entwickeln, dass man sich austauscht? Welche Erwartungen hat man untereinander, und dass man dafür auch die gesetzlich vorgesehenen Mitwirkungsgremien nutzt.