"Mein Name ist Peter Weibel. Ich lebe in Karlsruhe, weil ich dort glücklicherweise Vorstand des ZKMs bin, des Zentrums für Kunst und Medientechnologie. Mein Klassiker sind alle Werke von Shakespeare. Weil, es wird hier eine Welt geschildert, die ich immer wieder heute vorfinde. Es geht hier in all diesen Stücken, abgesehen von den Komödien, geht es um Verrat, um Mord, um Intrige."
Aus Romeo und Julia: "Wo ist mein Gemahl, wo ist mein Romeo? Dein Gatte liegt an deinem Busen, tot."
"Man kann ja so viel lernen, nämlich eine Simulation, ein Theaterstück, eine Scheinwelt aufbaut, dass die Wirklichkeit sich selbst entlarvt."
Aus Othello: "Wenn ich die Rose breche, kann ich nie ihre Lebenskraft erneuen. Sie muss, muss welken. Ich küsse ihren Duft. Oh, süßer Hauch, noch einen, und den letzten. So süß war nie so tödlich, denn sterben muss sie, sonst betrügt sie andere."
"Diese Dinge, dass Ehepartner sich gegenseitig umbringen, dass Töchter und Söhne ihren Vater verraten und diese grauenhafte Welt der Intrige, der Pathologie: Wenn man das studiert, dann erschrickt man nicht, wenn man die heutige Welt anschaut. Also die heutige Welt ist für mich nichts anderes als ein Umschreiben und Fortschreiben von Shakespeares. Also, wenn man Shakespeare Dramen kennt, kann man sich in dieser Welt zurechtfinden."
Aus Othellos Dialog: "Sag, was hast du? Das Tuch, das ich so liebte und dir schenkte, du gabst es Cassio. Nein, bei Seel und Leben. Behüte Dich vor Meineid Kind, du musst jetzt sterben. Sterben? Ja, sogleich, darum bekenn aufrichtig deine Sünden."
"Als Jugendlicher hat man ja Shakespeare lesen müssen, im Gymnasium. Da wurde er mir eigentlich nicht nahegebracht, erst später, wie ich dann – es ist eine Altersliebe – plötzlich selbst durch eigene Erfahrungen die Welt kennen gelernt habe, eben, dass man umzingelt ist ständig von pathologischen Zuständen, da hab ich dann plötzlich entdeckt, das ist ja nicht eine Entdeckung, die von mir ist, sondern die jemand anders schon gemacht hat – Shakespeare."
Aus Lady McBeth: "Diese Wesen nun begegnen mir nun am Tage des Sieges. Und ich ersah aus Proben, die sie mir gaben, dass sie mehr als menschliches Wissen besitzen."
"Ich habe seine Gedichte mit einem großen Vergnügen gelesen wegen seiner Sprachmacht. Ich habe selbst Rockmusik gemacht, lange Jahre und da habe ich eine Zeile von Shakespeare verwendet in einem Rocklied. Und diese Zeile heißt: What is a brain, that ink my character. Eine große philosophische Frage: Was ist im Gehirn, das Tinte ausdrücken kann. Das ist ja wieder ganz komisch. Man hat eine Feder, man hat Tinte, schreibt komische Zeichen auf das Papier und dann sind das Gedanken. Man muss ja dann bei einem Schlager das Niveau etwas senken. Und da hab ich dann gesagt: What is a kiss, what me care to my love. Was kann man durch einen Kuss ausdrücken, wie ist das möglich, wenn zwei Lippen sich aufeinander quetschen, dass das was ausdrückt, was im Herzen in der Seele stattfindet. Das ist genauso rätselhaft, als wenn man mit der Tinte Gedanken ausdrückt. Und dann hab ich mich gefragt, was ist in den Füßen, dass sie gehen macht. Und wo wird die Angst genährt und wo die Fantasie. Also lauter Shakespearische Fragen, die ich dann auf Schlagerniveau heruntergebracht hab. Insofern hat er einen großen Einfluss in meinem Leben eingenommen."
Hamlet: "Ob‘s edler im Gemüt die Pfeil und Schleudern des wütenden Geschicks erdulden oder sich waffnend gegen eine See von Plagen – durch Widerstand sie enden."
Aus Romeo und Julia: "Wo ist mein Gemahl, wo ist mein Romeo? Dein Gatte liegt an deinem Busen, tot."
"Man kann ja so viel lernen, nämlich eine Simulation, ein Theaterstück, eine Scheinwelt aufbaut, dass die Wirklichkeit sich selbst entlarvt."
Aus Othello: "Wenn ich die Rose breche, kann ich nie ihre Lebenskraft erneuen. Sie muss, muss welken. Ich küsse ihren Duft. Oh, süßer Hauch, noch einen, und den letzten. So süß war nie so tödlich, denn sterben muss sie, sonst betrügt sie andere."
"Diese Dinge, dass Ehepartner sich gegenseitig umbringen, dass Töchter und Söhne ihren Vater verraten und diese grauenhafte Welt der Intrige, der Pathologie: Wenn man das studiert, dann erschrickt man nicht, wenn man die heutige Welt anschaut. Also die heutige Welt ist für mich nichts anderes als ein Umschreiben und Fortschreiben von Shakespeares. Also, wenn man Shakespeare Dramen kennt, kann man sich in dieser Welt zurechtfinden."
Aus Othellos Dialog: "Sag, was hast du? Das Tuch, das ich so liebte und dir schenkte, du gabst es Cassio. Nein, bei Seel und Leben. Behüte Dich vor Meineid Kind, du musst jetzt sterben. Sterben? Ja, sogleich, darum bekenn aufrichtig deine Sünden."
"Als Jugendlicher hat man ja Shakespeare lesen müssen, im Gymnasium. Da wurde er mir eigentlich nicht nahegebracht, erst später, wie ich dann – es ist eine Altersliebe – plötzlich selbst durch eigene Erfahrungen die Welt kennen gelernt habe, eben, dass man umzingelt ist ständig von pathologischen Zuständen, da hab ich dann plötzlich entdeckt, das ist ja nicht eine Entdeckung, die von mir ist, sondern die jemand anders schon gemacht hat – Shakespeare."
Aus Lady McBeth: "Diese Wesen nun begegnen mir nun am Tage des Sieges. Und ich ersah aus Proben, die sie mir gaben, dass sie mehr als menschliches Wissen besitzen."
"Ich habe seine Gedichte mit einem großen Vergnügen gelesen wegen seiner Sprachmacht. Ich habe selbst Rockmusik gemacht, lange Jahre und da habe ich eine Zeile von Shakespeare verwendet in einem Rocklied. Und diese Zeile heißt: What is a brain, that ink my character. Eine große philosophische Frage: Was ist im Gehirn, das Tinte ausdrücken kann. Das ist ja wieder ganz komisch. Man hat eine Feder, man hat Tinte, schreibt komische Zeichen auf das Papier und dann sind das Gedanken. Man muss ja dann bei einem Schlager das Niveau etwas senken. Und da hab ich dann gesagt: What is a kiss, what me care to my love. Was kann man durch einen Kuss ausdrücken, wie ist das möglich, wenn zwei Lippen sich aufeinander quetschen, dass das was ausdrückt, was im Herzen in der Seele stattfindet. Das ist genauso rätselhaft, als wenn man mit der Tinte Gedanken ausdrückt. Und dann hab ich mich gefragt, was ist in den Füßen, dass sie gehen macht. Und wo wird die Angst genährt und wo die Fantasie. Also lauter Shakespearische Fragen, die ich dann auf Schlagerniveau heruntergebracht hab. Insofern hat er einen großen Einfluss in meinem Leben eingenommen."
Hamlet: "Ob‘s edler im Gemüt die Pfeil und Schleudern des wütenden Geschicks erdulden oder sich waffnend gegen eine See von Plagen – durch Widerstand sie enden."