Ein Mann verlässt früh morgens das Haus, wir sind in Dublin, der irischen Hauptstadt, seiner Frau hat er zuvor das Frühstück ans Bett gebracht. Ziellos streift der Mann durch die Stadt, nimmt an einer Beerdigung teil, geht zwischendurch essen, traut sich nicht nach Hause, um seine Frau, nicht zu stören, die ihn vermutlich betrügt. Er läuft zum Strand, trifft ein Mädchen, bewundert ihre Anmut und träumt sich in erotische Phantasien:
"Kühlweich von Salben berührte mich ihre Hand, liebkoste ..."
Leopold Bloom, 1,75 groß, Anzeigenvertreter, ist kein Mensch aus Fleisch und Blut, sondern eine Romanfigur. Seine Geschichte ist eine Odyssee, eine Irrfahrt während eines einzigen Tages. Der irische Nationaldichter James Joyce wählte den 16. Juni 1904 - das Datum der ersten Begegnung mit seiner Frau. Es ist allen Joyce-Verehrern als Bloomsday vertraut. Dieser Tag wird alljährlich von Dublins Stadtoberen touristisch vermarktet. Mit Lesungen, Stadtrundgängen, Fahrrad- und Bustouren, Theater- und Filmvorführungen:
"Man muss Ulysses nicht gelesen haben, um nach Dublin zu kommen und an diesem Festival teilzunehmen,"
... sagt Laura Weldon vom Organisationskomitee:
"Die meisten Leute haben Ulysses vermutlich gar nicht gelesen. Sie haben das Buch gekauft, sind bis zur dritten Seite kommen und haben dann aufgeben. Aber das ist nicht weiter schlimm. Dieses Festival will Zugänge zum Werk von Joyce eröffnen um sein Buch schätzen zu lernen. Wenn die Leute kommen und nur ein bisschen neugierig sind, dann hoffen wir, dass sie sich auf die Texte einlassen."
Späte Wiedergutmachung an einen unbequemen Patrioten: Jahrzehntelang konnte man Ulysses nach seinem Erscheinen im Jahre 1922 in keiner irischen Buchhandlung kaufen. Der Roman galt als anstößig, pornografisch. Jetzt ist die Heimholung auf der grünen Insel eine Staatsaktion sondergleichen.
Leopold Blooms Streifzug durch Dublin an jenem warmen Frühjahrstag ist übrigens bis ins kleinste Detail nachprüfbar. Auf 930 Seiten hat Joyce Dublins Straßen beschrieben, Parks, Restaurants und Geschäfte:
"Er ging, trödelnd, an den Fenstern von Brown Thomas, Seidenhändler, vorüber ..."
Brown Thomas gibt es noch immer - in der Grafton Street. Die Erben des Seidenhändlers waren erfolgreich und haben eine Textilkaufhauskette gegründet. An ihrem Laden findet man, wie übrigens überall in der Stadt, kleine Bronzetafeln - Schilder, die Auskunft darüber geben, welche Szene aus "Ulysses" sich an diesem oder jenem Ort zugetragen hat. Ein paar Schritte weiter ...
"Er betrat das Davy Byrne's. Anständiges Lokal ..."
Zu den berühmtesten Dubliner Kneipen gehört "Davy Byrne's" in der Duke Street im Herzen der Stadt. Joyce ließ hier einige Szenen aus Ulysses spielen. Das Sandwich kann man bei Davy Byrne's noch immer essen. Und natürlich ein Pint trinken.
Er plane in seinem Roman ein dermaßen vollständiges Bild Dublins zu geben, so Joyce, dass die Stadt, sollte sie einmal vom Erdboden verschwinden, nach seinem Buch rekonstruiert werden könnte. Der Roman als Stadt- und Architekturführer? Der Journalist, Buchautor und Joyce-Kenner Terence Killeen:
"Natürlich ist es ganz nett zu wissen, dieses geschah hier, jenes dort, dass wir jetzt an dem Ort stehen, wo auch Bloom stand. Das Buch ist ein realistischer Roman im dem Sinne, dass alles in einer wirklichen Stadt, an echten Schauplätzen passiert. Aber das gilt auch für viele andere Romane. Das reicht also nicht. Und man würde Ulysses damit nicht gerecht werden."
Killeen lächelt und schaut verschmitzt unter seiner dicken Hornbrille hervor, während er über die Ulysses-Feierlichkeiten in Dublin spricht. Dem werbewirksamen Einsatz des Markenartikels Joyce steht aber auch so manch anderer einheimischer Ulysses-Fan kritisch gegenüber. Helen Monahan zum Beispiel, eine Großnichte von Joyce. Die Künstlerin arbeitet als Kuratorin im Dubliner James Joyce Centre:
"Manche Leute sagen, Bloomsday sei zu einem Karneval verkommen, einem literarischen Disneyland und völlig kommerzialisiert. Tatsächlich geht es darum, eine Balance zu finden zwischen Spaß und dem ernsthaften Aspekt von Literatur. International war Joyce immer anerkannt, aber weit weniger in seiner eigenen Stadt. Es ist eine Schande, dass Joyce hier nicht genügend gewürdigt wurde."
Das James Joyce Centre liegt nur wenige Minuten von der Eccles Street entfernt, dort, wo Leopold Blooms morgendlicher Gang durch Dublin beginnt. Das Haus, eine aristokratische Stadtvilla des 18. Jahrhundert, wurde in den 80er-Jahren wieder restauriert. In Ulysses wird der Eigentümer, ein gewisser Denis Maginni, an mehreren Stellen beschrieben. Heute beherbergt das Haus eine umfangreiche Joyce Bibliothek, Fotografien, Bilder und Ausstellungsräume über Werk und Leben des irischen Nationaldichters. Regelmäßig finden hier Vorträge statt. Und es treffen sich Lesegruppen, um dem Ulysses auf die literarische Spur zu kommen. Das mache ihr Spaß, sagt Helen Monahan, ihre familiäre Verbindung zu Joyce sei für sie keine Bürde:
"Die Tatsache, dass wir verwandt sind, ist für mich eher von Vorteil. Ich bin sehr stolz auf meinen Großonkel. Für meine Arbeit ist das allerdings nur zweitrangig. Es ist schön, dass es diese Verwandtschaft gibt, aber unsere Arbeit hier im James Joyce Centre geht darüber hinaus."
Aufgewachsen war Joyce in Dublin, Sohn einer Pianistin, von der er seine musikalische Begabung erbte. Der Vater: ein windiger Plänemacher mit wechselnden Berufen. Von ihm hatte der Sohn, zweites von elf Kindern, die Lust an improvisierender Lebensführung - und den Hang zum Alkohol. Jahrelang misshandelt der Vater seine Frau, die Kinder wurden von ihm geschlagen, gleichwohl hatte James Joyce ihn bis zu seinem Tod idealisiert.
"Joyce war eine sehr komplexe Persönlichkeit, er hatte viele verschiedene Seiten: Er konnte sehr arrogant und kühl sein, aber er konnte auch bester Laune sein und extrem witzig. Im Laufe seines Lebens, als er berühmter wurde und als Ulysses herauskam, war sein Verhalten zunehmend distanzierter and abweisender als in früheren Jahren. Außerdem bekam sein Leben etwas Tragisches - vor allem wegen der Geisteskrankheit seiner Tochter. Mit Sicherheit ist sein Leben in den letzten zehn Jahren von Dunkelheit überschattet gewesen."
Trotz dieser Schicksalsschläge war Joyce ein großer Musikliebhaber und hervorragender Sänger. Viele Stellen in Ulysses belegen seine große Leidenschaft.
Sandycove, knapp 12 Kilometer vom Zentrum Dublins entfernt: Hier, direkt an der irischen See gelegen, liegt das James Joyce Museum - ein Wehrturm aus der napoleonischen Zeit, umgeben von zweieinhalb Meter dicken Mauern. 1962 als Museum eröffnet, gibt er von oben einen herrlichen Blick auf die Umgebung frei. Einige ältere Damen baden im eiskalten Meer, während Seehunde verdutzt aus dem Wasser schauen. Wer hier wen beäugt, dass lässt sich nicht eindeutig entscheiden. Drinnen im Martello Turm findet man eine Joyce Gitarre ausgestellt, sein Zigarrenetui samt Jagdweste und Spazierstock, alles original, seine Totenmaske, Nachttopf, Schlips, Geldbörse und Reisekoffer. Joyce verbrachte nur wenige Tage an diesem Ort. Heute ist der Martello Tower im Besitz des Dubliner Tourismus. Im ersten Stock hat man den Arbeits- und Schlafraum nachgestellt. Alles sorgsam arrangiert - der rührende Versuch, das Universum des James Joyce wieder einzufangen.
"Dublin hat sich nicht sehr verändert. Wenn Sie Ulysses lesen und auf die Charaktere schauen, dann können Sie diese auch heute in Dublin antreffen."
Brendan Kilty lebt und arbeitet in Dublin:
"Ulysses ist für mich ein lebendiges Buch. Indem wir das Abendessen aus der Joyce Novelle: 'Die Toten hier im Haus' wieder aufleben lassen, sind die Dubliners wieder lebendig geworden, weil die Charaktere der Geschichte dieselben sind, die hier jetzt in Dublin leben."
Brendan Kilty ist Jurist, sozusagen: ein anwaltlicher Schlichter bei internationalen Konflikten. Wenn er mal nicht mit seinen Mandanten beschäftigt ist, Israelis und Palästinenser zu sich einlädt, was in Dublin einfacher zu sein scheint als im Gazastreifen, dann renoviert er Häuser wie das in Ushers Island Nummer 15, wo Joyce eine Szene seiner Novelle "Die Toten" spielen lässt. Vielleicht wird Kilty am 16. Juni zum James Joyce Centre fahren und sich dort das berühmte Bloomsday Frühstück servieren lassen, was möglicherweise nicht jedem schmeckt. Denn Blooms Leib- und Magenspeise besteht aus Insekten-Innereien nebst gegrillten Hammelnieren. Zum Glück haben die Organisatoren an alles und alle gedacht: Für Vegetarier gibt es ein fleischloses Frühstück. Na, dann mal guten Appetit!
"Kühlweich von Salben berührte mich ihre Hand, liebkoste ..."
Leopold Bloom, 1,75 groß, Anzeigenvertreter, ist kein Mensch aus Fleisch und Blut, sondern eine Romanfigur. Seine Geschichte ist eine Odyssee, eine Irrfahrt während eines einzigen Tages. Der irische Nationaldichter James Joyce wählte den 16. Juni 1904 - das Datum der ersten Begegnung mit seiner Frau. Es ist allen Joyce-Verehrern als Bloomsday vertraut. Dieser Tag wird alljährlich von Dublins Stadtoberen touristisch vermarktet. Mit Lesungen, Stadtrundgängen, Fahrrad- und Bustouren, Theater- und Filmvorführungen:
"Man muss Ulysses nicht gelesen haben, um nach Dublin zu kommen und an diesem Festival teilzunehmen,"
... sagt Laura Weldon vom Organisationskomitee:
"Die meisten Leute haben Ulysses vermutlich gar nicht gelesen. Sie haben das Buch gekauft, sind bis zur dritten Seite kommen und haben dann aufgeben. Aber das ist nicht weiter schlimm. Dieses Festival will Zugänge zum Werk von Joyce eröffnen um sein Buch schätzen zu lernen. Wenn die Leute kommen und nur ein bisschen neugierig sind, dann hoffen wir, dass sie sich auf die Texte einlassen."
Späte Wiedergutmachung an einen unbequemen Patrioten: Jahrzehntelang konnte man Ulysses nach seinem Erscheinen im Jahre 1922 in keiner irischen Buchhandlung kaufen. Der Roman galt als anstößig, pornografisch. Jetzt ist die Heimholung auf der grünen Insel eine Staatsaktion sondergleichen.
Leopold Blooms Streifzug durch Dublin an jenem warmen Frühjahrstag ist übrigens bis ins kleinste Detail nachprüfbar. Auf 930 Seiten hat Joyce Dublins Straßen beschrieben, Parks, Restaurants und Geschäfte:
"Er ging, trödelnd, an den Fenstern von Brown Thomas, Seidenhändler, vorüber ..."
Brown Thomas gibt es noch immer - in der Grafton Street. Die Erben des Seidenhändlers waren erfolgreich und haben eine Textilkaufhauskette gegründet. An ihrem Laden findet man, wie übrigens überall in der Stadt, kleine Bronzetafeln - Schilder, die Auskunft darüber geben, welche Szene aus "Ulysses" sich an diesem oder jenem Ort zugetragen hat. Ein paar Schritte weiter ...
"Er betrat das Davy Byrne's. Anständiges Lokal ..."
Zu den berühmtesten Dubliner Kneipen gehört "Davy Byrne's" in der Duke Street im Herzen der Stadt. Joyce ließ hier einige Szenen aus Ulysses spielen. Das Sandwich kann man bei Davy Byrne's noch immer essen. Und natürlich ein Pint trinken.
Er plane in seinem Roman ein dermaßen vollständiges Bild Dublins zu geben, so Joyce, dass die Stadt, sollte sie einmal vom Erdboden verschwinden, nach seinem Buch rekonstruiert werden könnte. Der Roman als Stadt- und Architekturführer? Der Journalist, Buchautor und Joyce-Kenner Terence Killeen:
"Natürlich ist es ganz nett zu wissen, dieses geschah hier, jenes dort, dass wir jetzt an dem Ort stehen, wo auch Bloom stand. Das Buch ist ein realistischer Roman im dem Sinne, dass alles in einer wirklichen Stadt, an echten Schauplätzen passiert. Aber das gilt auch für viele andere Romane. Das reicht also nicht. Und man würde Ulysses damit nicht gerecht werden."
Killeen lächelt und schaut verschmitzt unter seiner dicken Hornbrille hervor, während er über die Ulysses-Feierlichkeiten in Dublin spricht. Dem werbewirksamen Einsatz des Markenartikels Joyce steht aber auch so manch anderer einheimischer Ulysses-Fan kritisch gegenüber. Helen Monahan zum Beispiel, eine Großnichte von Joyce. Die Künstlerin arbeitet als Kuratorin im Dubliner James Joyce Centre:
"Manche Leute sagen, Bloomsday sei zu einem Karneval verkommen, einem literarischen Disneyland und völlig kommerzialisiert. Tatsächlich geht es darum, eine Balance zu finden zwischen Spaß und dem ernsthaften Aspekt von Literatur. International war Joyce immer anerkannt, aber weit weniger in seiner eigenen Stadt. Es ist eine Schande, dass Joyce hier nicht genügend gewürdigt wurde."
Das James Joyce Centre liegt nur wenige Minuten von der Eccles Street entfernt, dort, wo Leopold Blooms morgendlicher Gang durch Dublin beginnt. Das Haus, eine aristokratische Stadtvilla des 18. Jahrhundert, wurde in den 80er-Jahren wieder restauriert. In Ulysses wird der Eigentümer, ein gewisser Denis Maginni, an mehreren Stellen beschrieben. Heute beherbergt das Haus eine umfangreiche Joyce Bibliothek, Fotografien, Bilder und Ausstellungsräume über Werk und Leben des irischen Nationaldichters. Regelmäßig finden hier Vorträge statt. Und es treffen sich Lesegruppen, um dem Ulysses auf die literarische Spur zu kommen. Das mache ihr Spaß, sagt Helen Monahan, ihre familiäre Verbindung zu Joyce sei für sie keine Bürde:
"Die Tatsache, dass wir verwandt sind, ist für mich eher von Vorteil. Ich bin sehr stolz auf meinen Großonkel. Für meine Arbeit ist das allerdings nur zweitrangig. Es ist schön, dass es diese Verwandtschaft gibt, aber unsere Arbeit hier im James Joyce Centre geht darüber hinaus."
Aufgewachsen war Joyce in Dublin, Sohn einer Pianistin, von der er seine musikalische Begabung erbte. Der Vater: ein windiger Plänemacher mit wechselnden Berufen. Von ihm hatte der Sohn, zweites von elf Kindern, die Lust an improvisierender Lebensführung - und den Hang zum Alkohol. Jahrelang misshandelt der Vater seine Frau, die Kinder wurden von ihm geschlagen, gleichwohl hatte James Joyce ihn bis zu seinem Tod idealisiert.
"Joyce war eine sehr komplexe Persönlichkeit, er hatte viele verschiedene Seiten: Er konnte sehr arrogant und kühl sein, aber er konnte auch bester Laune sein und extrem witzig. Im Laufe seines Lebens, als er berühmter wurde und als Ulysses herauskam, war sein Verhalten zunehmend distanzierter and abweisender als in früheren Jahren. Außerdem bekam sein Leben etwas Tragisches - vor allem wegen der Geisteskrankheit seiner Tochter. Mit Sicherheit ist sein Leben in den letzten zehn Jahren von Dunkelheit überschattet gewesen."
Trotz dieser Schicksalsschläge war Joyce ein großer Musikliebhaber und hervorragender Sänger. Viele Stellen in Ulysses belegen seine große Leidenschaft.
Sandycove, knapp 12 Kilometer vom Zentrum Dublins entfernt: Hier, direkt an der irischen See gelegen, liegt das James Joyce Museum - ein Wehrturm aus der napoleonischen Zeit, umgeben von zweieinhalb Meter dicken Mauern. 1962 als Museum eröffnet, gibt er von oben einen herrlichen Blick auf die Umgebung frei. Einige ältere Damen baden im eiskalten Meer, während Seehunde verdutzt aus dem Wasser schauen. Wer hier wen beäugt, dass lässt sich nicht eindeutig entscheiden. Drinnen im Martello Turm findet man eine Joyce Gitarre ausgestellt, sein Zigarrenetui samt Jagdweste und Spazierstock, alles original, seine Totenmaske, Nachttopf, Schlips, Geldbörse und Reisekoffer. Joyce verbrachte nur wenige Tage an diesem Ort. Heute ist der Martello Tower im Besitz des Dubliner Tourismus. Im ersten Stock hat man den Arbeits- und Schlafraum nachgestellt. Alles sorgsam arrangiert - der rührende Versuch, das Universum des James Joyce wieder einzufangen.
"Dublin hat sich nicht sehr verändert. Wenn Sie Ulysses lesen und auf die Charaktere schauen, dann können Sie diese auch heute in Dublin antreffen."
Brendan Kilty lebt und arbeitet in Dublin:
"Ulysses ist für mich ein lebendiges Buch. Indem wir das Abendessen aus der Joyce Novelle: 'Die Toten hier im Haus' wieder aufleben lassen, sind die Dubliners wieder lebendig geworden, weil die Charaktere der Geschichte dieselben sind, die hier jetzt in Dublin leben."
Brendan Kilty ist Jurist, sozusagen: ein anwaltlicher Schlichter bei internationalen Konflikten. Wenn er mal nicht mit seinen Mandanten beschäftigt ist, Israelis und Palästinenser zu sich einlädt, was in Dublin einfacher zu sein scheint als im Gazastreifen, dann renoviert er Häuser wie das in Ushers Island Nummer 15, wo Joyce eine Szene seiner Novelle "Die Toten" spielen lässt. Vielleicht wird Kilty am 16. Juni zum James Joyce Centre fahren und sich dort das berühmte Bloomsday Frühstück servieren lassen, was möglicherweise nicht jedem schmeckt. Denn Blooms Leib- und Magenspeise besteht aus Insekten-Innereien nebst gegrillten Hammelnieren. Zum Glück haben die Organisatoren an alles und alle gedacht: Für Vegetarier gibt es ein fleischloses Frühstück. Na, dann mal guten Appetit!