Nach der neuen Vorhersage aus den USA wird sich das Klima im kommenden Jahrzehnt zunächst wieder stärker erwärmen, dann aber eine Verschnaufpause einlegen. Die Atmosphärenwissenschaftlerin Judith Lean vom Forschungslabor der US-Marine in Washington:
"Nach unserer Prognose wird die globale Mitteltemperatur in den nächsten fünf Jahren um 0,15 Grad zunehmen und damit stärker, als der Weltklimarat angenommen hat. Bis 2020 folgt dann aber wieder eine Phase mit schwacher Erwärmung, ähnlich wie in den Jahren 2002 bis 2008."
Judith Lean hat ihre Prognose gemeinsam mit einem erfahrenen Klimaforscher der Raumfahrtbehörde Nasa erstellt, dem Meteorologen David Rind. Die beiden verwendeten allerdings nicht wie sonst üblich ein numerisches Vorhersagemodell. Stattdessen blickte das Duo zunächst einmal zurück. Es bestimmte, welchen Anteil am Temperatur-Trend Treibhausgase und natürliche Klimafaktoren seit 1980 jeweils hatten.
Heraus kam ein Vier-Komponenten-System. Neben den Treibhausgasen haben demnach El Nino, die Sonne und Vulkanausbrüche einen definierbaren Einfluss auf die Welt-Durchschnittstemperatur.
"Ein ausgeprägter El Nino im Pazifik erhöht die globale Temperatur vorübergehend um 0,2 Grad Celsius. Bei der Sonne spielt der elfjährige Aktivitätszyklus eine Rolle: Auf seinem Höhepunkt ist es auf der Erde ein Zehntel Grad wärmer als im Minimum. Starke Vulkanausbrüche dagegen, wie der des Pinatubo in den 90er-Jahren, kühlen das Klima, und zwar um 0,3 bis 0,4 Grad."
Auf diese empirischen Größen stützen Judith Lean und David Rind ihren Ausblick in die nahe Zukunft. Wann es wieder zu einem Super-El-Nino kommt oder zu einem Mega-Vulkanausbruch, das können die US Forscher natürlich nicht vorhersagen. Wohl aber, dass die Aktivität der Sonne in Kürze ein Maximum im Elf-Jahreszyklus erreichen wird, um danach wieder nachzulassen.
Das prägt sich dann dem Dauertrend zunehmender Treibhausgase auf: Bis 2015 soll sich die bodennahe Luft sonnenunterstützt um ein Siebtel Grad erwärmen, für den Rest des Jahrzehnts aber nur noch um drei Hundertstel Grad – also praktisch gar nicht. Judith Lean warnt vorsorglich vor falschen Schlüssen:
"Natürliche Ereignisse können kurzfristig Temperatur-Trends auslösen, die gar keine Verbindung zu den Treibhausgasen haben. Man muss deshalb aufpassen, dass man deren Wirkung nicht übersieht. Ab dem Jahr 2000 hatten wir zum Beispiel eine Kaltphase im Pazifik, und die Sonnenaktivität war schwach. Das wirkte dem Treibhauseffekt entgegen. Die Erwärmung durch die Klimagase hat sich aber dennoch fortgesetzt. Sie blieb nur hinter den natürlichen Schwankungen verborgen."
Zwei andere Forschergruppen legten schon vor Lean und Rind Prognosen für die kommenden Jahre vor. Beide benutzten Klimamodelle und leiteten künftige Temperaturtrends aus der thermischen Reaktion des Ozeans ab. Doch die Modelle lieferten völlig gegensätzliche Resultate: Das eine sagt eine Reihe neuer Rekord-Wärmejahre voraus, das andere überhaupt keinen Temperaturanstieg.
Die neue Vorhersage basiert demgegenüber auf bisher beobachteten linearen Zusammenhängen zwischen einzelnen Klimafaktoren und der Temperatur. David Rind hält diesen Ansatz für vertrauenswürdiger:
"Wenn man weit in die Zukunft blickt, muss man sicher mit nicht-linearen Prozessen im Klimasystem rechnen, die sich nicht vorhersehen lassen. Aber in den nächsten ein, zwei Jahrzehnten – da sind sich die meisten Experten einig -, wird die Entwicklung noch linear verlaufen. Insofern taugt die Vergangenheit sehr wohl als Muster für die nahe Zukunft."
Ein neuer El Nino oder ein weiterer Vulkanausbruch in den nächsten Jahren würde die Prognose zwar über den Haufen werfen. Aber die Forscher könnten sie dann aktualisieren. Die passenden Temperatur-Formeln haben sie ja bereits abgeleitet.
"Nach unserer Prognose wird die globale Mitteltemperatur in den nächsten fünf Jahren um 0,15 Grad zunehmen und damit stärker, als der Weltklimarat angenommen hat. Bis 2020 folgt dann aber wieder eine Phase mit schwacher Erwärmung, ähnlich wie in den Jahren 2002 bis 2008."
Judith Lean hat ihre Prognose gemeinsam mit einem erfahrenen Klimaforscher der Raumfahrtbehörde Nasa erstellt, dem Meteorologen David Rind. Die beiden verwendeten allerdings nicht wie sonst üblich ein numerisches Vorhersagemodell. Stattdessen blickte das Duo zunächst einmal zurück. Es bestimmte, welchen Anteil am Temperatur-Trend Treibhausgase und natürliche Klimafaktoren seit 1980 jeweils hatten.
Heraus kam ein Vier-Komponenten-System. Neben den Treibhausgasen haben demnach El Nino, die Sonne und Vulkanausbrüche einen definierbaren Einfluss auf die Welt-Durchschnittstemperatur.
"Ein ausgeprägter El Nino im Pazifik erhöht die globale Temperatur vorübergehend um 0,2 Grad Celsius. Bei der Sonne spielt der elfjährige Aktivitätszyklus eine Rolle: Auf seinem Höhepunkt ist es auf der Erde ein Zehntel Grad wärmer als im Minimum. Starke Vulkanausbrüche dagegen, wie der des Pinatubo in den 90er-Jahren, kühlen das Klima, und zwar um 0,3 bis 0,4 Grad."
Auf diese empirischen Größen stützen Judith Lean und David Rind ihren Ausblick in die nahe Zukunft. Wann es wieder zu einem Super-El-Nino kommt oder zu einem Mega-Vulkanausbruch, das können die US Forscher natürlich nicht vorhersagen. Wohl aber, dass die Aktivität der Sonne in Kürze ein Maximum im Elf-Jahreszyklus erreichen wird, um danach wieder nachzulassen.
Das prägt sich dann dem Dauertrend zunehmender Treibhausgase auf: Bis 2015 soll sich die bodennahe Luft sonnenunterstützt um ein Siebtel Grad erwärmen, für den Rest des Jahrzehnts aber nur noch um drei Hundertstel Grad – also praktisch gar nicht. Judith Lean warnt vorsorglich vor falschen Schlüssen:
"Natürliche Ereignisse können kurzfristig Temperatur-Trends auslösen, die gar keine Verbindung zu den Treibhausgasen haben. Man muss deshalb aufpassen, dass man deren Wirkung nicht übersieht. Ab dem Jahr 2000 hatten wir zum Beispiel eine Kaltphase im Pazifik, und die Sonnenaktivität war schwach. Das wirkte dem Treibhauseffekt entgegen. Die Erwärmung durch die Klimagase hat sich aber dennoch fortgesetzt. Sie blieb nur hinter den natürlichen Schwankungen verborgen."
Zwei andere Forschergruppen legten schon vor Lean und Rind Prognosen für die kommenden Jahre vor. Beide benutzten Klimamodelle und leiteten künftige Temperaturtrends aus der thermischen Reaktion des Ozeans ab. Doch die Modelle lieferten völlig gegensätzliche Resultate: Das eine sagt eine Reihe neuer Rekord-Wärmejahre voraus, das andere überhaupt keinen Temperaturanstieg.
Die neue Vorhersage basiert demgegenüber auf bisher beobachteten linearen Zusammenhängen zwischen einzelnen Klimafaktoren und der Temperatur. David Rind hält diesen Ansatz für vertrauenswürdiger:
"Wenn man weit in die Zukunft blickt, muss man sicher mit nicht-linearen Prozessen im Klimasystem rechnen, die sich nicht vorhersehen lassen. Aber in den nächsten ein, zwei Jahrzehnten – da sind sich die meisten Experten einig -, wird die Entwicklung noch linear verlaufen. Insofern taugt die Vergangenheit sehr wohl als Muster für die nahe Zukunft."
Ein neuer El Nino oder ein weiterer Vulkanausbruch in den nächsten Jahren würde die Prognose zwar über den Haufen werfen. Aber die Forscher könnten sie dann aktualisieren. Die passenden Temperatur-Formeln haben sie ja bereits abgeleitet.