"Biomass"
ESA-Satellit soll Wälder vermessen - Radar dringt auch durch Baumkronen

Die europäische Raumfahrtbehörde ESA hat einen neuen Satelliten ins All geschickt. Er trägt den Namen "Biomass" und soll neue Daten über die Wälder auf der Erde sammeln.

    Der Radarschirm eines Satelliten erfasst unter ihm liegende Wälder aus dem Weltraum.
    Der Satellit nimmt mit seiner markanten großen Radarantenne die Wälder auf der Erde auf (Illustration). (ESA)
    Der Erdbeobachtungssatellit startete um 11.15 deutscher Zeit an Bord einer europäischen Vega-C-Rakete vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana in Südamerika.

    Radar erfasst Wald bis zum Boden

    Der Satellit wiegt laut der ESA gut 1.200 Kilo und wird in eine Höhe von mehr als 660 Kilometern gebracht. Er soll in den nächsten Jahren die weltweite Biomasse der Wälder erfassen - dazu gibt es bisher nämlich nur Schätzungen.
    "Biomass" ist mit einem neuartigen Radar ausgestattet. Dieses macht nicht nur oberflächliche Bilder. Vielmehr dringen die Radarwellen durch die Baumkronen in den Wald ein, und zwar bis zum Boden. Auf diese Weise können auch Baumstämme und Äste erfasst werden. Das Ziel sind dreidimensionale Modelle der Wälder.

    Rolle der Wälder besser verstehen

    Die Daten sollen helfen, die Rolle der Wälder im globalen Kohlenstoffkreislauf besser zu verstehen. Schließlich nehmen Bäume Kohlendioxid auf, geben es aber auch wieder ab. Sie spielen also eine wichtige Rolle im Kampf gegen den Klimawandel. 
    Diese Nachricht wurde am 30.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.