100 Tage Isolation
Esa startet Raumfahrtstudie - Probanden gesucht

Für eine Raumfahrtstudie werden sechs Probanden gesucht, die 100 Tage lang abgeschottet in einem Kölner Labor leben sollen. Initiator ist die europäische Raumfahrtagentur Esa. Die Anforderungen an Bewerber sind hoch, die Belohnung zugleich aber lukrativ.

    Eine Nahaufnahme zeigt den vollen Mond mit seiner strukturierten Oberfläche.
    Auf dem Mond sollen eines Tages feste Basen entstehen, in denen sich Menschen längere Zeit aufhalten können. (picture alliance / Zoonar / Maksim Mikhailov)
    Durchgeführt wird die Analyse im Frühjahr 2026 vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Es sucht parallel auch Teilnehmer für eine 60-tägige Bettruhe-Studie zur Schwerkraft-Simulation, wie es in einer Mitteilung heißt. Die Teilnahme an der Isolationsstudie wird demnach mit 23.000 Euro vergütet. Bewerben können sich Menschen zwischen 25 und 55 Jahren. Vorausgesetzt werden neben körperlicher Fitness ein Hochschulabschluss und sehr gute Englischkenntnisse. Bewerbungen sind bis zum 12. Dezember über die Webseite dlr-probandensuche.de möglich. 

    Leben wie auf einer Marsmission

    Während der 100 Tage sollen die sechs Teilnehmenden in einer simulierten Raumstation mit festen Tagesabläufen leben: also gemeinsam an Aufgaben arbeiten, Sport treiben und sich um die Station kümmern. Die Ergebnisse sollen dabei helfen, Astronauten auf Langzeitmissionen vorzubereiten. "Zukünftige Raumfahrtmissionen werden weit entfernte Ziele wie den Mond oder Mars im Blick haben", erläuterte Studienleiterin Amelie Therre. Dafür müssten die Auswirkungen extremer Bedingungen auf Gesundheit, Verhalten und Leistungsfähigkeit erforscht werden.

    Schwerkraft-Simulation durch Bettruhe

    Bei der Bettruhe-Studie wiederum geht es den Angaben zufolge darum, zu untersuchen, wie körperlichen Beeinträchtigungen, die durch Schwerelosigkeit entstehen, entgegengewirkt werden kann. Dabei arbeiten die Forscher mit Betten, die zum Kopf hin um sechs Grad nach unten geneigt sind. Dadurch verschieben sich Körperflüssigkeiten wie im All in Richtung Kopf.
    Diese Nachricht wurde am 02.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.