SPD
Esken kandidiert nicht mehr für Parteivorsitz - Klingbeil dankt für "intensive Jahre"

Die SPD-Co-Vorsitzende Esken tritt nicht zur Wiederwahl an. Esken sagte im ARD-Fernsehen, sie habe die Freude und Ehre gehabt, sechs Jahre lang die Vorsitzende der Partei zu sein. Nun sei es an der Zeit, der SPD Raum für Erneuerung zu geben. Der Co-Vorsitzende Klingbeil dankte für "intensive Jahre".

     Berlin: Saskia Esken, SPD-Bundesvorsitzende, kommt in die bayrische Landesvertretung, zur Fortsetzung der Koalitionsverhandlungen von Union und der SPD.
    Saskia Esken tritt nicht erneut als Parteivorsitzende an. (Annette Riedl / dpa / Annette Riedl)
    Die Sozialdemokraten halten Ende Juni in Berlin einen Bundesparteitag ab, auf dem die Parteiführung gewählt werden soll. Esken hatte in der neuen schwarz-roten Regierung unter Bundeskanzler Merz keinen Kabinettsposten erhalten. Sie stand bei Teilen der SPD vor allem seit den Stimmenverlusten bei der Bundestagswahl in der Kritik.
    Andere bemängelten hingegen, dass Esken leer ausgegangen sei, während Co-Parteichef Klingbeil mit dem Finanzministerium und dem Posten als Vizekanzler belohnt worden sei, obwohl beide gleichermaßen für das Wahlergebnis verantwortlich seien.

    Klingbeil dankt Esken, Linken-Chefin Schwerdtner: Umgang mit Esken "unter aller Würde"

    Klingbeil dankte Esken für die Zusammenarbeit. Es seien sechs sehr intensive Jahre mit ihr gewesen. Esken und er hätten die SPD zusammen durch Höhen und Tiefen geführt. Das habe sie gegen viele Widerstände zusammengeschweißt, sagte Klingbeil auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
    Der SPD-Bundestagsabgeordnete Stegner sagte dem "Handelsblatt", der Versuch, Esken zum Sündenbock für das miserable Wahlergebnis der Sozialdemokraten zu machen, sei kein Ruhmesblatt gewesen. Juso-Chef Türmer meinte, Esken beweise mit ihrer Entscheidung eine Größe und ein Verantwortungsbewusstsein, das er sich von manchen ihrer Kritiker gewünscht hätte.
    Der frühere Gesundheitsminister Lauterbach schrieb auf X, Esken habe als Parteivorsitzende wesentlichen Anteil daran, dass die SPD die Bundestagswahl 2021 habe gewinnen können. Auch den neuen Koalitionsvertrag habe sie wesentlich mitverhandelt. Sie verdiene Respekt und Dank für die große Leistung.

    Auch Linken-Co-Vorsitzende Schwerdtner dankt Esken

    Der SPD-Bundestagsabgeordnete Stegner sagte dem "Handelsblatt", der Versuch, Esken zum Sündenbock für das miserable Wahlergebnis der Sozialdemokraten zu machen, sei kein Ruhmesblatt gewesen. Juso-Chef Türmer meinte, Esken beweise mit ihrer Entscheidung eine Größe und ein Verantwortungsbewusstsein, das er sich von manchen ihrer Kritiker gewünscht hätte.
    Die Linken-Vorsitzende Schwerdtner schrieb auf X, sie habe Esken im ARD-Studio getroffen und ihr aufrichtig gedankt. "Der Umgang mit ihr - in Medien und in Teilen der eigenen Partei - ist unter aller Würde und wird ihr nicht gerecht."

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    Diese Nachricht wurde am 12.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.