Vorfälle im DFB-Pokal
Ethnologin: "Es wird einfach nicht anerkannt, dass Rassismus im Profifußball ein wiederkehrendes Muster über Jahrzehnte hinweg ist"

Die Rassismusforscherin Rachel Etse sieht die jüngsten Vorfälle im deutschen Profifußball als Symptom eines anhaltenden strukturellen Problems.

    Christopher Antwi-Adjei diskutiert beim Spiel gegen Lok Leipzig mit dem Schiedsrichter.
    Der Schalker Christopher Antwi-Adjei wurde beim DFB-Pokal-Spiel gegen Lok Leipzig rassistisch beleidigt. (imago / Picture Point / S. Sonntag)
    Im Deutschlandfunk kritisierte sie, in den Medien dominiere nach wie vor das Einzelfall-Narrativ. Es werde einfach nicht anerkannt, dass sich über Jahrzehnte ein wiederkehrendes Muster zeige. Schnell könne sich etwas verändern, wenn man ehrlich sei und endlich auch die Strukturen hinterfrage. Zudem warf sie den Sportfunktionären vor, mit ihren offiziellen Stellungnahmen nur Handlungsbereitschaft vorzutäuschen. Sie könnte Floskeln wie "Wir stehen für Fairplay, für Respekt, für Vielfalt" nicht mehr hören. Die Ethnologin forderte, anzuerkennen, dass Rassismus ein Teil der Fußballstrukturen sei. Anschließend müsse man sich externe Hilfe holen, wenn man keine Expertise im Umgang mit dem Thema habe.
    Am 1. Spieltag des DFB-Pokals waren gleich in mehreren Stadien Spieler rassistisch beleidigt worden - im Stadion und in den Sozialen Medien.
    Diese Nachricht wurde am 26.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.