Archiv

Klimaerwärmung
EU-Dienst Copernicus: Globale Tagestemperatur erstmals zwei Grad höher als in vorindustrieller Zeit

Die weltweite Durchschnittstemperatur eines Tages hat nach Angaben des EU-Klimadienstes Copernicus am 17. November erstmals seit Aufzeichnungsbeginn mehr als zwei Grad über dem vorindustriellen Niveau gelegen. Die vorläufigen Messdaten ergaben die bisher größte Abweichung des geschätzten Durchschnitts.

    Ein Paar steht bei Sonnenaufgang zwischen Bäumen
    Der 17. November war laut vorläufigen Daten der erste Tag, an dem die globale Durchschnittstemperatur mehr als zwei Grad über dem vorindustriellen Niveau lag. (picture alliance / dpa / Julian Stratenschulte)
    Die Temperatur lag demnach 2,06 Grad über dem Durchschnitt des Zeitraums 1850 und 1900 und 1,17 Grad über dem Schnitt von 1991 bis 2020. Von Copernicus hieß es jedoch, dass dies kein Verstoß gegen das Pariser Klimaabkommen - sprich die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad - darstelle. Dabei gehe es um längerfristige Werte und nicht um einzelne Tage, Monate oder Jahre. Ende Oktober lag die mittlere Temperatur Copernicus zufolge bei 1,43 Grad über dem vorindustriellen Schnitt.
    Der Copernicus-Direktor beim Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage (ECMWF), Buontempo, sagte "globale Temperaturrekorde werden in alarmierender Regelmäßigkeit gebrochen." Die Überschreitung der Grenzwerte von 1,5 beziehungsweise 2 Grad sei wegen der Erderwärmung zu erwarten gewesen, hätten aber dennoch erschreckende Auswirkungen, betonte Buontempo rund eineinhalb Wochen vor Beginn der Weltklimakonferenz COP 28 in Dubai.
    Diese Nachricht wurde am 21.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.