Der Bahnhof, das ist das erste, was Adam Kolasinski gesehen hat von Crewe. Der 34-Jährige ist vor eineinhalb Jahren in die in die nordenglische Kleinstadt südlich von Manchester gezogen, angelockt von den Jobs, die die Region zu bieten hat. Auch für ihn, der nach wie vor kaum Englisch spricht und auf einen Dolmetscher angewiesen ist, um zu erzählen, wie er hierher gekommen ist.
Drei oder vier Monate habe er vergeblich nach Arbeit gesucht in Polen, fast zufällig habe er da auch eine Bewerbung nach England geschickt – die einzige, die erfolgreich war.
Adam Kolasinski war einer der ersten, der nach der EU-Ost-Erweiterung im Mai 2004 nach Crewe ausgewandert ist, angeworben von einer Vermittlungsagentur. Seither arbeitet der ausgebildete Lehrer im Schichtbetrieb an einem Fließband für eine Firma, die Fertigpizzas herstellt. 6 Pfund 45 bekommt er dafür in der Stunde, umgerechnet etwa 9 Euro-50, fünf- bis sechsmal soviel wie in Polen, sagt Kolansiki, ein Lohn, der es ihm erlaubt hat, ein kleines Reihenhaus anzumieten, seine Frau nach zu holen und seine beiden Töchter.
Als die ersten polnischen Kinder kamen, da sei sie noch davon ausgegangen, dass das nur eine Handvoll sein würde, so Christine Gasbett, die Direktorin der katholischen St. Mary’s-Grundschule in Crewe, aber das habe gar nicht mehr aufgehört. 22 Kinder aus Polen hat die Schule in diesem Jahr aufgenommen und Zusatzunterricht organisiert – Tendenz steigend. Denn seit Sommer 2004 sind es nun schon mehr als 3000 Polen, die sich in der Gemeinde mit jetzt 48 000 Einwohnern niedergelassen haben.
Die ehemalige Eisenbahnerstadt liegt mit einer Arbeitslosenquote von 1,6 Prozent noch deutlich unter dem Durchschnitt von 5 Prozent in Großbritannien, wo vielerorts nahezu Vollbeschäftigung herrscht. In Crewe hat die Volkswagenmarke Bentley 1600 neue Arbeitsplätze geschaffen, und die Verpackungs- und Lebensmittelindustrie sucht immer noch Personal, - für Jobs, so meint Jason Canny, für die sich viele Briten zu schade sind. Der Chef der regionalen Personalagentur "Advance Personell" ist dabei, noch weitere Osteuropäer anzuwerben - vor allem Polen stünden regelrecht Schlange.
Zwei-, dreihundert, bis zu 400 e-mail-Anfragen pro Woche gehen bei der Agentur ein, manche Polen erscheinen gleich mit ihren Koffern in seinem Büro, berichtet der Personalvermittler. Die Osteuropäer seien wegen ihrer Leistungsbereitschaft und ihrer Zuverlässigkeit gern gesehene Arbeitskräfte. Und um Löhne zu drücken, gehe es bei ihrer Einstellung meist nicht. Dem wirke schon der in Großbritannien verbindliche Mindestlohn entgegen, der derzeit bei umgerechnet 7 Euro35 die Stunde liegt.
Größere Spannungen hat der Zuzug der Polen bisher nicht ausgelöst. Aber es gibt Konflikte.
Wenn das so weiter geht, werde die Blase platzen. Und was passiert dann, wer wird zu erst entlassen, die Engländer oder die Immigranten, mit denen sie jetzt arbeiten ? So fragt der Monteur Brian Roberts. Zusammen mit Freunden hat er sich über den Lärm beschwert, den die neuen Nachbarn machen würden, ein Streit, den die Stadtverwaltung schlichten konnte.
Die Regierung habe keine Vorbereitungen getroffen und die Gemeinden allein gelassen mit den Problemen, die der Zuzug der Osteuropäer mit sich gebracht hat. Aber in Crewe habe man das ganz gut gemeistert, meint der Stadtrat Gwyn Griffiths. Die Integration der Neuankömmlinge werde durch die gute Wirtschaftslage im Moment erleichtert.
So wird das auch in London gesehen. 300.000 Menschen aus Osteuropa aufzunehmen, ihnen Arbeit zu bieten - Premierminister Tony Blair nennt das stolz Großbritanniens Beitrag zur EU-Erweiterung, den Beitrag der angeblich so EU-feindlichen Briten.
Drei oder vier Monate habe er vergeblich nach Arbeit gesucht in Polen, fast zufällig habe er da auch eine Bewerbung nach England geschickt – die einzige, die erfolgreich war.
Adam Kolasinski war einer der ersten, der nach der EU-Ost-Erweiterung im Mai 2004 nach Crewe ausgewandert ist, angeworben von einer Vermittlungsagentur. Seither arbeitet der ausgebildete Lehrer im Schichtbetrieb an einem Fließband für eine Firma, die Fertigpizzas herstellt. 6 Pfund 45 bekommt er dafür in der Stunde, umgerechnet etwa 9 Euro-50, fünf- bis sechsmal soviel wie in Polen, sagt Kolansiki, ein Lohn, der es ihm erlaubt hat, ein kleines Reihenhaus anzumieten, seine Frau nach zu holen und seine beiden Töchter.
Als die ersten polnischen Kinder kamen, da sei sie noch davon ausgegangen, dass das nur eine Handvoll sein würde, so Christine Gasbett, die Direktorin der katholischen St. Mary’s-Grundschule in Crewe, aber das habe gar nicht mehr aufgehört. 22 Kinder aus Polen hat die Schule in diesem Jahr aufgenommen und Zusatzunterricht organisiert – Tendenz steigend. Denn seit Sommer 2004 sind es nun schon mehr als 3000 Polen, die sich in der Gemeinde mit jetzt 48 000 Einwohnern niedergelassen haben.
Die ehemalige Eisenbahnerstadt liegt mit einer Arbeitslosenquote von 1,6 Prozent noch deutlich unter dem Durchschnitt von 5 Prozent in Großbritannien, wo vielerorts nahezu Vollbeschäftigung herrscht. In Crewe hat die Volkswagenmarke Bentley 1600 neue Arbeitsplätze geschaffen, und die Verpackungs- und Lebensmittelindustrie sucht immer noch Personal, - für Jobs, so meint Jason Canny, für die sich viele Briten zu schade sind. Der Chef der regionalen Personalagentur "Advance Personell" ist dabei, noch weitere Osteuropäer anzuwerben - vor allem Polen stünden regelrecht Schlange.
Zwei-, dreihundert, bis zu 400 e-mail-Anfragen pro Woche gehen bei der Agentur ein, manche Polen erscheinen gleich mit ihren Koffern in seinem Büro, berichtet der Personalvermittler. Die Osteuropäer seien wegen ihrer Leistungsbereitschaft und ihrer Zuverlässigkeit gern gesehene Arbeitskräfte. Und um Löhne zu drücken, gehe es bei ihrer Einstellung meist nicht. Dem wirke schon der in Großbritannien verbindliche Mindestlohn entgegen, der derzeit bei umgerechnet 7 Euro35 die Stunde liegt.
Größere Spannungen hat der Zuzug der Polen bisher nicht ausgelöst. Aber es gibt Konflikte.
Wenn das so weiter geht, werde die Blase platzen. Und was passiert dann, wer wird zu erst entlassen, die Engländer oder die Immigranten, mit denen sie jetzt arbeiten ? So fragt der Monteur Brian Roberts. Zusammen mit Freunden hat er sich über den Lärm beschwert, den die neuen Nachbarn machen würden, ein Streit, den die Stadtverwaltung schlichten konnte.
Die Regierung habe keine Vorbereitungen getroffen und die Gemeinden allein gelassen mit den Problemen, die der Zuzug der Osteuropäer mit sich gebracht hat. Aber in Crewe habe man das ganz gut gemeistert, meint der Stadtrat Gwyn Griffiths. Die Integration der Neuankömmlinge werde durch die gute Wirtschaftslage im Moment erleichtert.
So wird das auch in London gesehen. 300.000 Menschen aus Osteuropa aufzunehmen, ihnen Arbeit zu bieten - Premierminister Tony Blair nennt das stolz Großbritanniens Beitrag zur EU-Erweiterung, den Beitrag der angeblich so EU-feindlichen Briten.