
Nach Düsseldorf folgen die Flughäfen in Frankfurt/Main und München. Alle weiteren Flughäfen sowie die Häfen an den Seeaußengrenzen sollen nach Angaben des Bundesinnenministeriums allmählich dazukommen. Auch Zugreise ohne EU-Pass werden bei der Einreise etwa aus London betroffen sein.
Reisende müssen an den Grenzen künftig ihren Pass scannen; zudem werden ihre Fingerabdrücke erfasst und ein Foto von ihnen gemacht. Außerdem wird das Ein- und Ausreisedatum festgehalten. Um den Prozess an der Grenze zu beschleunigen, lassen sich manche Daten schon vorab per App oder am Selbstbedienungsschalter abgeben. Die Einführung in allen 29 Ländern des Schengenraums soll schrittweise innerhalb von sechs Monaten erfolgen. Neben 25 EU-Staaten sind das Island, Liechtenstein, Norwegen und die Schweiz. Die bisherigen Stempel im Reisepass werden durch das neue System abgeschafft.
Das sogenannte Entry/Exit System (EES) soll nach Angaben der EU-Kommission dabei helfen, Personen aufzuspüren, die ihre erlaubte Aufenthaltsdauer überschreiten. Zudem soll es Identitätsbetrug bekämpfen und illegale Migration eindämmen.
Weitere Schritte zu neuem EU-Grenzsystem geplant
Nicht-EU-Bürger müssen ihre persönlichen Daten bei der ersten Einreise in den Schengen-Raum registrieren. Bei späteren Reisen ist nur noch eine biometrische Gesichtserkennung erforderlich. Für britische Reisende, die den Hafen von Dover, das Eurotunnel-Terminal in Folkestone oder den Eurostar-Bahnhof Sankt Pancras International in London nutzen, erfolgt die Registrierung bereits vor der Ausreise aus Großbritannien. Ausnahmen gibt es etwa für Menschen, die eine Aufenthaltskarte besitzen und in unmittelbarer Beziehung zu einem EU-Bürger stehen.
Das System hätte bereits 2023 eingeführt werden sollen, es gab aber mehrfach Verzögerungen. Die EU strebt weitere Schritte zu einem neuen Grenzsystem an. So soll Ende 2026 zusätzlich eine kostenpflichtige Einreisegenehmigung für EU-Ausländer verpflichtend werden, die nicht ohnehin ein Visum brauchen. Davon sind Staatsangehörige aus über 50 Ländern betroffen - etwa den USA, Kanada, dem Vereinigten Königreich, Brasilien, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Israel oder Südkorea. Sie müssen dann eine sogenannte ETIAS-Reisegenehmigung beantragen. Diese kann etwa wegen Sicherheitsbedenken der Behörden abgelehnt werden kann. Ähnliche Systeme existieren bereits in Großbritannien und den USA.
Diese Nachricht wurde am 12.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.