Handelskonflikt
EU-Handelsminister erörtern mögliche Reaktionen auf US-Zölle, EU-Kommissar Sefcovic spricht von "Paradigmenwechsel"

EU-Handelskommissar Sefcovic geht davon aus, dass der Zollkonflikt mit den USA zu weitreichenden Veränderungen im globalen Handelssystem führen wird.

    Der Slowake Sefcovic steht hinter einem weißen Pult und gestikuliert mit den Händen. Hinter ihm eine blaue Wand mit dem weißen Logo der Europäischen Kommission.
    EU-Handelsminister Sefcovic (Archivbild) (EMMANUEL DUNAND / AFP)
    Sefcovic sagte bei einem Treffen der EU-Handelsminister in Luxemburg, Europa stehe vor einem Paradigmenwechsel. Auf der Sitzung der Minister wolle man eine Antwort auf die US-Importzölle auf Stahl und Aluminium finden. Hier könnten Gegenzölle aus der ersten Amtszeit von US-Präsident Trump reaktiviert werden - etwa auf Jeans, Whiskey und Motorräder. Offen ist, wie die EU zudem auf die Zölle für Autos und die zuletzt verhängten pauschalen Zölle auf Importe reagieren könnte.
    Bundeswirtschaftsminister Habeck sagte, Europa befinde sich in einer Position der Stärke. Allerdings dürften jetzt nicht einzelne Länder versuchen, Vorteile für sich auszuhandeln. Die niederländische Handelsministerin Klever mahnte Besonnenheit an. Sie betonte mit Blick auf die neuerlichen Kursverluste an den Aktienmärkten, die Börsen zeigten sehr gut, was geschehe, wenn man eskaliere. Auch Frankreichs Ressortchef Saint-Martin warnte vor einem Handelskrieg und plädierte für Kooperation statt Konfrontation.
    Besonders scharfe Kritik an den US-Zollpraktiken kam aus China. Außenminister Lin sprach von wirtschaftlicher Schikane und einem typischen Akt von Unilateralismus.
    Diese Nachricht wurde am 07.04.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.