Brüssel
EU hebt wirtschaftliche Sanktionen gegen Syrien auf

Die Europäische Union hebt ihre wirtschaftlichen Sanktionen gegen Syrien auf. Das beschlossen die EU-Außenminister bei einem Treffen in Brüssel, wie die europäische Außenbeauftragte Kallas mitteilte. Bundesaußenminister Wadephul sagte, man gebe der neuen syrischen Führung eine Chance, erwarte aber auch, dass sie alle Bevölkerungsgruppen und Religionen einbeziehe.

    Ahmad Al-Scharaa, Übergangspräsident von Syrien, steht neben der Flagge Syriens.
    Ahmed Al-Scharaa, Übergangspräsident von Syrien (imago / AA / Florian Gaertner)
    Nach Informationen der Nachrichtenagentur AFP geht es bei der Rücknahme der Wirtschaftssanktionen vor allem um die bisherigen Strafmaßnahmen gegen das syrische Bankensystem, das deshalb keinen Zugang zum internationalen Kapitalmarkt hatte. Sanktionen gegen Mitglieder der gestürzten Regierung von Ex-Machthaber Assad sowie das Waffenembargo gegen das Land sollen in Kraft bleiben. Die USA hatten bereits in der vergangenen Woche die Aufhebung ihrer Sanktionen gegen Syrien angekündigt. Daraufhin gab es zahlreiche Straßenfeiern in Syrien.

    Dank aus Syrien: "Sicherheit und Stabilität wird gestärkt"

    Der syrische Außenminister al-Schibani bedankte sich bei der EU für die Aufhebung der Wirtschaftssanktionen. Damit würden Sicherheit und Stabilität seines Landes gestärkt, schrieb er auf X. Der syrische Übergangs-Staatschef al-Schaara hatte seit Monaten für ein Ende der internationalen Strafmaßnahmen geworben, um den Wiederaufbau des Landes nach dem Bürgerkrieg organisieren zu können. Die von ihm angeführte islamistische HTS-Miliz und mit ihr verbündete Gruppierungen hatten das Regime Assads im Dezember gestürzt.
    Diese Nachricht wurde am 20.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.