
Kos sagte im Deutschlandfunk, in der Vergangenheit hätten Kommissionen mehr Wert auf eine Vertiefung der EU nach innen statt auf eine Erweiterung gelegt. Heute spiele aber auch Geopolitik wieder eine Rolle. Dies bedeute allerdings nicht, dass man bei den Beitrittskandidaten ein Auge zudrücke. Denn man müsse die EU durch neue Mitglieder stärken und nicht schwächen. Kos sagte etwa mit Blick auf das Bewerberland Serbien, sie sei froh, dass man den Ton gegenüber dem Land geändert habe. Wenn die serbische Armee an militärischen Aktionen Russlands teilnehme, sei das etwas, das man von einem Kandidatenstaat wirklich nicht erwarte. Gestern hatte die EU-Kommission den jährlichen Erweiterungsbericht vorgestellt. Kos sagte, es sei der schlechteste Bericht für Serbien in all den Jahren seit dem Beitrittswunsch.
Insgesamt gibt es derzeit zehn Beitrittskandidaten - auch wenn der Prozess bei einigen Ländern, wie etwa der Türkei oder Georgien, praktisch auf Eis liegt. Am meisten Hoffnungen auf einen baldigen Beitritt dürfen sich Montenegro und Albanien machen. Den beiden Balkanländern werden in dem EU-Bericht große Fortschritte bescheinigt. Sie streben an, 2026 beziehungsweise 2027 beizutreten. Auch die Ukraine und Moldau haben seit ihren Beitrittsgesuchen 2022 größere Fortschritte gemacht und wollen 2028 Mitglieder der EU werden.
Diese Nachricht wurde am 05.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
