
Zudem soll die Quote für Stahleinfuhren aus dem Ausland halbiert werden. Die Produzenten in der Europäischen Union stehen wirtschaftlich unter Druck wegen einer schwachen Nachfrage, hohen Energiekosten und der Konkurrenz aus Fernost. Séjourné betonte, es gehe darum, die europäischen Stahlproduzenten und Arbeitsplätze zu retten.
Bevor die neuen Regeln in Kraft treten können, müssen das Europäische Parlament und die EU-Staaten zustimmen. Großbritannien forderte von der EU-Kommission eine Klarstellung zu den Auswirkungen der Stahlimportquoten auf britische Produzenten. Norwegen geht indes davon aus, dass es von dem Vorschlag der Europäischen Union nicht betroffen ist.
Europäische Hersteller unter Druck
In der EU steht die Befürchtung im Raum, dass Exporte, die bislang nach Nordamerika verkauft wurden, nun nach Europa umgeleitet werden. Dadurch könnten europäische Hersteller zusätzlich unter Druck geraten. Die meisten Stahlimporte in die Europäische Union kamen nach EU-Angaben bislang aus der Türkei, Südkorea, Indien, Vietnam, China, Japan, dem Vereinigten Königreich und der Ukraine.
Deutschland besonders betroffen
Innerhalb der EU hat Deutschland die mit Abstand größte Stahlindustrie - weltweit liegt die Bundesrepublik nach Branchenangaben auf Platz sieben. Doch die Stahlindustrie hierzulande leidet unter der Krise in Abnehmerbranchen, vor allem der Autoindustrie. Hinzu kommen gestiegene Energiepreise, Billigimporte vor allem aus China und die Kosten für den Umbau hin zu einer klimafreundlicheren Stahlproduktion. Auch die hohen Zölle auf Stahlexporte in die USA machen der Branche zu schaffen.
Diese Nachricht wurde am 07.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.